Aktualisiert am 26. Dezember 2023 von Angelika

Bisher kannte ich als ehemalige Controllerin Claims nur aus dem Finanzwesen, wo es um Ansprüche und Forderungen (gegenüber Schuldnern) geht. Als ich mich Anfang des Jahres zum Jahresprogramm The Content Society von Blogger-Coach Judith Peters angemeldet habe, erfuhr ich, dass jede:r Selbstständige oder Unternehmer einen Claim braucht, der das Markenversprechen oder die Mission in knackigen Worten auf den Punkt bringt. Der Claim ist übrigens ein Scheinanglizismus wie das Handy – auf Englisch heißt er „tagline“ oder „strapline“. In gewissem Sinn ist der Marketing-Claim aber auch ein Anspruch – einer, den ich als Selbstständige oder Unternehmerin an mich selbst stelle und den andere an mich haben dürfen. Claims sind beispielsweise „Weil ich es mir wert bin“ (L’Oréal), „Vorsprung durch Technik“ (Audi) oder „Just do it“ (Nike). Wenn du den Claim hörst, weißt du im besten Fall gleich, für welche Marke er steht.

Seit November habe nun auch ich einen Claim: „Bucketlist Deutschland“ – und der fühlt sich für mich richtig gut an, weil er 100-prozentig zu meinem Reiseblog passt. Wie ich ihn gefunden habe und was er bedeutet, erfährst du in diesem Beitrag.

Ein Claim muss her!

Mir war von Anfang an klar, dass die Headline „Urlaub in Deutschland“ auf meiner Startseite nichts sein würde, was Leser auf die Dauer mit mir in Verbindung bringen können. Ehrlich gesagt, glaubte ich, dass ich eine suchmaschinenrelevante Überschrift für die Startseite brauche, damit mein Blog in Google gefunden wird. Inzwischen weiß ich, dass die Homepage normalerweise sowieso nicht in Google gefunden wird und man daher in diesem Fall auf Keywords pfeifen kann. Außerdem gibt es ja noch die Dreierkombo, in der ich meine wichtigsten Keywords unterbringen kann.

Seit ich mich Ende Dezember 2022 fürs Blogger-Programm TCS angemeldet hatte, war mir klar: Ein Claim muss her! Ein griffiges Statement, das zu mir und meinem Reiseblog passt. Auf meiner Startseite stand zwar fett „Urlaub in Deutschland“, aber das war allenfalls eine Headline, kein Claim. Das ganze Jahr über habe ich immer wieder versucht, so eine ausdrucksstarke Wortkombination zu finden, aber mir wollte nichts Rechtes einfallen. Beim TCS-Treffen im April in Stuttgart erhielt ich im Brainstorming von meinen Blogger-Kolleginnen Anregungen und Ermutigung, doch ich tappte weiter im Dunkeln. Im November kam dann der von mir sehnsüchtig erwartete „Claim-Sprint“ als Monatsthema in The Content Society. In 10 Tagen, an denen es jeden Morgen einen Call mit unserem Judith und meinen Blogger-Kolleginnen gab, konnten wir unseren Claim mithilfe eines Fragebogens, Video-Tutorials und Feedback aus der Blogger-Runde entwickeln. Dabei half uns die geniale Judith auf die Sprünge.

In Teil 3/4 des Fragebogens zur Claim-Findung notierte ich meine ersten Ideen, die Judith mit weiteren Ideen aus der Brainstorming-Runde mit den anderen TCS-Bloggerinnen ergänzte. Eine davon war „Bucketlist Germany“, aus der aufgrund von Judiths Feedback „Bucketlist Deutschland“ wurde.

Schon nach der zweiten Brainstorming-Runde hatte ich meinen Claim samt Dreierkombo. Die Dreierkombo besteht aus relevanten Keywords für das Thema der Website, um Google bei der Einordnung zu unterstützen.

Mein neuer Claim "Bucketlist Deutschland" auf der Startseite auf einem Foto der Altstadtansicht von Tübingen - angiestravelroutes.com
Mein neuer Claim „Bucketlist Deutschland“ ersetzt die frühere Headline „Urlaub in Deutschland“. Darunter steht meine Dreierkombo „Reiseziele, Sehenswürdigkeiten, Roadtrips“ anstelle von „Erlebe Kultur, Natur und Traditionen auf einzigartigen Reisen“.

Was ist überhaupt eine „Bucketlist“?

Die deutsche Übersetzung „Löffelliste“ klingt etwas albern, aber es geht tatsächlich um eine Liste von Dingen, die man noch erleben möchte, bevor man „den Löffel abgibt“ (englisch „kick the bucket“). Viele Reisende haben eine „Bucketlist“, eine Liste von Orten, die sie in ihrem Leben auf jeden Fall noch besuchen möchten. Auch ich hatte eine solche Liste und bis 2019 viele Ziele darauf bereits abgehakt. In einem Zeitraum von etwa 25 Jahren war ich auf der ganzen Welt unterwegs, von Namibia bis Tansania, von Kanada bis Kuba, von Usbekistan bis Australien. Ich habe längst aufgehört, die Länder zu zählen, denn inzwischen ist diese Zahl für mich nicht mehr von Bedeutung. Es gibt ein paar Orte, die ich gern noch besuchen möchte: das Pantanal, die Iguazu-Wasserfälle, Rio und New York beispielsweise. Aber weil ich schon so viel gesehen habe, sage ich heute gern, dass alles, was jetzt noch kommt, Bonus ist. Diese Einstellung nimmt mir den Druck, von Highlight zu Highlight zu jagen, wie ich es früher oft getan habe – manches Mal war es ein Wegrennen vor den Problemen des Alltags. Heute reise ich lieber langsam und nehme mir Zeit, in meine Umgebung einzutauchen.

Die Geburtsstunde meiner persönlichen „Bucketlist Deutschland“

Es war einmal eine Pandemie … und niemand konnte mehr reisen, wohin er oder sie wollte. Als die Corona-Pandemie 2020 ausbrach, hatte ich meinen Burnout gerade einigermaßen überwunden, mich von meinem bisherigen Arbeitgeber getrennt und beschlossen, als Bloggerin über meine Reisen in der ganzen Welt zu schreiben. Ich hatte auch viele Pläne, wohin ich noch reisen wollte. Mit meiner australischen Reisefreundin hatte ich für Sommer 2020 eine Reise nach Neapel, an die Amalfiküste und nach Capri geplant. Wie du dich vielleicht erinnerst, war Reisen im Sommer 2020 so gut wie unmöglich, erst recht nach Italien. Niemand wusste, wie lange das so weitergeht. Würde Reisen, wie wir es kannten – wann und wohin man will – jemals wieder möglich sein? Die Welt lag in der Corona-Starre und wie viele andere war ich frustriert und deprimiert. Im Herbst 2020 machte ich noch eine Flugreise nach Rhodos – das war ungefähr die letzte Möglichkeit, ins Ausland zu reisen. Griechenland war damals das einzige Land in Europa, wo die Inzidenzen noch im Rahmen waren. Doch auch das änderte sich bald.

2021 wagte kaum jemand, an eine Auslandsreise zu denken – ich jedenfalls nicht. Reisen innerhalb Deutschlands war aber die meiste Zeit relativ gut möglich. Ich begann, mich mit deutschen Regionen und Städten zu beschäftigen, die ich noch nicht kannte, und plante einen großen Roadtrip von Thüringen über Leipzig nach Berlin. Von dort ging es weiter Richtung Hamburg und Nordseeküste. Ich war so begeistert von den schönen Orten, die ich zum ersten Mal oder wieder entdeckte, dass ich mir eine neue imaginäre Bucketlist anlegte – meine Bucketlist Deutschland!

Deutschland – meine Nische

Ich war immer noch der Meinung, irgendwann nach Ende der Pandemie über meine Reisen in aller Welt bloggen zu können, als ich mich Anfang 2022 bei der Webdesignerin Birgit Hotz zu einem Online-Kurs anmeldete, in dem Freiberufler:innen und Unternehmer:innen lernen, ihre eigene Website mit dem Divi-Theme zu erstellen. Dieser Kurs war für mich ein echter Game-Changer! Im ersten Kurs-Modul ging es um Wunschkunde und Positionierung. Anhand der Arbeitsunterlagen und in den Zoom-Meetings mit Birgit und den anderen Teilnehmern, wo wir unsere Fragen diskutierten, wurde mir klar, dass Reisen in der ganzen Welt keine Nische sind.

Da ich inzwischen so viel Freude daran hatte, mein Heimatland zu erkunden und mich intensiv mit der deutschen Geschichte auseinanderzusetzen, kristallisierte sich schnell heraus, dass ich einen Deutschland-Reiseblog erstellen wollte. Und zwar nicht nur für Deutsche, die wie ich das eigene Land besser kennenlernen möchten, sondern auch für ausländische Reisende, englischsprachige Migranten und Expats, die hier arbeiten und ihre Interimsheimat entdecken wollen. Sowohl Fremden als auch Einheimischen die Schönheiten Deutschlands näherzubringen – das ist mein Ziel. Ich möchte meinen Leser:innen alle Informationen liefern, die sie brauchen, um sich ihre ganz persönliche Bucketlist Deutschland zusammenzustellen.

Die Checklisten meines Lebens

Ich habe ein leidenschaftliches Verhältnis zu Listen 😂. In meinem früheren Leben als Controllerin und Expertin für operative Prozesse entwickelte ich ständig neue Checklisten, die Arbeitsabläufe standardisieren und erleichtern sollten. Auch privat kommen bei mir immer wieder Einkaufslisten, To-do-Listen, Packlisten, Entdeckungslisten (= Bucketlisten für die jeweiligen Reiseziele) zum Einsatz. Ich finde, dass Listen das Leben enorm erleichtern. Vermutlich deshalb habe ich in diesem Jahr (2023), meinem ersten Jahr als Reisebloggerin, vor allem umfangreiche Listicles geschrieben – Listen der UNESCO-Welterbestätten in Deutschland, der schönsten Orte, Städte, Roadtrips, Weihnachtsmärkte in Deutschland, der Sehenswürdigkeiten Würzburgs und Weimars … Ich möchte meinen Leser:innen gern Tools und Informationen an die Hand geben, mit denen sie sich ihre individuelle, für ihre Bedürfnisse optimierte Deutschland-Reise zusammenstellen können – egal, ob sie nur eine Stadt, eine Region oder das ganze Land entdecken möchten. Mein Wunsch ist, dass meine sorgfältig recherchierten Listen von schönen Orten, Sehenswürdigkeiten und kulturellem Erbe für dich als Leser:in nützlich sind. Stell dir aus meinen Highlight-Listen deine ganz persönliche Bucketlist Deutschland zusammen!

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