Aktualisiert am 10. Juni 2025 von Angelika

Was für ein Monat! Erst wochenlang durch Vietnam getourt – zwischen Tempeln, Tropenhitze und köstlichem Egg Coffee – und dann in Frankfurt gelandet, nur um festzustellen, dass mein Orientierungssinn immer noch irgendwo im Dschungel feststeckt. 😅 Immerhin: Wer sich verläuft, kann darüber schreiben – und so entstand mein neuer Frankfurt Airport Guide.

Auch sonst hatte der Mai einiges zu bieten: ein Roman, der mich in die Zeit des Kalten Krieges zurückführte, ein Film, der mein Herz für die 60er-Jahre wieder höher schlagen ließ, und eine kleine Analytics-Odyssee rund um mysteriösen Fake-Traffic.

Viel Spaß beim Lesen!

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Orientierung? Können andere besser.

Ich gebe es ungern zu, aber Orientierungssinn gehört definitiv nicht zu meinen Kernkompetenzen. 😅 Und offenbar bin ich damit nicht allein – meine Schwester, ein paar Freundinnen und ich könnten locker eine eigene Firma gründen: die Lost & Found Gesellschaft.

Neulich am Flughafen Frankfurt: Ich, mit 23-Kilo-Rollkoffer, fettem Rucksack und ratlosem Blick, auf der Suche nach dem Weg zwischen Terminal 1 und Terminal 2. Das Ergebnis: zwei Märsche zur Information – beim Abflug nach Vietnam und nach der Rückkehr!

Weil ich weiß, dass es vielen genauso geht (und weil Frankfurt nun wirklich kein übersichtlicher Flughafen ist), habe ich einen ausführlichen Frankfurt Airport Guide geschrieben – für alle, die nach einem Langstreckenflug nicht auch noch Schnitzeljagd spielen wollen.

Ob du mit dem Zug weiterreist, einen Mietwagen brauchst oder einfach nur wissen willst, wo die Gepäckaufbewahrung ist – hier findest du alles Wichtige auf einen Blick:

👉 Hier geht’s zum Artikel.

bb-Frankfurt Airport Guide: Flugzeug im Landeanflug auf den Frankfurter Flughafen bei Sonnenuntergang - © ollo@Getty Images Signature via canva.com

Vietnam – unterwegs zwischen Tempeln, Reisterrassen und Ho-Chi-Minh-Nostalgie

Dreieinhalb Wochen war ich mit meiner australischen Freundin Paula auf eigene Faust in Nord- und Zentralvietnam unterwegs – ein echtes Abenteuer mit stillen, kuriosen und herzerwärmenden Momenten.

Unsere Reise begann in Hanoi, wo ich mitten im Altstadttrubel ankam: laut, wuselig, voller Backpacker – aber auch voller Leben und Geschichte. Unser Besuch in Hanoi fiel zufällig mit der Gedenkwoche zum 50. Jahrestag des Falls von Saigon zusammen. Rund um das Ho-Chi-Minh-Mausoleum versammelten sich Tausende Vietnames:innen, um „Onkel Ho“ zu huldigen – ein faszinierender und leicht skurriler Anblick, besonders die vielen jungen Frauen in weißen Kleidern, die dort für Instagram posierten.

Kulinarisch stürzten wir uns gleich zu Beginn ins Abenteuer: eine Streetfood-Tour inklusive fermentiertem Fischzeugs (einmal und nie wieder!) und Egg Coffee, der uns dafür umso mehr begeisterte – eine Mischung aus Dessert und Kaffee mit fluffiger Eierschaumkrone.

Ein echtes Highlight war unsere zweitägige Kreuzfahrt durch die Halong-Bucht – dank großartiger Crew, traumhafter Kulisse und leckerem Essen. Anschließend ging’s weiter nach Ninh Binh („trockene Halong-Bucht“) und dann nach abseits der üblichen Touristenroute nach Mai Chau, wo wir das ländliche Leben im nördlichen Bergland hautnah erlebten.

Hué empfing uns mit glühender Hitze und kaiserlicher Geschichte, Hoi An war wie ein Märchen – so sehr, dass wir unseren 5-tägigen Aufenthalt kurzerhand um drei Nächte verlängerten. Unser Hotel* war eine kleine Oase mit Shuttle zum Privatstrand und in die Altstadt, die zum UNESCO-Welterbe gehört.

Und überall die rote vietnamesische Flagge mit gelbem Stern und Fotos von Ho Chi Minh – ein Land wie aus der Zeit gefallen irgendwie. Ich erinnere mich an die Boat People – die Tochter eines Flüchtlingspaares arbeitete Jahre später mit mir im gleichen Team. Das Kriegsende selbst habe ich wohl nicht so bewusst miterlebt. Ich war damals 13 Jahre alt, hörte zwischen den Schulstunden Beatles-Kassetten und träumte von meinem Schwarm aus der zehnten Klasse – kurz, ich war nicht ausschließlich aufs große Weltgeschehen fokussiert! Dennoch war es die Zeit, in der mein politisches Interesse und ein starkes Gespür für soziale Ungerechtigkeiten erwachte.

„The Fall of Saigon“ – das Ende des Vietnamkriegs

30. April 1975: Nordvietnamesische Truppen erobern Saigon, die Hauptstadt Südvietnams. Die Bilder von Hubschraubern, die letzte Amerikaner und vietnamesische Zivilisten vom Dach der US-Botschaft evakuieren, gehen um die Welt.

Mit der Eroberung Saigons endet der Vietnamkrieg offiziell – ein jahrzehntelanger, verlustreicher Konflikt, in dem die USA Südvietnam militärisch unterstützt hatten. Die Niederlage Saigons markiert das Ende einer gescheiterten militärischen Intervention.

In Vietnam selbst spricht man vom „Amerikanischen Krieg“ – und der 30. April wird heute als „Tag der Wiedervereinigung“ gefeiert. Für die Vietnames:innen ist er ein bedeutender Nationalfeiertag, der mit Reisen, Familienbesuchen und dem Gedenken an „Onkel Ho“ verbunden ist.

Fotospot am Hoan-Kiem-See, Hanoi: Frau mit moosgrünem T-Shirt und bunter Hose steht for dem 50-Jahr-Feier-Schild in rot-weiß-blau, im Hintergrund der See. - angiestravelroutes.com
Vietnam, Ninh Binh, Trang An: Ruderboote mit Touristen auf dem Fluss Ngô Đồng zwischen den bewaldeten Karstfelsen - angiestravelroutes.com
Bei einer Bootsfahrt auf dem Fluss Ngô Đồng erlebten wir die dramatische Karst-Landschaft
des UNESCO-Weltnaturerbes Trang An.
Die Japanische Brücke in Hoi An ist ein beliebtes Fotomotiv. Das wissen auch die Obstverkäuferinnen, die sich gern mit den Touristen fotografieren lassen.

Mein Film des Monats: Like A Complete Unknown

Es bleibt nostalgisch – auch über den Wolken. Auf langen Flügen sehe ich mir gern neue Kinofilme an. Zwei Filme (plus Bordmenü) reichen meist, um die halbe Flugzeit elegant zu überbrücken. Diesmal entschied ich mich für das Bob-Dylan-Biopic Like A Complete Unknown von James Mangold. Ich hatte kaum Vorabinfos, doch als ehemalige Teenagerin, deren Beatles-Phase direkt in eine intensive Dylan-Phase überging, wusste ich sofort: Dieser Film ist genau meins!

Die Friedensbewegung der 1960er-Jahre war samt ihrer Musik in den 70ern angekommen – und hatte mich voll erwischt. Bob Dylan war für mich damals ein Fossil (immerhin schon über 30!) , doch der junge Dylan der frühen Sechziger mit Lockenkopf, Reibeisenstimme und poetisch-gesellschaftskritischen Texten war genau mein Fall. Mein Vater stöhnt heute noch, wenn er an die Blowin’ in the Wind-Dauerschleife denkt, die aus meinem Zimmer tönte.

Der Film spannt den Bogen von Dylans Ankunft in New York im Jahr 1961 bis zum berüchtigten Newport Folk Festival 1965, wo er das Akustik-Lager mit seiner E-Gitarre und „Maggie’s Farm“ schockierte. Timothée Chalamet (offenbar der Leo DiCaprio der 2020er Jahre) singt Dylan fast besser als Dylan selbst, während Edward Norton als Pete Seeger glänzt und Monica Barbaro als Joan Baez.

Ich war so begeistert, dass ich mir den Film auf dem Rückflug gleich ein zweites Mal ansah – und später zu Hause nochmal in der amerikanischen Originalfassung auf dem großen Bildschirm. Ein echtes Highlight für Dylan-Fans und alle, die gern in 60er-Nostalgie schwelgen!

Vom Fernseher abfotografiert: Timothée Chalamet und Monica Barbaro alias Bob Dylan und Joan Baez singen "It Ain't Me, Babe" auf dem Newport Folk Festival.
„… someone who will die for you, and more … But it ain’t me, babe …“: Timothée Chalamet und Monica Barbaro alias Bob Dylan und Joan Baez überzeugen auch musikalisch.

Mein Buch des Monats: Das Narrenschiff von Christoph Hein

Ich bin eine begeisterte Audible*-Hörbuchhörerin, und diesen Monat fiel meine Wahl auf Christoph Heins Das Narrenschiff* – eine epische Reise durch die DDR von ihrer Gründung 1949 bis zu ihrem Zusammenbruch 1989. Hein erzählt die Geschichten von Idealisten, Parteifunktionären und Familien, die an den sozialistischen Traum glaubten … bis sie merkten, dass sie Passagiere auf einem sinkenden Schiff geworden waren.

Der Roman hat mich inhaltlich und sprachlich beeindruckt, den Heins spröder, charakteristischer „DDR-Sprech“ passt perfekt zur Atmosphäre und zum historischen Kontext des Werks. Der Autor rechnet nicht ab, sondern beobachtet, analysiert und zeigt, wie seine Figuren von genau der Gesellschaft gefangen waren, die sie selbst mit aufgebaut hatten. Es ist ein mitreißendes, zum Nachdenken anregendes Werk der Zeitgeschichte, das sich nicht schnell wegliest – aber lange nachwirkt..

Meine Blog-Statistiken im Mai: Fake-Traffic und echtes Wachstum

Im April überraschte mich Google Analytics mit einem plötzlichen Anstieg von Aufrufen meiner Startseite – ungewöhnlich, denn normalerweise werden meine beliebtesten Artikel deutlich häufiger angeklickt als die Homepage. Bei genauerem Hinsehen stellte ich fest, dass allein 346 Aufrufe an einem einzigen Wochenende von einer Website namens wake-up-network kamen – einem dubiosen Anbieter, der angeblich organischen Traffic „verkauft“.

Bei meiner Recherche stieß ich auf einen hilfreichen Artikel auf ANALYTICSkiste.blog, der erklärt, dass Google Analytics solche Spam-Zugriffe eigentlich automatisch herausfiltern sollte – was aber offenbar nicht immer zuverlässig klappt.

Also hieß es: 346 Zugriffe manuell aus den April-Zahlen herausrechnen, um ein realistisches Bild zu bekommen. Für Mai bedeutet das leider, dass Google Analytics im Mai einen Rückgang an neuen Nutzern gegenüber April aufweist, der tatsächlich gar nicht zutrifft. Eine saubere Korrektur ist mir ehrlich gesagt zu aufwendig – ich vertraue darauf, dass sich im Juni wieder alles einpendelt.

Im April hatte ich 346 Spam-Zugriffe auf meinem Blog. Komisch, dass Google Analytics die zwar ausweist, aber nicht eliminiert.
Im Mai gab es keinen Fake-Traffic mehr, und ich freue mich, dass meine Artikel jetzt immer häufiger auch von ChatGPT und Bing gefunden werden.

Und wie war dein Mai?

Hast du auch schon mal am Flughafen ratlos in die Gegend geschaut – oder dich in Vietnam in Egg Coffee verliebt? Dann verrat’s mir in den Kommentaren! Ich freu mich auf deine Geschichten – und auf deine ganz persönlichen Filmtipps oder Reise-Highlights!

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