Aktualisiert am 1. September 2024 von Angelika
UNESCO-Welterbestätten sind Orte von außergewöhnlichem universellem Wert, sei es aufgrund ihrer kulturellen Bedeutung oder ihrer einzigartigen Natur. Die UNESCO-Welterbeliste wurde 1978 mit 12 Stätten eröffnet. Damals war der Aachener Dom die einzige deutsche Welterbestätte. Inzwischen sind es 54! Sie reichen von der mittelalterlichen Altstadt von Bamberg über die spektakulären Fossilienfundstätte des Urpferdchens, der Grube Messel, bis zum 2023 in die Welterbeliste aufgenommenen jüdisch-mittelalterlichen Erbe in Erfurt.
Zu den bekanntesten Welterbestätten in Deutschland zählen der Kölner Dom und das Schloss Sanssouci in Potsdam. Aber es gibt noch so viel mehr zu entdecken! Zum Beispiel die Altstadt von Regensburg mit ihren engen Gassen und historischen Gebäuden oder die Wartburg in Eisenach, wo Martin Luther einst inkognito das Neue Testament übersetzte. Oder wie wäre es mit dem Wattenmeer, einem einzigartigen Ökosystem an der Nordseeküste, das jährlich Millionen von Zugvögeln (und Touristen) anzieht?
Deutschland bietet nicht nur eine reiche Geschichte und Kultur, sondern auch atemberaubende Landschaften. Die 54 Welterbestätten spiegeln diese Vielfalt wider und bieten faszinierende Möglichkeiten, die Geschichte, Kultur und Natur des Landes zu entdecken.
Also schnapp dir eine Tasse Kaffee oder ein kühles Bier und lass uns gemeinsam auf eine spannende Reise durch Deutschlands UNESCO-Welterbestätten gehen!
Hinweis zu länderübergereifenden UNESCO-Welterbestätten
Es gibt einige länderübergreifende Welterbestätten, wie beispielsweise die Nr. 1 „Bedeutende Kurstädte Europas“. Hier gehören in Deutschland die Kurstädte Baden-Baden (Baden-Württemberg), Bad Ems (Rheinland-Pfalz) und Bad Kissingen (Bayern) zum UNESCO-Welterbe. Unter jedem betreffenden Bundesland habe ich die Stadt, die zum länderübergreifenden Welterbe gehört, mit einem Stern* versehen. Die allgemeine Erklärung zur UNESCO-Welterbestätte steht unter dem ersten Ort (in diesem Beispiel unter Baden-Baden). Bei den weiteren Orten, die zu diesem Welterbe gehören (hier also Bad Ems und Bad Kissingen) wiederhole ich die allgemeine Beschreibung nicht, sondern gehe nur auf die Besonderheiten des jeweiligen Orts ein.
Baden-Württemberg
Alle UNESCO-Welterbestätten in Baden-Württemberg auf einen Blick
1. Bedeutende Kurstädte Europas* – Baden-Baden
2. Grenzen des Römischen Reiches – Obergermanisch-Raetischer Limes*
3. Höhlen und Eiszeitkunst der Schwäbischen Alb
- Höhle Hohle Fels (Achtal)
- Höhle Geißenklösterle (Achtal)
- Sirgensteinhöhle (Achtal)
- Hohlensteinhöhle (Lonetal)
- Vogelherdhöhle (Lonetal)
- Bocksteinhöhle (Lonetal)
4. Prähistorische Pfahlbauten um die Alpen*
- Allensbach-Strandbad
- Alleshausen-Grundwiesen
- Bodman-Schachen/Löchle
- Ehrenstein
- Hornstaad-Hörnle
- Konstanz-Hinterhausen
- Litzelstetten-Krähenhorn
- Ödenahlen
- Olzreute-Enzisholz
- Schreckensee
- Siedlung Forschner
- Sipplingen-Osthafen
- Unteruhldingen-Stollenwiesen
- Wangen-Hinterhorn
- Wollmatingen-Langenrain
7. Le Corbusiers Werk in Stuttgart
1. Bedeutende Kurstädte Europas* – Baden-Baden
UNESCO-Welterbe seit 2021
Dieses transnationale UNESCO-Welterbe umfasst elf Kurstädte in sieben europäischen Ländern, darunter auch drei in Deutschland: Baden-Baden, Bad Ems und Bad Kissingen. Diese Städte waren im 19. Jahrhundert beliebte Reiseziele für Adelige, Industrielle und Künstler, die hier ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden verbessern wollten. Dieses Phänomen hatte maßgeblichen Einfluss auf die Entwicklung des modernen, globalen Tourismus. Die Kurstädte zeichnen sich durch architektonische Ensembles mit prächtigen Kur- und Badeanlagen, Wandelhallen, Spielcasinos und Kurparks aus, die oft von berühmten Landschaftsarchitekten gestaltet wurden.
Im mondänen Baden-Baden zählt die gesamte historische Innenstadt in den Grenzen von ca. 1920 zum Welterbe. Die elegante Atmosphäre lässt sich besonders gut auf einem Spaziergang entlang der berühmten Lichtentaler Allee erleben, die von Luxushotels, eleganten Villen, der Kunsthalle und dem Museum Frieder Burda gesäumt wird. Sie geht über in die Kaiserallee, an der Kurhaus, Casino und die prächtige Trinkhalle mit Wandmalereien und korinthischen Säulen liegen.
2. Grenzen des Römischen Reiches – Obergermanisch-Raetischer Limes*
UNESCO-Welterbe seit 2005
Der Obergermanisch-Raetische Limes ist das zweitlängste Bodendenkmal der Welt (550 km) nach der Chinesischen Mauer (über 21.000 km). Der Limes wurde zwischen 100 und 300 n. Chr. errichtet und verläuft von Bad Hönningen/Rheinbrohl am Rhein bis zum Kastell Eining an der Donau. Er zieht sich somit durch die Bundesländer Rheinland-Pfalz, Hessen, Baden-Württemberg und Bayern. Zusammen mit dem Hadrianswall (Anerkennung als UNESCO-Welterbe 1987) und dem Antoninuswall (Anerkennung 2008) im Vereinigten Königreich bildet der Obergermanisch-Raetische Limes eine transnationale Welterbestätte.
In Aalen kannst du im größten Römermuseum Süddeutschlands, dem Limesmuseum mit Archäo-Park und Kastell, in die Welt der Römer eintauchen und dich über dieses spannende Welterbe informieren.
3. Höhlen und Eiszeitkunst der Schwäbischen Alb
UNESCO-Welterbe seit 2017
Die Schwäbische Alb ist nicht nur ein Naturparadies mit bizarren Felsformationen und weiten Wäldern, sondern beherbergt auch einige der bedeutendsten prähistorischen Fundstätten Europas. In den Tälern von Ach und Lone bei Ulm fanden Archäologen in sechs Höhlen zahlreiche Spuren unserer Vorfahren, die vor mehr als 40.000 Jahren in dieser Region lebten. In den Höhlen befinden sich Zeichnungen, Skulpturen und Artefakte, die uns einen faszinierenden Einblick in das Leben und Schaffen unserer Vorfahren geben.
Lust, dich auf eine Reise in den Eozän zu begeben? Die Höhlen können besichtigt werden. Einige sind sogar frei zugänglich.
4. Prähistorische Pfahlbauten um die Alpen*
UNESCO-Welterbe seit 2011
Diese erstaunlichen Überreste von Pfahlbau-Siedlungen befinden sich in Österreich, Deutschland, Frankreich, der Schweiz, Slowenien und Italien und geben Aufschluss über Siedlungsstrukturen an den Seeufern über einen Zeitraum von ca. 4.000 Jahren. Insgesamt wurden mehr als 100 Siedlungen entdeckt, die anhand von archäologischen Funden eine Fülle von Informationen über das Leben in der Jungsteinzeit und der Bronzezeit liefern. Sie dienten als Wohn- und Arbeitsstätten sowie als Verteidigungsanlagen. In Deutschland können Besucher beispielsweise im Pfahlbaumuseum Unteruhldingen, im Federsee-Museum Bad Buchau und im Archäologischen Landesmuseum Konstanz erfahren, wie unsere Vorfahren lebten und überlebten.
In Baden-Württemberg zählen 15 Pfahlbau-Fundstellen zum UNESCO-Welterbe, in Bayern drei.
5. Klosteranlage Maulbronn (Staatliche Schlösser und Gärten Baden-Württemberg, Kloster Maulbronn)
UNESCO-Welterbe seit 1993
Das Kloster Maulbronn (Staatliche Schlösser und Gärten Baden-Württemberg, Kloster Maulbronn) wurde im 12. Jahrhundert gegründet und ist die am vollständigsten erhaltene mittelalterlichen Klosteranlage nördlich der Alpen. Ein Highlight ist die Klosterkirche, an der besonders die frühgotische Vorhalle, genannt „Paradies“, begeistert. Dort kannst du auch das noch im Original erhaltene Hauptportal aus Tannenholz mit kunstvoll gearbeiteten schmiedeeisernen Beschlägen bewundern. Es ist die die älteste datierbare Tür in Deutschland.Zu den berühmtesten Schülern der noch heute bestehenden Klosterschule, einem altsprachlichen Gymnasium, zählen Hermann Hesse, Friedrich Hölderlin und Johannes Kepler.
Ich kann dir den Besuch des Klosters besonders im April empfehlen, wenn im Klostergarten eine uralte Magnolie ihre Blütenpracht entfaltet. Wenn du in Maulbronn bist, solltest du nicht nur das Kloster besichtigen, sondern dir auch Zeit für einen Spaziergang in der idyllischen Umgebung mit den Klosterweinbergen nehmen.
6. Klosterinsel Reichenau
UNESCO-Welterbe seit 2000
Die Klosterinsel Reichenau im Bodensee ist ein kleines, aber beeindruckendes Stück Geschichte. Hier gründete der Wanderprediger Pirmin im 8. Jahrhundert ein Benediktinerkloster, das zu einem der wichtigsten Kulturzentren Europas wurde. Heute kann man noch immer die Überreste dieser Zeit bewundern, darunter die eindrucksvolle Kirche St. Georg mit monumentalen Wandmalereien aus ottonischer Zeit. Das Münster St. Maria und Markus und die Stiftskirche St. Peter und Paul sind berühmt für ihre herrlichen Fresken aus frühromanischer Zeit. Aber nicht nur die Kunst und Architektur der Kirchen sind sehenswert, auch die idyllische Landschaft der Insel lädt zum Verweilen und Entspannen ein.
7. Le Corbusiers Werk in Stuttgart
UNESCO-Welterbe seit 2016
In der Weissenhofsiedlung in Stuttgart stehen zwei Gebäude, die zum transkontinentalen Welterbe „Das architektonische Werk von Le Corbusier – ein herausragender Beitrag zur Moderne“ zählen. Le Corbusier entwarf die beiden Häuser im Jahr 1927 für die Werkbundsiedlung, die unter der Leitung von Ludwig Mies van der Rohe entstand. Von den ehemals 21 Gebäuden stehen nur noch 11, darunter Le Corbusiers „Haus Citrohan“ und sein Doppelhaus, in dem heute auch das Weissenhofmuseum untergebracht ist. Das Welterbe, das insgesamt 17 Bauten und Ensembles in sieben Ländern auf drei Kontinenten umfasst, ehrt Le Corbusier als einen der wichtigsten Architekten des 20. Jahrhunderts und zeigt, wie seine Ideen und Designs die Architektur der Moderne und den Städtebau bis heute beeinflusst haben.
Aber auch sonst hat Stuttgart viel zu bieten. Schau dir auf jeden Fall die Innenstadt rund um Schlossplatz und Schillerplatz an. Schöne Aussichten bieten sich vom Eugensplatz, dem Weißenburgpark, dem Santiago-de-Chile-Platz, der Grabkapelle auf dem Württemberg, dem Killesbergturm, der Karlshöhe und natürlich vom Fernsehturm.
Bayern
Alle UNESCO-Welterbestätten in Bayern auf einen Blick
9. Altstadt von Regensburg mit Stadtamhof
Bedeutende Kurstädte Europas* – Bad Kissingen
Grenzen des Römischen Reiches – Obergermanisch-Raetischer Limes*
10. Grenzen des Römischen Reiches – Donaulimes, westlicher Teil*
11. Markgräfliches Opernhaus Bayreuth
12. Würzburger Residenz und Hofgarten
13. Wallfahrtskirche „Die Wies“
14. Augsburger Wassermanagement-System
Prähistorische Pfahlbauten um die Alpen*
- Pestenacker
- Roseninsel
- Unfriedshausen
8. Altstadt von Bamberg
UNESCO-Welterbe seit 1993
Wie Rom wurde Bamberg auf sieben Hügeln erbaut. In der Altstadt stehen mehr als 1000 Häuser, die weitgehend im Originalzustand erhalten sind, unter Denkmalschutz. Bamberg ist ein hervorragendes Beispiel für eine auf frühmittelalterlichen Strukturen aufbauende mitteleuropäische Stadt. Sie wird vom Dom St. Peter und St. Georg, der zu den deutschen Kaiserdomen zählt, dominiert. Die Alte Hofhaltung, die barocke Residenz, das berühmte Brückenrathaus und das idyllische Fischerviertel an der Regnitz sind weitere Highlights. Ein Besuch im Bierkeller gehört in Bamberg dazu. Biertrinker lieben das würzige Rauchbier zu einem bayerischen Schmankerl, alternativ wird aber auch der gute Frankenwein ausgeschenkt.
9. Altstadt von Regensburg mit Stadtamhof
UNESCO-Welterbe seit 2006
Die Altstadt von Regensburg mit Stadtamhof ist die am besten erhaltene deutsche Großstadt des Mittelalters und beeindruckt mit ihrer 2000-jährigen Stadtgeschichte. Kirchen, Geschlechtertürme und Patrizierhäuser aus dem 13. und 14. Jahrhundert prägen das Stadtbild. Die Steinerne Brücke, die die Altstadt mit dem gegenüberliegenden Stadtteil Stadtamhof verbindet, wurde bereits im 12. Jahrhundert errichtet und ist ein Meisterwerk der Ingenieurskunst. Im gotischen Dom St. Peter begeistern die farbenprächtigen Glasfenster.
Bedeutende Kurstädte Europas* – Bad Kissingen
UNESCO-Welterbe seit 2021
Bad Kissingen ist eine der drei deutschen Städte, zum Welterbe „Bedeutende Kurstädte Europas“ gehören. Es liegt im Tal der Fränkischen Saale am Südrand der Rhön und bezaubert mit idyllischen Parks und klassischer Bäderarchitektur. Schon Reichskanzler Otto von Bismarck fand in Bad Kissingen die adäquate Kulisse für entspannende Kuraufenthalte. Der Regentenbau, das heutige Wahrzeichen Bad Kissingens, und die Wandelhalle (die größte Trinkkurhalle Europas) wurden aufgrund der Anfang des 20. Jahrhunderts rasch ansteigenden Zahl von Kurgästen zwischen 1911 und 1913 nach Plänen des Münchner Architekten Max Littmann errichtet.
Grenzen des Römischen Reiches – Obergermanisch-Raetischer Limes*
Ein besonderer Ort entlang des Obergermanisch-Raetischen Limes ist Weißenburg in Bayern. Hier findest du das zentrale Limesinformationszentrum für den bayerischen Abschnitt – ein Muss für alle Geschichtsinteressierten!
Etwas außerhalb des Stadtzentrums von Weißenburg kannst du die beeindruckende Anlage des Römerkastells Biriciana erkunden, dessen Nordtor, die Porta Decumena, rekonstruiert wurde. Nur ein paar hundert Meter davon entfernt – mitten in einer Wohnsiedlung – befinden sich die fachmännisch restaurierten Römischen Thermen, die 1977 bei Bauarbeiten entdeckt wurden.
Aber das Beste kommt zum Schluss: 1979 entdeckte ein Hobbygärtner beim Anlegen eines Spargelbeets einen der bedeutendsten Römerschätze, der je in Deutschland gefunden wurde! Die 114 Fundobjekte – darunter 17 einzigartige Götterfiguren aus Bronze – kannst du heute in Weißenburgs Römermuseum bewundern.
10. Grenzen des Römischen Reiches – Donaulimes, westlicher Teil*
UNESCO-Welterbe seit 2021
Insgesamt bilden 77 Orte zwischen dem bayerischen Bad Gögging und dem slowakischen Iza die Welterbestätte Grenzen des Römischen Reiches – Donaulimes. In Bayern umfasst der Donaulimes neun Orte zwischen Neustadt an der Donau und Passau. Ein eindrucksvoller Abschnitt davon befindet sich beispielsweise in Regensburg: Die Porta Praetoria bildete das Nordtor des Legionslagers „Castra Regina“. Sie ist nach der Porta Nigra in Trier das besterhaltene römische Stadttor nördlich der Alpen. 1650 wurde sie in den Bischofshof integriert, zugemauert und vergessen. Erst 1885 wurde sie bei Abbrucharbeiten wiederentdeckt.
11. Markgräfliches Opernhaus Bayreuth
UNESCO-Welterbe seit 2012
Das Markgräfliche Opernhaus in Bayreuth wurde zwischen 1744 und 1748 von Giuseppe Galli da Bibiena und seinem Sohn Carlo (den berühmtesten Theaterarchitekten ihrer Zeit) erbaut und gilt als das schönste erhaltene Barocktheater Europas. Es zeugt von der künstlerischen und kulturellen Bedeutung des Markgrafentums Bayreuth im 18. Jahrhundert und beeindruckt mit seiner reich verzierten Fassade, seinem imposanten Bühnenbild und seiner hervorragenden Akustik. Die geschnitzte und bemalte Innenausstattung des komplett aus Holz gefertigten Logentheaters sind weltweit einzigartig. Richard Wagner kam 1871 nach Bayreuth in der Hoffnung, im Opernhaus – das damals über die größte Bühne eines deutschen Theaters verfügte – die geeignete Spielstätte für seinen Ring des Nibelungen zu finden. Jedoch war ihm der Zuschauerraum zu klein und er beschloss, in Bayreuth sein eigenes Theater bauen zu lassen.
12. Würzburger Residenz und Hofgarten
UNESCO-Welterbe seit 1981
Die Würzburger Residenz gilt als stilreiner Inbegriff eines europäischen Barockschlosses. Sie wurde in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts im Auftrag der Fürstbischöfe von Würzburg erbaut und beeindruckt mit ihrer prachtvollen Innenausstattung. Der Würzburger Hofarchitekt Balthasar Neumann führte das internationale Team namhafter Künstler und Architekten aus ganz Europa, das in diesem gigantischen Projekt zusammenarbeitete. Das freitragende Treppenhaus von Balthasar Neumann und die Deckenfresken von Giovanni Battista Tiepolo sind die Highlights der Residenz. Der barocke Hofgarten wurde zwischen 1765 und 1780 angelegt und komplettiert das großartige Gesamtkunstwerk.
Nicht nur die Residenz, sondern auch viele weitere Sehenswürdigkeiten und die wunderbare Lage am Main, umgeben von Weinbergen, machen Würzburg zu einer der sehenswertesten Städte Deutschlands. Lies auch meinen ausführlichen Beitrag über Würzburg und seine wichtigsten Sehenswürdigkeiten.
13. Wallfahrtskirche „Die Wies“
UNESCO-Welterbe seit 1984
Die Wallfahrtskirche „Zum Gegeißelten Heiland auf der Wies“ – allgemein „Wieskirche“ genannt – ist ein Meisterwerk des Rokoko-Stils und eine der schönsten Kirchen Deutschlands. Die reich verzierte Fassade und der prachtvolle Innenraum mit opulenten Stuckarbeiten von Dominikus Zimmermann und den kunstvollen Fresken seines Bruders Johann Baptist Zimmermann, dem Hofmaler des bayerischen Kurfürsten, machen die im 18. Jahrhundert erbaute Kirche zu einem Symbol für den künstlerischen Reichtum des bayerischen Rokoko.
Mit einer Reihe großartiger Kulturdenkmäler und der atemberaubenden Landschaft ist die bayerische Alpenregion eine der attraktivsten Gegenden Deutschlands.
14. Augsburger Wassermanagement-System
UNESCO-Welterbe seit 2019
Das Augsburger Wassermanagement-System ist ein historisches System aus Kanälen, Brücken, Stauwehren und Wassertürmen, das seit dem 14. Jahrhundert die Wasserversorgung der Stadt Augsburg sicherte. Bereits 1545 trennte Augsburg Trink- und Brauchwasser strikt, denn damals war verunreinigtes Trinkwasser die Ursache vieler Krankheiten (was in vielen Ländern der Erde heute noch der Fall ist). Das Augsburger Wassermanagement-System zeigt, wie menschliche Innovation und Technologie dazu beitragen können, die Umwelt und die Gesellschaft nachhaltig zu verbessern.
Augsburg hat übrigens mehr Brücken als Venedig! 530 kleine und große Brücken führen über die Bäche und Kanäle der Stadt.
Prähistorische Pfahlbauten um die Alpen*
Die Beschreibung dieses UNESCO-Weltkulturerbes findest du hier.
In Bayern zählen drei Pfahlbau-Fundstellen (Pestenacker, Unfriedshausen und die Roseninsel) zum UNESCO-Weltkulturerbe, in Baden-Württemberg 15.
Berlin
Alle UNESCO-Welterbestätten in Berlin auf einen Blick
16. Schlösser und Parks von Potsdam und Berlin*
17. Siedlungen der Berliner Moderne
- Hufeisensiedlung (Neukölln)
- Gartenstadt Falkenberg (Treptow-Köpenick)
- Siedlung Schillerpark (Wedding)
- Wohnstadt Carl Legien (Prenzlauer Berg/Pankow)
- Weiße Stadt (Reinickendorf)
- Siemensstadt (Spandau)
15. Museumsinsel
UNESCO-Welterbe seit 1999
Die Museumsinsel in Berlin ist ein weltweit einzigartiger Gebäudekomplex, der in fünf tempelartigen Museen (Altes Museum, Neues Museum, Alte Nationalgalerie, Bode-Museum und Pergamonmuseum) Schätze aus 6.000 Jahren Geschichte beherbergt. Die Gebäude wurden über einen Zeitraum von 100 Jahren errichtet und beeindrucken sowohl mit ihrer Architektur als auch mit ihrem reichen kulturellen Erbe, das antike Skulpturen, Gemälde, Kunsthandwerk und vieles mehr umfasst.
- Das Alte Museum ist der älteste Museumsbau Deutschlands und das wohl bedeutendste Werk von Karl Friedrich Schinkel. Jahrzehntelang stand es als Kriegsruine inmitten der Stadt, bis es 2003 unter der Leitung des britischen Architekten David Chipperfield wiederhergestellt wurde.
- Im Neuen Museum kannst du die weltberühmte Büste der Nofretete, das Manuskript von Homers „Ilias“ und die bedeutende Papyrussammlung bestaunen.
- Die Alte Nationalgalerie präsentiert eine hervorragende Sammlung deutscher und europäischer Kunst des 19. Jahrhunderts, mit Gemäden der Romantik, z. B. von Caspar David Friedrich, sowie eine umfangreiche impressionistische Sammlung mit Werken von Claude Monet, Édouard Manet, Auguste Renoir, Edgar Degas, Paul Cézanne und Skulpturen von Auguste Rodin.
- Das Bode-Museum beherbergt die Skulpturensammlung, das Museum für Byzantinische Kunst und das Münzkabinett.
- Im Pergamonmuseum befindet sich eine der beeindruckendsten Sammlungen antiker Kunstwerke der Welt. Zu den Höhepunkten gehören der Pergamon-Altar, das Ischtar-Tor aus Babylon, die Markthalle von Milet und die Sammlung islamischer Kunst. Schon seit Jahren werden Teile des Museums saniert, ab Oktober 2023 schließt es für vier Jahre komplett.
Empfehlenswerte Unterkünfte in Berlin
16. Schlösser und Parks von Potsdam und Berlin*
UNESCO-Welterbe seit 1990
Die Berlin-Potsdamer Parklandschaft bildet eine der größten und schönsten Kulturlandschaften Europas. Während der deutschen Teilung war dieses Gesamtkunstwerk durch Grenzanlagen und Stacheldraht zerschnitten. Schon zwei Monate nach der Wiedervereinigung, am 12. Dezember 1990, nahm die UNESCO die Schlösser und Parks von Potsdam und Berlin ins Welterbe auf. Schnell begann die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg, die zerstörten Anlagen wiederherzustellen. Die Welterbestätte umfasst in Potsdam das Schloss Sanssouci (das „Preussische Versailles“), die russische Kolonie Alexandrowka, das Observatorium in Babelsberg, Schloss Cecilienhof und Schloss Babelsberg, auf dem Berliner Stadtgebiet die Havellandschaft mit den Schloss- und Gartenanlagen in Glienicke sowie die Pfaueninsel.
Die Architektur und Landschaftsgestaltung sind ein beeindruckendes Beispiel für die Kunst des Barock und des Rokoko. Große Architekten, Künstler und Gartenarchitekten waren an der Gestaltung der Kulturlandschaft beteiligt: Knobelsdorff, Schinkel, Lenné, Stüler …, um nur einige zu nennen.
17. Siedlungen der Berliner Moderne
UNESCO-Welterbe seit 2008
Die Siedlungen der Berliner Moderne wurden zwischen 1913 und 1934 von progressiven Architekten (Bruno Taut, Hans Scharoun, Walter Gropius, Otto Rudolf Salvisberg und Hugo Häring) und Stadtplanern (vor allem Martin Wagner) errichtet, um bezahlbaren und gesunden Wohnraum für die Arbeiterklasse zu schaffen. Sie sind einzigartige Beispiele für die Architektur- und Stadtplanungsbewegungen der frühen Moderne. Sechs dieser Siedlungen wurden 2008 von der UNESCO als Welterbe anerkannt – die berühmte Britzer Hufeisensiedlung im Bezirk Neukölln, die Gartenstadt Falkenberg in Treptow-Köpenick, die Siedlung Schillerpark (Wedding), die Wohnstadt Carl Legien (Prenzlauer Berg/Pankow), die Weiße Stadt (Reinickendorf) und die Siemensstadt (Spandau). Die Siedlungen stehen für das Bestreben, in einer Zeit des Wohnungsmangels (während der Weimarer Republik) die Lebensqualität der Stadtbewohner zu verbessern.
Brandenburg
Alle UNESCO-Welterbestätten in Brandenburg auf einen Blick
18. Bauhaus und seine Stätten in Weimar, Dessau und Bernau*
- ADGB-Schule Bernau
Schlösser und Parks von Potsdam und Berlin*
- Schloss- und Gartenanlagen von Sanssouci
- Russische Kolonie Alexandrowka
- Schloss Babelsberg
- Observatorium Babelsberg
- Schloss Cäcilienhof
19. Alte Buchenwälder und Buchenurwälder der Karpaten und anderer Regionen Europas*
- Grumsiner Forst
Außer dem historischen Ambiente bietet Regensburg die höchste Kneipendichte Deutschlands. Lies auch, warum Regensburg für mich die schönste Stadt Deutschlands ist.
18. Bauhaus und seine Stätten in Weimar, Dessau und Bernau*
UNESCO-Welterbe seit 1996
Das Bauhaus war eine Kunst- und Designschule, die 1919 von Walter Gropius in Weimar gegründet wurde und weltweit großen Einfluss auf die moderne Architektur und Gestaltung hatte. Bedeutende Bauhaus-Künstler waren neben anderen Wassily Kandinsky, Paul Klee, Lyonel Feininger, Oskar Schlemmer, László Moholy-Nagy und Gerhard Marcks. 1925 zog das Bauhaus von Weimar nach Dessau um, da die rechtskonservativen Parteien in Thüringen es schließen wollten. Als die NSDAP 1931 die Gemeinderatswahl in Dessau gewann, wurde das Bauhaus geschlossen und zog nach Bernau bei Berlin, musste sich jedoch 1933 aufgrund der Repressionen durch die Nazis selbst auflösen.
Die 1928 von Hannes Meyer und Hans Wittwer entworfene Bundesschule des Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbundes in Bernau bei Berlin wurde als letztes Gebäudeensemble 2017 zusammen mit den Laubenganghäusern in Dessau-Roßlau ins Welterbe Bauhaus aufgenommen. Hannes Meyer hatte 1928 die Direktorenstelle des Bauhauses in Dessau von Walter Gropius übernommen. Er plante den Bau der ADGB-Schule zusammen mit Wittwer und Bauhaus-Studierenden aus fast allen Werkstätten. Heute wird das Hauptgebäude von der Handwerkskammer Berlin genutzt, die sanierten Lehrerhäuser sind vermietet. Daher können die Gebäude nur im Rahmen von Führungen besichtigt werden. Informationen zu Führungen und Öffnungszeiten erhältst du im 2022 eröffneten Besucherzentrum.
Schlösser und Parks von Potsdam und Berlin*
Die Beschreibung dieses bundesländerübergreifenden Welterbes findest du unter Berlin.
Die Welterbestätte umfasst in Potsdam das Schloss Sanssouci (das „Preussische Versailles“), die russische Kolonie Alexandrowka, das Observatorium in Babelsberg, Schloss Cecilienhof und Schloss Babelsberg.
19. Alte Buchenwälder und Buchenurwälder der Karpaten und anderer Regionen Europas*
UNESCO-Welterbe seit 2011
Das Erscheinungsbild Europas ist durch seine Buchenwälder geprägt, die noch vor 6.500 Jahren 40% des Kontinents bedeckten. Deutschland wäre ohne menschlichen Einfluss gar zu zwei Dritteln mit Buchenwäldern bedeckt. Die Welterbestätte umfasst insgesamt 78 Schutzgebiete in 12 europäischen Ländern.
Die fünf wertvollsten alten Buchenwälder Deutschlands wurden 2011 ins Welterbe aufgenommen: der Grumsiner Forst in Brandenburg, der Nationalpark Kellerwald-Edersee in Hessen, der Nationalpark Jasmund auf Rügen und der Serrahn im Müritz-Nationalpark in Mecklenburg-Vorpommern sowie der Nationalpark Hainich in Thüringen. Diese Wälder gehören zu den ältesten und artenreichsten Buchenwäldern Europas und sind Heimat vieler bedrohter Tier- und Pflanzenarten.
In Brandenburg ist der Grumsiner Forst Teil des UNESCO-Welterbes: Der Buchenwald Grumsin ist einer der größten zusammenhängenden Tiefland-Buchenwälder weltweit. Hier ging das DDR-Politbüro gern zur Jagd – ein Vorteil für die Natur, wo Sümpfe und Moore dem Wild als Rückzugsgebiete erhalten blieben. Du kannst den Buchenwald auf vier Rundwanderwegen und auf geführten Touren erleben.
Bremen
UNESCO-Welterbe Rathaus und Roland in Bremen auf einen Blick
20. Rathaus und Roland in Bremen
UNESCO-Welterbe seit 2004
Die ältesten und prächtigsten Gebäude der Hansestadt Bremen gruppieren sich um den Marktplatz herum. Das imposante Rathaus ist eines der schönsten in ganz Deutschland und ein herausragendes Beispiel der norddeutschen Weserrenaissance. Es wurde Anfang des 15. Jahrhunderts direkt neben dem Dom und in gleicher Größe errichtet – ein Symbol für die Unabhängigkeit der Stadt vom kirchlichen Landesherrn. Im historischen Ratskeller befindet sich Deutschlands ältester Weinkeller. Hier suchten schon Heinrich Heine und Wilhelm Hauff Wahrheit und Inspiration im Wein.
Der mit Baldachin über 10 m hohe Roland ist die größte frei stehende Statue des Mittelalters. Beide Bauwerke – Rathaus und Roland – symbolisieren die politische Idee der bürgerlichen Autonomie und die hanseatische Freiheit.
Vom Marktplatz gelangst du durch das Tor unter dem goldenen Lichtbringer direkt in die Böttcherstraße, die zwar nicht zum Welterbe zählt, aber ein seltenes und beeindruckendes Beispiel für die Architektur des Expressionismus ist.
Hamburg
Alle UNESCO-Welterbe Hamburgs auf einen Blick
21. Speicherstadt und Kontorhausviertel mit dem Chilehaus
21. Speicherstadt und Kontorhausviertel mit dem Chilehaus
UNESCO-Welterbe seit 2015
Die Speicherstadt in Hamburg ist ein einzigartiges Ensemble aus roten Backsteinbauten, die zwischen 1883 und 1927 errichtet wurden. Diese Gebäude dienten einst als Lagerhäuser für den Handel mit Kaffee, Kakao, Tee und Gewürzen. Das Kontorhausviertel wurde in den 1920er und 1930er Jahren gebaut und zeichnet sich durch seine modernistische Architektur aus. Ein besonderes Highlight des Viertels ist das Chilehaus, ein expressionistisches Bürogebäude aus dem Jahr 1924, das durch seine außergewöhnliche Form beeindruckt, die an ein Schiff erinnert.
Neben dem größten Orientteppichlager der Welt befinden sich heute in der Speicherstadt viele Cafés, Restaurants und Museen – besonders beliebt ist das Miniaturwunderland.
Auch viele Kreative haben sich in den ehemaligen Speichern eingemietet.
22. Das Wattenmeer*
Das Wattenmeer an der Nordseeküste erstreckt sich von der niederländischen Küste bis zur dänischen Grenze. Es ist ein komplexes Ökosystem aus Prielen, Wattflächen, Salzwiesen und Dünen, das mehr als 10.000 Tier- und Pflanzenarten einen Lebensraum bietet. Für viele Zugvögel ist es Zwischenstopp und Rastgebiet. Das Wattenmeer ist ein transnationales Welterbe (mit Dänemark und den Niederlanden) und umfasst in Deutschland drei Nationalparks in Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Hamburg.
Tipp: Erlebe das Wattenmeer auf Wattwanderungen mit einem erfahrenen Guide und bei Vogelbeobachtungen!
Hessen
Alle UNESCO-Welterbestätten in Hessen auf einen Blick
Grenzen des Römischen Reiches – Obergermanisch-Raetischer Limes*
Alte Buchenwälder und Buchenurwälder der Karpaten und anderer Regionen Europas*
23. Darmstädter Künstlerkolonie Mathildenhöhe
24. Fossillagerstätte Grube Messel
Grenzen des Römischen Reiches – Obergermanisch-Raetischer Limes*
In Hessen kannst du den Obergermanisch-Raetischen Limes insbesondere am wiederaufgebauten Römerkastell Saalburg bei Bad Homburg erleben. Auf dem „Rundweg Saalburg“, der um die Saalburg herum führt, kannst du auf 2,4 km versteckte archäologische Denkmäler und anschauliche Rekonstruktionen römischer Wohnhäuser, Tempel und Heiligtümer entdecken.
Alte Buchenwälder und Buchenurwälder der Karpaten und anderer Regionen Europas*
Der hessische Anteil an diesem Welterbe befindet sich im Nationalpark Kellerwald-Edersee.
In der Mittelgebirgslandschaft des Kellerwalds gibt es Buchen, die älter als 160 Jahre sind. Hier verhinderte die Jagdleidenschaft der Fürsten zu Waldeck und Pyrmont sowie das teils steile und felsige Gelände die forstliche Nutzung.
23. Darmstädter Künstlerkolonie Mathildenhöhe
UNESCO-Welterbe seit 2021
Die Künstlersiedlung Mathildenhöhe in Darmstadt war von 1901 bis 1914 ein Hauptzentrum der Reformarchitektur des frühen 20. Jahrhunderts in Europa und der ganzen Welt. Ernst Ludwig, der visionäre Großherzog von Hessen, holte junge Architekten und Künstler, die sich von den traditionellen Formen und Materialien lösen und etwas Neues und Innovatives schaffen wollten, nach Darmstadt, unter ihnen den Wiener Architekten Joseph Maria Olbrich und den Designer Peter Behrens – Lehrer von Le Corbusier und den späteren Bauhaus-Direktoren Gropius und Mies van der Rohe. Die Künstlergruppe der Mathildenhöhe war Vorreiter einer modernen Architektur, die sich von historisierenden Stilen distanzierte und den Fokus auf funktionale und ästhetische Aspekte legte. Die Bewegung war Wegbereiter des Bauhauses.
24. Fossillagerstätte Grube Messel
UNESCO-Welterbe seit 1995
Die Fossillagerstätte Grube Messel bei Darmstadt war die erste deutsche Weltnaturerbestätte. Im Ölschiefer der Grube wurden bei Abbauarbeiten Fossilien, darunter Säugetiere, Vögel, Reptilien und Insekten, entdeckt, die bis zu 56 Millionen Jahre alt sind (Eozän). Der erste Fund im Jahr 1876 war ein Alligatorenskelett. Die Funde aus der Grube Messel sind von unschätzbarem wissenschaftlichem Wert. Aufgrund ihrer Menge und ihres guten Erhaltungszustands haben die Fossilien viel zu unserem heutigen Verständnis der Evolution und der Geschichte des Lebens auf der Erde beigetragen.
Die Grube Messel ist ein aktiver Bergbaubetrieb, weshalb nur geführte Touren möglich sind. Zwischen April und Oktober werden täglich Schnuppertouren, am Wochenende auch Grubenwanderungen angeboten. Nur angemeldete Gäste können an einer Führung teilnehmen. Von einer Aussichtsplattform kannst du einen Blick in die Grube werfen, auch wenn du nicht an einer Führung teilnimmst.
25. Bergpark Wilhelmshöhe
UNESCO-Welterbe seit 2013
Der Bergpark Wilhelmshöhe in Kassel ist ein einzigartiger Barockgarten, der ab 1696 nach einer Idee des Landgrafen Karl von Hessen-Kassel im Stil eines englischen Landschaftsgartens angelegt wurde. Zusammen mit dem Schloss Wilhelmshöhe vereint er die unterschiedlichen Strömungen in Kunst, Technik und Landschaftsarchitektur während des europäischen Absolutismus zu einem beeindruckenden Gesamtkunstwerk. Kassels Wahrzeichen – der Herkules – thront über dem monumentalen Wassertheater aus Steinhöfer Wasserfall, Peneuskaskaden und Fontänenteich.
Die größte Attraktion des Bergparks, die Wasserspiele, können vom 1. Mai bis 3. Oktober mittwochs, sonntags und an Feiertagen (in Hessen) bewundert werden, aber immer erst ab 14:30 Uhr.
Schloss Wilhelmshöhe wurde im 2. Weltkrieg schwer beschädigt und bis 1974 als Museum wieder aufgebaut. Die Gemäldegalerie Alter Meister zeigt unter anderem Werke von Dürer, Rembrandt, van Dyck, Rubens und Hals.
26. Kloster Lorsch
UNESCO-Welterbe seit 1991
Das ehemalige Benediktinerkloster wurde im 8. Jahrhundert während der Regierungszeit König Pippins, dem Vater Karls des Großen, gegründet – allerdings etwa 800 m östlich vom jetzigen Standort. Das Kloster war bis ins hohe Mittelalter ein Macht- und Wissenschaftszentrum des Heiligen Römischen Reiches und beheimatete eine der größten mittelalterlichen Bibliotheken. Architektonischer Höhepunkt der Anlage ist die Königshalle (Torhalle) aus dem 9. Jahrhundert, die mit ihren Arkaden, Pilastern und Halbsäulen als herausragendes Beispiel der karolingischen Renaissance gilt.
Die Anlage des Klosters Lorsch ist täglich bis zum Einbruch der Dunkelheit frei zugänglich, die Königshalle kann allerdings nur im Rahmen einer Führung besichtigt werden.
27. Oberes Mittelrheintal
UNESCO-Welterbe seit 2002
Den Welterbetitel teilt Hessen sich mit Rheinland-Pfalz. Das Obere Mittelrheintal zwischen Bingen und Koblenz ist seit Jahrhunderten ein romantisches Sehnsuchtsziel und bekannt für seine steilen, von Burgen gekrönten Hänge und Weinberge. Auf dem berühmten Loreley-Felsen kämmte der Sage nach eine schöne Flussnixe ihr goldenes Haar und trieb mit ihrem Anblick die unachtsamen Flussschiffer in den Tod. Die Region hat eine lange Geschichte als wichtige Handelsroute und Verteidigungsposition und prägte die Romantik-Bewegung des 19. Jahrhunderts maßgeblich mit.
Auf hessischem Gebiet befinden sich beliebte Sehenswürdigkeiten und Orte wie Rüdesheim, die Abtei St. Hildegard und das Niederwalddenkmal.
Mecklenburg-Vorpommern
Alle UNESCO-Welterbestätten in Mecklenburg-Vorpommern auf einen Blick
Alte Buchenwälder und Buchenurwälder der Karpaten und anderer Regionen Europas*
- Nationalpark Jasmund (Rügen)
- Serrahn (Müritz-Nationalpark)
28. Die alten Hansestädte Stralsund und Wismar
- Stralsund
- Wismar
29. Residenzensemble Schwerin in Mecklenburg-Vorpommern
Alte Buchenwälder und Buchenurwälder der Karpaten und anderer Regionen Europas*
In Mecklenburg-Vorpommern sind zwei Regionen Teil des UNESCO-Welterbes Alte Buchenwälder:
- Nationalpark Jasmund auf Rügen: Die atemberaubende Kulisse aus steilen Kreidefelsen, Buchenwäldern und Ostsee faszinierte schon die Maler der Romantik wie Caspar David Friedrich. Aufgrund des unwegsamen Geländes wurde der Wald hier nie forstwirtschaftlich genutzt.
Tipps:- Seit dem 22. April 2023 kannst du den Königsstuhl auf einem barrierefreien ellipsenförmigen Skywalk mit Aussichtsplattform bestaunen.
- Die faszinierende Landschaft kannst du bei einer unvergesslichen Wanderung über den Hochuferweg entdecken. Im Nationalpark-Zentrum gibt es eine interaktive Erlebnisausstellung.
- Der Serrahn ist Teil des Müritz-Nationalparks. Da er zum großherzoglichen Jagdgebiet gehörte, wurde er nicht forstwirtschaftlich genutzt, sodass sich die Natur ungestört entfalten konnte. So entstand mitten in der mecklenburgischen Seenplatte eine verwunschene Region aus sehr alten Buchenwäldern, Sümpfen und Mooren.
Tipp: Entdecke den Buchenwald bei einer Wanderung auf dem Wald-Erlebnispfad zwischen Zinow und Serrahn.
28. Die alten Hansestädte Stralsund und Wismar
UNESCO-Welterbe seit 2002
Stralsund und Wismar repräsentieren die Bedeutung der Hanse als wichtige Handelsmacht im Ostseeraum zwischen dem 13. und 15. Jahrhundert. Beide Städte weisen eine gut erhaltene mittelalterliche Architektur aus der Zeit der Backsteingotik auf und hatten einen bedeutenden Einfluss auf die Baukunst der Region und darüber hinaus. Beide wurden während des Dreißigjährigen Krieges schwedisch. Barocke Bauten wie das Provianthaus und das Zeughaus in Wismar sowie das Schwedische Regierungspalais in Stralsund stammen aus der Schwedenzeit.
Wismar ist die am besten erhaltene Hansestadt im südlichen Ostseeraum. Der „Alte Schwede“ stammt aus dem 14. Jahrhundert und ist das älteste Bürgerhaus der Stadt. Wie das klassizistische Rathaus und die Wasserkunst (ein einzigartiges, um 1602 erbautes Brunnenhaus) steht er am weiträumigen Marktplatz. Die Türme von drei markanten Backsteinkirchen ragen in den Himmel: St. Marien, St. Georgen und St. Nikolai.
Die Altstadt von Stralsund beeindruckt mit ihrer Insellage, der die Stadt den Beinamen „Venedig des Nordens“ verdankt, sowie einem einmaligen Ensemble von Bauwerken aus verschiedenen Epochen wie Backsteinkirchen, Klosteranlagen, Bürgerhäusern und dem historischen Rathaus. Ein weiteres Highlight ist das Deutsche Meeresmuseum mit Aquarien und Ausstellungen zur maritimen Geschichte. Stralsund ist der ideale Ausgangspunkt für Ausflüge auf die nahegelegenen Inseln Rügen und Hiddensee.
29. Residenzensemble Schwerin
UNESCO-Welterbe seit 2024
Das beeindruckende Ensemble aus architektonischen und gartenbaulichen Meisterwerken liegt in der Landeshauptstadt von Mecklenburg-Vorpommern und vereint das prächtige Schweriner Schloss, den Schlossgarten und über 30 weitere historische Gebäude.
Das Schweriner Schloss, malerisch auf einer Insel im Schweriner See, dem drittgrößten See Deutschlands, gelegen, ist das Herzstück des Ensembles. Baumeister Johann Baptista Parr begann 1560 im Auftrag von Herzog Johann Albrecht I. mit dem Bau der Vierflügelanlage im Renaissancestil. Im 19. Jahrhundert wurde sie unter Großherzog Friedrich Franz II. von dessen Hofbaumeister Georg Adolf Demmler im damals sehr beliebten historistischen Baustil umgestaltet, der Elemente unterschiedlichster Architekturstile vereint. Heute beherbergt das Schloss den Landtag von Mecklenburg-Vorpommern und ist das touristische Highlight Schwerins. Die Innenräume des Schlosses mit ihren opulent ausgestatteten Sälen und kunstvollen Deckenmalereien laden zu einer faszinierenden Reise in die Vergangenheit ein.
Der Schlossgarten, ursprünglich als Lustgarten nach französischem Vorbild angelegt, wurde ab 1748 vom Gartenarchitekten Jean Legeay umgestaltet und im 19. Jahrhundert nach Plänen von Peter Joseph Lenné erweitert. Mit seinen Alleen, Laubengängen und Skulpturen gilt der Schweriner Schlossgarten als eine der schönsten Barockanlagen Norddeutschlands.
Weitere bedeutende Gebäude, die zum Residenzensemble gehören, sind das Hoftheater (Mecklenburgisches Staatstheater), das Staatliche Museum Schwerin und drei Kirchen, einschließlich des Schweriner Doms.
Niedersachsen
Alle UNESCO-Welterbestätten in Niedersachsen auf einen Blick
30. Dom und Michaeliskirche in Hildesheim
32. Bergwerk Rammelsberg, die Altstadt von Goslar und die Oberharzer Wasserwirtschaft
Das Wattenmeer*
Hier gehts zur Beschreibung des transnationalen UNESCO-Weltnaturerbes Wattenmeer.
Das Niedersächsische Wattenmeer ist seit 1986 als Nationalpark geschützt und Deutschlands zweitgrößter Nationalpark. Es grenzt im Westen am Dollart an den niederländischen Teil des Wattenmeers, im Osten an den Nationalpark Hamburgisches Wattenmeer und die Elbmündung bei Cuxhaven.
30. Dom und Michaeliskirche in Hildesheim
UNESCO-Welterbe seit 1985
Das UNESCO-Welterbe Dom und Michaeliskirche in Hildesheim umfasst zwei Paradebeispiele frühromanischer Baukunst aus dem 11. Jahrhundert.
Der Hildesheimer Dom, offiziell bekannt als St. Mariä Himmelfahrt, ist eine der ältesten und am besten erhaltenen Bischofskirchen in Deutschland. Er wurde im 9. Jahrhundert gegründet und im 11. Jahrhundert erweitert. Die berühmten Bronzetüren Bischof Bernwards und eine Christussäule von etwa 1020 sowie der große Radleuchter über dem Altar zählen zu den kostbarsten Schätzen des Doms.
Die Architektur der ehemaligen Benediktinerabteikirche St. Michaelis war wegweisend für weitere architektonische Entwicklungen im Mittelalter. Zu den herausragenden Kunstwerken von St. Michaelis gehören die bemalte Holzdecke des Mittelschiffes und die nördliche Chorschranke aus dem 13. Jahrhundert. Der Hildesheimer Dom und die St. Michaeliskirche sind beeindruckende Zeugnisse von Deutschlands mittelalterlichem Erbe.
31. Fagus-Werk in Alfeld
UNESCO-Welterbe seit 2011
Das Fagus-Werk in Alfeld gilt als architektonisches Meisterwerk der Moderne und ist ein frühes Beispiel für die Verwendung von Stahlbeton in der Industriearchitektur. Es wurde im Jahr 1911 nach Entwürfen des späteren Bauhaus Gründers Walter Gropius errichtet und beeindruckt bis heute mit seiner klaren Formensprache und dem transparenten Aufbau.
32. Bergwerk Rammelsberg, die Altstadt von Goslar und die Oberharzer Wasserwirtschaft
Aufnahmejahr: Bergwerk Rammelsberg und Altstadt von Goslar 1992, Oberharzer Wasserwirtschaft 2010
Das Welterbe repräsentiert die Region als bedeutendes Zentrum des Bergbaus und der Metallverarbeitung vom Mittelalter bis zur Neuzeit. Es umfasst das Rammelsberg-Bergwerk, das über 1000 Jahre lang Erz förderte, sowie die Altstadt von Goslar mit über 1500 gut erhaltenen Fachwerkhäusern aus unterschiedlichen Epochen. Die Oberharzer Wasserwirtschaft besteht aus einem Netzwerk von Kanälen, Gräben, Teichen und Stauanlagen, das im 16. bis 19. Jahrhundert angelegt wurde, um Wasser zur Energieversorgung der Bergwerke zu transportieren.
Nordrhein-Westfalen
Alle UNESCO-Welterbestätten in Nordrhein-Westfalen auf einen Blick
34. Grenzen des Römischen Reiches – Niedergermanischer Limes*
36. Karolingisches Westwerk und Civitas Corvey
37. Schlösser Augustusburg und Falkenlust
33. Aachener Dom
UNESCO-Welterbe seit 1978
Der Dom in Aachen war die erste UNESCO-Welterbestätte in Deutschland und ist als bedeutendstes Beispiel der karolingischen Renaissance eines der großen Meisterwerke religiöser Architektur und Kunst weltweit. Er ist die Begräbnisstätte Karls des Großen, der den Dom im 8. Jahrhundert – in nur 10 Jahren Bauzeit – als Mittelpunkt seines Reichs errichten ließ. Er war der erste Kuppelbau nördlich der Alpen seit der Antike. Die Innenausstattung des Doms zeigt deutliche klassische und byzantinische Einflüsse. Der Aachener Dom war 600 Jahre lang – von 936 bis 1531 – die Krönungsstätte der deutschen Könige.
34. Grenzen des Römischen Reiches – Niedergermanischer Limes*
UNESCO-Welterbe seit 2021
Der Niedergermanische Limes zieht sich über rund 400 km entlang des Rheins durch das Gebiet der heutigen Bundesländer Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen bis zur niederländischen Nordseeküste. Da hier der Rhein die Grenze bildete, wird der Niedergermanische Limes auch als „Nasser Limes“ bezeichnet. Zur Überwachung der Grenze stationierten die Römer entlang des Rheins bis zu vier Legionen in den Gebieten der heutigen Städte Köln, Bonn, Xanten und Nijmegen. Teile der Anlage gehen auf Augustus zurück, der die natürliche Grenze des Rheins ab ca. 15 v. Chr. verstärkte.
In Nordrhein-Westfalen kannst du im LVR-Archäologischen Park Xanten – dem größten archäologischen Freilichtmuseum Deutschlands – und im LVR-RömerMuseum in die römische Welt eintauchen. Weitere empfehlenswerte Römermuseen sind das ehemalige Römerkastell Haus Bürgel bei Monheim, das Römisch-Germanische Museum in Köln und das Museum Burg Linn in Krefeld.
35. Kölner Dom
UNESCO-Welterbe seit 1996
Der Kölner Dom ist eine der bedeutendsten Kathedralen der Christenheit und ein Meisterwerk der gotischen Architektur. Der Bau des Doms begann im 13. Jahrhundert und dauerte fast 600 Jahre. 1880 – im Jahr seiner Fertigstellung – war er das größte Bauwerk der Welt. Im Goldenen Dreikönigsschrein werden die Reliquien der Heiligen Drei Könige aufbewahrt, die im 12. Jahrhundert von Mailand nach Köln überführt wurden und den Dom zu einer wichtigen Wallfahrtsstätte machten.
36. Karolingisches Westwerk und Civitas Corvey
UNESCO-Welterbe seit 2014
Die Civitas Corvey in Höxter war eine bedeutende frühmittelalterliche Klosterstadt, die eine wichtige Rolle in der Verbreitung des Christentums und der Kultur im Frühmittelalter spielte. Das Westwerk (ein der Basilika westlich vorgesetzter Kirchenraum) aus dem 9. Jahrhundert gilt als das zweitälteste erhaltene Beispiel karolingischer Baukunst (nach dem Aachener Dom).
37. Schlösser Augustusburg und Falkenlust
UNESCO-Welterbe seit 1984
Die Schlösser Augustusburg und Falkenlust in Brühl waren die ersten Meisterwerke des Rokoko in Deutschland. 1725 beauftragte Kurfürst und Erzbischof Carl August den Bau seiner Sommerresidenz Schloss Augustusburg, für den namhafte europäische Architekten und Künstler verpflichtet wurden. Prunkstück des Schlosses ist das Treppenhaus von Balthasar Neumann (dem Stararchitekten der Würzburger Residenz) mit einem grandiosen Deckenfresko von Carlo Carlone. Schloss Falkenlust liegt nur einen kurzen Spaziergang von Augustusburg entfernt und diente dem Kurfürsten als Jagdschloss.
38. Zeche Zollverein Essen
UNESCO-Welterbe seit 2001
Die Zeche Zollverein in Essen war einst die größte Steinkohlenzeche der Welt und ist heute ein Industriedenkmal und Kulturzentrum. Die Architekten Fritz Schupp und Martin Kremmer schufen mit der Anlage in den 1920er Jahren ein Meisterwerk des Bauhaus-Stils. Bis zur Stillegung 1986 wurde in der Zeche 135 Jahre lang Steinkohle abgebaut.
Rheinland-Pfalz
Alle UNESCO-Welterbestätten in Rheinland-Pfalz auf einen Blick
Bedeutende Kurstädte Europas* – Bad Ems
Grenzen des Römischen Reiches – Niedergermanischer Limes*
Grenzen des Römischen Reiches – Obergermanisch-Raetischer Limes*
39. SchUM-Stätten in Speyer, Worms und Mainz
- SchUM-Stätten in Speyer
- SchUM-Stätten in Worms
- SchUM-Stätten in Mäinz
41. Römische Baudenkmäler, Dom und Liebfrauenkirche in Trier
Bedeutende Kurstädte Europas* – Bad Ems
Mit Bad Ems kann sich auch Rheinland-Pfalz einer der Bedeutenden Kurstädte Europas rühmen. Die 15 Thermalquellen, Kurhaus, Kolonnaden, Kursaal, Casino und Kurpark liegen eng beieinander an der Lahn. Bereits im Mittelalter entwickelte sich hier eine Badetradition. Im 19. Jahrhundert kurten der russische Zar Alexander II. und der preußische König Wilhelm I. gern in Bad Ems.
Grenzen des Römischen Reiches – Niedergermanischer Limes*
Nur 20 km des etwa 400 km langen Niedergermanischen Limes befinden sich auf dem Territorium von Rheinland-Pfalz bei Remagen. Hier markieren die Überreste des Kastells Rigomagus den südlichsten Stützpunkt des Niedergermanischen Limes. Das Römische Museum in Remagen zeigt Funde aus der Zeit von ca.100 bis 500 n. Chr.
Grenzen des Römischen Reiches – Obergermanisch-Raetischer Limes*
Der Obergermanisch-Raetische Limes beginnt am Rhein bei Rheinbrohl. Die ersten 75 km des obergermanischen Limes verlaufen durch Rheinland-Pfalz. Da der Limes in Rheinland-Pfalz überwiegend in den Wäldern von Westerwald und Taunus liegt, sind oft noch Wall und Graben sowie Schutthügel der Wachtürme sichtbar und über die Limeswanderwege zugänglich. Die RömerWelt und das Limes Infozentrum in Rheinbrohl geben Einblick in den Alltag der stationierten Truppen sowie den Verlauf und die Funktion des Limes in der Region.
Oberes Mittelrheintal*
Die Beschreibung des UNESCO-Welterbes Oberes Mittelrheintal findest du unter Hessen, das sich den Welterbetitel mit Rheinland-Pfalz teilt.
Am Deutschen Eck in Koblenz endet das Obere Mittelrheintal. Nimm die Seilbahn zur Burg Ehrenbreitstein und genieße den Blick auf den Zusammenfluss von Rhein und Mosel. Bei einer Schiffsfahrt und Wanderungen über den Rheinburgenweg oder den Rheinsteig kannst du die herrliche Gegend aus unterschiedlichen Perspektiven erleben.
39. SchUM-Stätten in Speyer, Worms und Mainz
UNESCO-Welterbe seit 2021
Die drei SchUM-Städte Speyer (Schpira), Worms (Warmaisa) und Mainz (Magenza) waren im Mittelalter Zentren jüdischer Gelehrsamkeit und Spiritualität in Europa. Diese bedeutenden jüdischen Gemeinden genießen seit dem Mittelalter bis heute in der jüdischen Welt hohes Ansehen. Die Welterbestätte umfasst Synagogen, Friedhöfe und Mikwen sowie jüdische Viertel und Häuser, deren Geschichte bis ins 10. Jahrhundert zurückreicht und die zu den ältesten Zeugnissen jüdischen Lebens und jüdischer Architektur in Europa zählen.
SchuM ist ein Akronym, das sich aus den Anfangsbuchstaben der mittelalterlichen hebräischen Städtenamen Schin (= Schpira = Speyer), Waw (U) (= Warmaisa = Worms) und Mem (M) (= Magenza = Mainz) zusammensetzt.
Folgende Gebäude/Ensembles zählen zum UNESCO-Welterbe SchUM-Stätten in Speyer, Worms und Mainz:
- In Speyer: das Ensemble des Gemeindezentrums Judenhof mit Mikwe, Synagoge, Frauenschul, Synagogenhof und archäologischer Jeschiwa.
- In Worms: das Ensemble Gemeindezentrum Synagogenbezirk mit Synagoge, Frauenschul, Judenratsstube mit Vorhalle zur Frauenschul, „Raschi-Jeschiwa“, Synagogenhof, Mikwe und den mittelalterlichem Fundamenten des einstigen Gemeindehauses (heute Raschi-Haus mit Jüdischem Museum, Stadtarchiv sowie Unterer Denkmalpflege), sowie der alte jüdische Friedhof „Heiliger Sand“.
- In Mainz: der alte jüdischen Friedhof „auf dem Judensand“ mit einem einzigartigen Denkmalfriedhof. Hier sind acht Grabsteine aus dem 11. Jahrhundert erhalten.
40. Dom zu Speyer
UNESCO-Welterbe seit 1981
Der Dom zu Speyer – offiziell Domkirche St. Maria und St. Stephan – ist die größte romanische Kirche der Welt und ein Meilenstein mittelalterlicher Architektur. Er ist Ausdruck der kaiserlichen Macht zur Zeit der Salier (1024 – 1125). Der Bau wurde 1030 unter Kaiser Konrad II. begonnen, der die größte Kirche des Abendlandes errichten wollte. Bereits Konrads Enkel, Heinrich IV. ließ den Dom von Grund auf umbauen und gab ihm seine heutige Gestalt. Der Speyerer Dom war fast 300 Jahre lang die Begräbnisstätte deutscher Herrscher von Konrad II. bis Albrecht von Habsburg im Jahr 1309.
41. Römische Baudenkmäler, Dom und Liebfrauenkirche in Trier
UNESCO-Welterbe seit 1986
Die Stadt Trier wurde im Jahr 16 v. Chr. vom römischen Kaiser Augustus gegründet und ist damit Deutschlands älteste Stadt. Sie beherbergt zahlreiche römische Baudenkmäler, darunter die berühmte Porta Nigra, die Barbarathermen und die Kaiserthermen. Im 4. Jahrhundert n. Chr. war Trier mit ca. 80.000 Einwohnern die viertgrößte Stadt der Welt!
Der Dom zu Trier ist einer der ältesten Kirchenbauten de