Aktualisiert am 14. Juni 2025 von Angelika
Selten fahre ich an zwei aufeinanderfolgenden Tagen an denselben Ort. Doch gestern habe ich mit meinem Vater und meiner Schwester einen traumhaften Ausflug rund ums Schloss Lichtenstein gemacht. Und da heute der 12. ist – mein „12 von 12“-Tag – nutze ich die Gelegenheit, noch einmal herzukommen und in eine andere Richtung zu wandern. Dieses Mal bin ich allein unterwegs, dafür mit viel Zeit zum Fotografieren und Staunen.
Ankunft am Schloss: Perfekter Startpunkt für Entdecker
Trotz Pfingstferien finde ich mittags problemlos einen Parkplatz direkt unterhalb des Schlosses. Für faire 2 Euro kann ich hier den ganzen Tag stehen bleiben. Von hier aus ist es nur ein kurzer Weg bergauf zum Schlosseingang.
Schloss Lichtenstein: Märchenschloss auf einer Klippe
Im Schlosshof nehme ich mir viel Zeit, um verschiedene Blickwinkel auf das fotogene Schloss mit seinem markanten Turm, der dramatischen Lage auf einem Felsen am Albtrauf und der malerischen Landschaft drumherum festzuhalten. Ich gehe nicht hinein, aber für alle, die das möchten: Das Schloss ist nur mit Führung zu besichtigen und kostet 14 €. Der Blick von den frei zugänglichen Aussichtspunkten in der Schlossanlage ist ohnehin unbezahlbar.
- Lage: Auf der Schwäbischen Alb bei Honau, Gemeinde Lichtenstein (Landkreis Reutlingen)
- Erbaut: 1840 – 1842 im neugotischen Stil
- Besonderheit: Inspiriert von Wilhelm Hauffs Roman Lichtenstein
- Öffnungszeiten: Im Sommer (April bis Oktober) täglich 9 – 18 Uhr; März, November und Dezember 10 – 16 Uhr, Januar/Februar geschlossen
- Eintritt: Außenanlage 5 €, Innenbesichtigung mit Führung: 14 € (nur Barzahlung!)
- Parken: Parkplatz direkt unterhalb des Schlosses (2 € Tagesticket)
- Webseite: www.schloss-lichtenstein.de
📸 Tipp: Auch ohne Innenbesichtigung lohnt sich ein Besuch – die Außenansicht ist spektakulär und bietet viele Fotomotive!
Premiumwanderweg „hochgehträumt“: Der Name ist Programm
Die Lust aufs Wandern packt mich schnell. Ich folge dem grün markierten Premiumwanderweg „hochgehträumt“, der direkt am Schloss startet. Der komplette Rundweg bis zur Nebelhöhle ist mit knapp 11 Kilometern zwar machbar, aber ich entscheide mich für eine kürzere Variante. Mein Ziel: der Aussichtspunkt Gießstein – nur 2,4 Kilometer entfernt.
Die Wanderwege rund ums Schloss Lichtenstein sind hervorragend ausgeschildert. Das grüne Quadrat auf den unteren Schildern ist das Symbol für den Premiumwanderweg „hochgehträumt“.
Kurz hinter dem Schloss komme ich am Alten Forsthaus vorbei, ein schönes altes Gebäude, in dem sich heute ein Restaurant befindet. Im lauschigen Biergarten kann man schwäbische Spezialitäten und hausgemachte Kuchen genießen. Es sieht einladend aus, aber ich habe ja ein Programm und marschiere weiter.
- Start: Schloss Lichtenstein
- Länge der Gesamtrunde: ca. 11 km
- Mein Tipp: Teilstück bis zum Aussichtspunkt Gießstein (ca. 2,4 km einfach)
- Dauer (hin & zurück): ca. 3,5 Stunden reine Gehzeit (meine Kurzversion: 2 – 2,5 Stunden inkl. Fotostopps)
- Wege: Teils schmale, naturbelassene Pfade – festes Schuhwerk erforderlich (wie überall auf der Alb)
- Markierung: Grünes Symbol „hochgehträumt“
- Höhepunkte: Aussichtspunkte Brunnenstein, Breitenstein, Gießstein, Nebelhöhle. Blicke über die Alb, blühende Wiesen, Ruhe & Natur
🌿 Hinweis: Der Weg führt teils direkt am Albtrauf entlang und ist wunderschön. Allerdings ist er nicht für Kinderwagen geeignet. Einige Stellen – besonders an den Aussichtspunkten – erfordern Schwindelfreiheit.
Über Stock und Stein am Albtrauf entlang
Gut, dass ich meine Wanderstöcke dabeihabe! Der Weg führt durch lichten Laubwald, über Baumwurzeln, Steine und schmale Pfade, manchmal direkt entlang der Kante des Albtraufs. Immer wieder öffnen sich Blicke über das Tal. Mit vielen Fotostopps brauche ich mehr als eine Stunde bis zum Aussichtspunkt Gießstein – zurück etwas weniger, weil ich meine Fotos schon im Kasten habe.
Blühende Wiesen und weite Blicke
Zwischendurch wandere ich durch saftig grüne Wiesen, gesprenkelt mit bunten Blüten. Die sanft geschwungenen Hügel der Schwäbischen Alb erstrecken sich bis zum Horizont – ein friedlicher Anblick, der mich die Anstrengung in der Mittagshitze vergessen lässt.
Aussichtspunkt Gießstein: Weitblick garantiert
Am Gießstein angekommen, eröffnet sich mir ein grandioser Blick über die Alb. Schloss Lichtenstein liegt jetzt schon ein gutes Stück hinter mir und ist nur mit Teleobjektiv noch gut zu erkennen. Dafür sehe ich weit ins Tal und auf die umliegenden Orte – ein idealer Ort für eine kleine Verschnaufpause.
Wilhelm Hauff und Alt-Lichtenstein: Auf literarischen Spuren
Zurück am Schloss folge ich einem kurzen Abstecher von etwa 500 Metern zum Wilhelm-Hauff-Denkmal und zur Ruine Alt-Lichtenstein. Der schwäbische Dichter hat mit seinem im Romantik-Stil geschriebenen Roman „Lichtenstein“ den württembergischen Grafen Wilhelm und seinen Architekten dazu inspiriert, das heutige Schloss zu bauen.Von der Ruine aus habe ich einen tollen Blick auf Schloss Lichtenstein – ganz nah und eingerahmt von grünem Laub.
Kaffee, Käsesahne und ein schattiger Platz
Zum Abschluss kehre ich im lauschigen Biergarten der Schlossschenke ein. Das leckere Stück Käsesahnetorte mit Erdbeeren und ein Cappuccino runden mein Lichtenstein-Erlebnis perfekt ab.
Noch ein Stopp an der Nebelhöhle
Bevor ich mich endgültig auf den Heimweg mache, fahre ich noch kurz zur nahe gelegenen Nebelhöhle. Besichtigt habe ich sie nicht, aber ich war beim „Maultaschenwirt“, wo ich mir Maultaschen und Kartoffelsalat fürs Abendessen mitgenommen habe. Ein feiner Abschluss für diesen gelungenen Tag!
- Lage: Bei Sonnenbühl-Genkingen, ca. 10 Autominuten vom Schloss Lichtenstein
- Besonderheit: Eine der ältesten Schauhöhlen Deutschlands
- Länge der begehbaren Höhle: ca. 450 Meter
- Dauer der Besichtigung: ca. 30 Minuten
- Eintritt: Erwachsene 7 €, ermäßigt 6 € (Stand 2025)
- Öffnungszeiten: April bis Oktober täglich 9:00 – 17:30 Uhr (letzter Einlass 17:00 Uhr), in den Wintermonaten geschlossen.
- Parken: Kostenlos, nur wenige Meter vom Höhleneingang entfernt
- Gastronomie: „Maultaschenwirt“ mit regionaler Küche direkt neben der Höhle
💡 Tipp: Ideal als Ergänzung zum Schlossbesuch – vor allem an heißen Tagen oder bei Regenwetter (Jacke nicht vergessen – in der Höhle ist es auch im Sommer empfindlich kalt).
🏨 Tipp für Restaurant & Übernachtung in Honau: Forellenhof Rössle
Nur eine kurze Autofahrt unterhalb von Schloss Lichtenstein liegt der charmante Forellenhof Rössle in Honau – ein traditionsreiches Hotel mit guter regionaler Küche, gemütlichen Zimmern und eigener Forellenzucht. Besonders schön: die Terrasse direkt am Wasserlauf, auf der man bei gutem Wetter wunderbar entspannen kann. Ideal als Ausgangspunkt für einen Ausflug zum Schloss oder eine Wanderung in der Umgebung.
Noch mehr Tipps für die Schwäbische Alb?
Dann schau doch mal in meine anderen Artikel zu Ausflugszielen in Baden-Württemberg – von Burgen und Schlössern über gemütliche Wandertouren bis zu historischen Städten ist alles dabei!
12 von 12 Infos
Wenn dir dieser Einblick in meinen Tag gefallen hat und du selbst einen Blog hast, dann mach doch auch mal mit! Das Fotoprojekt 12 von 12 gibt es bei Caro von Draußen nur Kännchen. Am 12. des Monats machst du über den Tag verteilt viele Fotos und suchst abends 12 davon aus, die du in einem Blogbeitrag verarbeitest. Unter Caros 12 von 12 Posting findest du eine Liste, in die du deinen eigenen 12 von 12 Blogartikel eintragen kannst.
Was für ein schönes Reiseziel bei diesem brillanten Wetter, liebe Angie!
Deine Bilder inspirieren mich, Schloss Lichtenstein ebensfalls zu besuchen … natürlich mit leckerer Torte!
Ganz liebe Grüße, Jutta