Aktualisiert am 1. September 2024 von Angelika
Die meisten Sehenswürdigkeiten Würzburgs kannst du gut zu Fuß erreichen, denn das Stadtzentrum ist überschaubar. Die Highlights der Innenstadt kannst du an einem Wochenende „erlaufen“.
Würzburg ist für mich eine der schönsten Städte Süddeutschlands. Ausnahmekünstler wie der geniale Architekt Balthasar Neumann und Deutschlands wohl bekanntester Bildhauer und Bildschnitzer des Spätmittelalters, Tilman Riemenschneider, haben in Kirchen und Schlössern zahlreiche Spuren hinterlassen.
Neben den Künstlern ist die Stadt stolz auf 14 Nobelpreisträger, deren erster Wilhelm Conrad Röntgen war, der im Jahr 1895 die bahnbrechenden X-Strahlen entdeckte
Mit 30.000 Studenten bei 130.000 Einwohnern ist Würzburg eine sehr junge Stadt. Genieße die gute Stimmung an Mainbrücke, Vierröhrenbrunnen und den Mainauen!
Plane zwei bis drei zusätzliche Tage ein und mach Ausflüge in Würzburgs schöne Umgebung, in der du viele interessante Orte entdecken kannst. Tipps dazu findest du nach den Top 10 Sehenswürdigkeiten von Würzburg.
Da Würzburgs Altstadt recht kompakt ist, kannst du sie in einem Rundgang erkunden – auch wenn du nur wenig Zeit hast. Meine Tipps für Würzburg in einem Tag habe ich dir gleich unter dem Inhaltsverzeichnis zusammengestellt.
Würzburg Sehenswürdigkeiten – Rundgang an einem Tag (mit Karte)
Die Sehenswürdigkeiten der Würzburger Altstadt kannst du an einem Tag entdecken.
Ich schlage vor, dass du deinen Stadtrundgang am Marktplatz beginnst und nicht auf der Festung Marienberg. Das hat mehrere Gründe: Zum einen finde ich es schöner, den Brückenschoppen auf der Alten Mainbrücke am Spätnachmittag oder Abend zu genießen. Zum anderen ist die Aussicht von der Festung Marienberg auf die Stadt im milden Nachmittags- oder Abendlicht einfach wunderbar.
Los gehts also am Marktplatz. Bei der Touristeninformation kannst du dich mit Informationsmaterial und einem Stadtplan eindecken. Da sich die Touristeninformation im Falkenhaus befindet, kannst du somit bereits eine Hauptsehenswürdigkeit des Marktplatzes abhaken.
Ich empfehle dir den Rundgang durch die Altstadt in folgender Reihenfolge:
A. Marktplatz: Falkenhaus
Bewundere die prächtige Rokoko-Fassade des Falkenhauses und decke dich drinnen in der Tourist-Information mit Informationen über Würzburg ein (nähere Infos unter 5. Marktplatz und Marienkapelle).
B. Marktplatz: Marienkapelle
Beachte die für Würzburg typischen Schwalbenlädle, die sich außen an der Marienkapelle angesiedelt haben, die Tilman Riemendschneiders Sandsteinfiguren Adam und Eva am Südportal sowie das Tympanon am Nordportal (nähere Infos unter 5. Marktplatz und Marienkapelle).
C. Grafeneckart (Würzburger Rathaus) und Vierröhrenbrunnen
Durch die Langgasse gelangst du zum ältesten Teil des Würzburger Rathauses, dem Grafeneckart mit dem aufgemalten Baum an der Südfassade, und dem Vierröhrenbrunnen im Rokokostil (nähere Infos unter 6. Grafeneckart und Vierröhrenbrunnen).
D. Hof zum Wolfmannszichlein
Vom Grafeneckart gehts durch die Domstraße und die Sterngasse zum Hof zum Wolfmannszichlein in der Franziskanergasse 1A, wo sich im heutigen Restaurant Tilmans Prime Steakhaus einst das Wohnhaus und die Werkstatt Tilman Riemenschneiders befand (nähere Infos in der Info-Box über Tilman Riemenschneider.
E. Neumünster
Durch Sterngasse, Plattnerstraße und Kürschnerhof gelangst du zum Neumünster, das eine der bedeutendsten Kirchen in Würzburg ist (nähere Infos unter 7. Neumünster).
F. Lusamgärtlein
Im Kreuzgarten des Neumünsters befindet sich das Lusamgärtlein mit einem Gedenkstein für den Minnesänger Walther von der Vogelweide (nähere Infos unter 8. Lusamgärtlein).
G. Dom St. Kilian
Über Martinstraße gelangst du zum Kiliansplatz mit dem Dom St. Kilian, der viertgrößten romanischen Kirche Deutschlands (nähere Infos unter 8. Dom St. Kilian).
H. Residenz Würzburg und Hofgarten
Um zur Residenz (UNESCO-Weltkulturerbe) zu gelangen gehst du zurück auf die Martinstraße, die in die Hofstraße übergeht. Dieser folgst du bis zum Ende und biegst dann links in die Balthasar-Neumann-Promenade ein, die dich direkt zur Residenz führt. Wenn du genügend Zeit hast, solltest du einen geführten Rundgang durch die Residenz machen – es lohnt sich! Mach aber auf jeden Fall einen Spaziergang durch den herrlichen Hofgarten (nähere Infos unter 1. Residenz Würzburg).
I. Alte Mainbrücke
Nachdem du dich im schönen Hofgarten der Residenz ausgeruht hast, läufst du zurück durch die Innenstadt zur Alten Mainbrücke. Dafür brauchst du etwa 20 Minuten – unterwegs lädt aber auch das ein oder andere Café zu einem Päuschen ein. An der Alten Mainbrücke solltest du die schönen Ausblicke genießen, die Brückenheiligen begutachten und dir vielleicht schon einen Brückenschoppen genehmigen. Das kannst du dir aber auch für den Rückweg von der Festung Marienberg in die Stadt als Belohnung aufsparen. Nähere Infos zur Brücke findest du unter 3. Alte Mainbrücke.
J. Festung Marienberg
Der Weg von der Alten Mainbrücke über die Tellsteige hoch zur Festung Marienberg bietet sehr schöne Ausblicke. Bleib ab und zu stehen, um die Aussicht zu genießen. Vielleicht kannst du es so einrichten, dass dein Rundgang durch die Festung zur Goldenen Stunde beendet ist und du die Aussicht auf Würzburg und den Main von der Festungsmauer aus nochmal ausgiebig bewundern kannst. Infos zur Festung Marienberg findest du unter 2. Festung Marienberg.
Die Top 10 Sehenswürdigkeiten
von Würzburg
1. Residenz Würzburg
Die Residenz ist Würzburgs beeindruckendste Sehenswürdigkeit und zählt seit 1981 zum UNESCO–Welterbe. Sie ist eine der bedeutendsten barocken Schlossanlagen Europas und durch die Zusammenarbeit berühmter Künstler und Architekten aus verschiedenen Ländern entstanden – und das mehr als 300 Jahre vor der Gründung der Europäischen Union!
Das Stadtschloss der Würzburger Fürstbischöfe wurde 1720 bis 1744 erbaut, war aber erst 1780 komplett ausgestattet. Fürstbischof Johann Philipp Franz von Schönborn berief den jungen und damals noch unbekannten Balthasar Neumann zum Hofbaumeister für die neue Residenz. Eine technische Meisterleistung und berühmtester Teil der Residenz ist das stützenfreie Treppenhaus. Die kompetenten Gästeführer der Residenz erklären dir die Details.
„Star-Architekt“ Balthasar Neumann
Balthasar Neumann (1687 – 1753) trat 1712 als „Gemeiner“ ins Militär ein. Damals stand die von ihm angestrebte Laufbahn des Ingenieurs nur Militärs offen. 1717/18 war er mit den fränkischen Truppen in Österreich und Ungarn. Vermutlich war er in dieser Zeit als Ingenieur an der Befestigung Belgrads beteiligt.
In Wien setzte er sich mit den stilprägenden Barockbauten von Johann Lucas von Hildebrandt und Johann Bernhard Fischer auseinander. 1719 berief der neue Würzburger Fürstbischof Johann Philipp Franz von Schönborn Neumann zum fürstbischöflichen Hofbaumeister für die neue Residenz. Schönborn folgte damit der Empfehlung seines Onkels, des Mainzer Kurfürsten Lothar Franz von Schönborn, dem Neumanns architektonische Begabung bereits 1715 aufgefallen war.
Eine Studienreise führte Neumann 1723 nach Frankreich, wo er im Austausch mit den großen französischen Baumeistern Robert de Cotte (Architekt des Königs) und Germain Boffran seine bahnbrechenden Ideen zur Raumgestaltung weiterentwickelte. Diese setzte er später unter anderem beim Bau der Würzburger Residenz und dem Treppenhaus in Schloss Augustusburg bei Brühl (ebenfalls UNESCO-Weltkulturerbe) um.
Treppenhaus, Kaisersaal und Spiegelkabinett
Das monumentale Deckenfresko im Treppenhaus schuf der schon damals weltberühmte venezianische Maler Giovanni Battista Tiepolo in einer unglaublich kurzen Zeit von 1752 bis 1753. Mit 19 m x 32 m ist es das größte zusammenhängende Deckenfresko der Welt. Bestimmt erkennst du problemlos die damals bekannten vier Erdteile Afrika, Asien, Amerika und Europa. Wenn du an einem geführten Rundgang durch die Residenz teilnimmst, erfährst du viel Interessantes über die Entstehungsgeschichte des Freskos.
Neben dem Treppenhaus ist der repräsentative Kaisersaal ein Höhepunkt der Residenz. 20 Halbsäulen aus rötlichem Stuckmarmor tragen die große Ovalkuppel. Die drei Deckenfresken Tiepolos thematisieren die Geschichte Würzburgs zu Zeiten des Kaisers Friedrich Barbarossa, der dem Bischof 1168 die Herzogswürde und damit die weltliche Macht verlieh.
Ein weiteres Highlight der Residenz, das Spiegelkabinett, wurde 1945 völlig zerstört. Meister ihres Fachs haben es zwischen 1979 und 1987 mit den alten Hinterglas-Maltechniken rekonstruiert. Damit war der Wiederaufbau der Residenz 40 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs abgeschlossen.
Näheres zu den Beschädigungen während des Zweiten Weltkriegs erfährst du im Gedenkraum und im Dokumentationsraum zum Wiederaufbau der Residenz Würzburg.
Bombenangriff auf Würzburg am 16. März 1945
Die Residenz wurde beim Bombenangriff der Royal Air Force auf Würzburg schwer beschädigt. Das Treppenhaus und einige Säle des Zentralbaus blieben jedoch erhalten, allerdings ohne Dächer. Nach Kriegsende gab es in der Militärregierung für Unterfranken eine Abteilung „Fine Arts and Monuments“, die von John Davis Skilton geleitet wurde.
Skilton war Kunsthistoriker und war sich daher der Bedeutung der fürstbischöflichen Residenz und ihrer einzigartigen Innenräume bewusst. Er sorgte für eine sofortige provisorische Abdeckung mit Zeltplanen und anschließend für die Errichtung eines Notdaches innerhalb von einem halben Jahr.
Der Wiederaufbau war erst mit der Rekonstruktion des Spiegelkabinetts 1987 abgeschlossen und kostete ca. 20 Millionen Euro. Für seine Verdienste um die Würzburger Kunstschätze erhielt Skilton 1976 das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse. Er blieb der Stadt Würzburg bis zu seinem Tod 1992 eng verbunden.
Hofkirche „Allerheiligste Dreifaltigkeit“
Die prunkvolle Hofkirche gehört zur Residenz und wurde ebenfalls von Balthasar Neumann entworfen. Der Eingang zur Kirche ist etwas versteckt. Wenn du vor der Residenz stehst, findest du ihn rechts im Südflügel des Gebäudes.
Die Hofkirche ist eine Sehenswürdigkeit für sich und gilt als ein Musterbeispiel barocker Architektur. Der Österreicher Lucas von Hildebrandt hat sie opulent mit Stuck, Fresken und Statuen aus Marmor und Gold ausgestattet. Die beiden Gemälde über den Seitenaltären stammen wie die berühmten Fresken in Treppenhaus und Kaisersaal der Residenz vom Venezianer Giovanni Battista Tiepolo.
Falls du noch Energie hast, kannst du die Gemäldegalerie und Antikensammlung im Martin von Wagner Museum im Südflügel der Residenz besichtigen.
Danach verdaust du am besten die vielen neuen Eindrücke bei einem Spaziergang durch den wunderschönen Hofgarten, den du durch das prachtvolle Rokoko-Tor neben der Hofkirche betrittst. Hier findest du auch an einem heißen Sommertag ein schattiges Plätzchen auf einer Bank in einem der Laubengänge.
Eine wahre Augenweide ist der Südgarten auf der Rückseite der Residenz mit den steinernen Figurengruppen von Johann Peter Wagner, dem Felsenbrunnen und den kegelförmig geschnittenen Eiben.
Residenz Würzburg Infos
Adresse: Residenzplatz 2, 97070 Würzburg
Öffnungszeiten: April – Oktober täglich 9 – 18 Uhr, November – März täglich 10 bis 16:30 Uhr)
Eintritt: regulär 9 €, ermäßigt 8 €; Hofkirche und Hofgarten sind frei zugänglich
Empfehlung: Es lohnt sich, an der sehr informativen Führung teilzunehmen (in deutscher Sprache alle 20 Minuten, im Winter alle 30 Minuten; in englischer Sprache täglich um 11 und 15 Uhr).
Hier geht’s zur Website der Residenz.
2. Festung Marienberg
Eine weitere wichtige Würzburger Sehenswürdigkeit ist die Festung Marienberg. Beim Spaziergang hinauf zur Festung überquerst du zunächst die Alte Mainbrücke, um dann über die Tellsteige weiter hinauf zur Burg zu gehen.
Die Außenanlagen der Festung sind ständig frei zugänglich. Nimm dir Zeit, das großartige Panorama auf den Main und die Altstadt, die Wallfahrtskirche Käppele und die Würzburger Weinlagen zu genießen.
Ab dem 12. Jahrhundert errichteten die Fürstbischöfe die mächtige Burg, die sie als festen Wohnsitz nutzten und im Spätmittelalter erweitern ließen. Nach der Erstürmung der Festung durch die Schweden im Dreißigjährigen Krieg veranlasste Fürstbischof Johann Philipp von Schönborn den Bau der Bastionen. Bei der Bombardierung Würzburgs durch die Royal Air Force am 16.03.1945 brannte sie fast komplett aus. Der Wiederaufbau dauerte bis 1990.
Die „Güldene Freiheit“ der Fürstbischöfe
Auf dem Reichstag in Würzburg 1168 verlieh Kaiser Friedrich I. Barbarossa dem Bischof Herold von Würzburg die sogenannte „Güldene Freiheit“, die dem Bischof herzogliche Rechte bestätigte. Somit wurde der Fürstbischof als weltlicher Herrscher über Mainfranken anerkannt.
Die Zusammenlegung der Ämter brachte den Fürstbischöfen unglaublichen Reichtum ein. Die zunehmende Unzufriedenheit der Untertanen – vornehmlich Bauern – gipfelte 1525 im Bauernkrieg, in dem mehr als 10.000 Würzburger Bauern und Bürger ihr Leben verloren. Das Amt des Fürstbischofs verschwand mit der Auflösung des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation im Jahr 1806.
Heute beherbergt die Festung das Museum für Franken mit einer umfangreichen Sammlung zur fränkischen Kunst- und Kulturgeschichte. Sie enthält unter anderem die weltweit größte Sammlung mit Plastiken von Tilman Riemenschneider, der von 1483 bis zu seinem Tod 1531 in Würzburg lebte.
Festung Marienberg Infos
Adresse: Festung Marienberg, 97070 Würzburg
Öffnungszeiten: Die sehenswerten Außenanlagen, Höfe und Wehrmauern sind ständig frei zugänglich. Jeden Sonntag um 11 Uhr bietet Congress Tourismus Würzburg 90minütige Führungen durch die Außenanlagen der Festung an (12€, ermäßigt 10€). Die Führung kann hier online gebucht werden.
Museum für Franken: Öffnungszeiten 1. April bis 31. Oktober, Dienstag bis Sonntag 10 – 17 Uhr, 1. November bis 31. März, Dienstag bis Sonntag 10 – 16 Uhr; montags geschlossen. Eintritt: 5 €, ermäßigt 4 €. Website des Museums für Franken
3. Alte Mainbrücke
Die Würzburger Sehenswürdigkeit, die du praktisch nicht verpassen kannst, ist die Alte Mainbrücke. Sie ist ein absolutes Besuchermagnet und vermutlich führt dich dein Weg direkt nach der Ankunft erstmal dorthin.
Am Fuß der Alten Mainbrücke kannst du dir den traditionellen Brückenschoppen kaufen. In ein Schoppenglas passt ¼ Liter Frankenwein. Du zahlst Pfand und darfst das Glas mit auf die Brücke nehmen.
Der Ausblick von der Alten Mainbrücke auf den Main, die Würzburger Altstadt und die Festung Marienberg ist prächtig und auch die Brücke selbst ist absolut sehenswert. Zwölf Steinfiguren von Personen, die in der Würzburger Geschichte eine Rolle spielten, schmücken das Bauwerk. Zu diesen sogenannten „Brückenheiligen“ zählen Karl der Große und die drei irischen Missionare Kilian, Kolonat und Totnan.
Als der Fluss im 12. Jahrhundert für den zunehmenden Handel mehr und mehr zum Problem wurde, errichtete der Dom- und Stadtbaumeister Enzelin eine erste, romanische Steinbrücke. Einige Teile der heutigen Brücke stammen noch vom ursprünglichen Bauwerk. Ab Ende des 15. Jahrhunderts mussten einzelne Pfeiler erneuert werden, weil immer wieder Hochwasser das Bauwerk beschädigte.
Die 12 barocken Figuren wurden um 1730 aufgestellt. Am 2.4.1945 sprengten deutsche Truppen den vierten und fünften Brückenbogen. 1950 war der Wiederaufbau abgeschlossen. Die Alte Mainbrücke ist seit 1990 für den motorisierten Verkehr gesperrt.
Drei Brücken, die sich ähneln
Vorbild für die Alte Mainbrücke und auch die Karlsbrücke in Prag dürfte die Engelsbrücke in Rom sein, die schon unter Kaiser Hadrian erbaut und im Jahr 134 n. Chr. eingeweiht wurde. Die Aufstellung der Engelsskulpturen erfolgte allerdings erst im 17. Jahrhundert unter Papst Clemens IX.
Die Karlsbrücke in Prag wurde im 14. Jahrhundert errichtet und wurde erst im Jahr 1870 nach Kaiser Karl IV. benannt. Sie wurde als Teil des Krönungswegs der böhmischen Könige genutzt und gehört zu den Nationalen Kulturdenkmälern Tschechiens.
4. Dom St. Kilian
Der Würzburger Dom – die viertgrößte romanische Kirche Deutschlands – ist seit 1967 dem Heiligen Kilian geweiht und gehört definitiv zu Würzburgs wichtigsten Sehenswürdigkeiten. Er wurde von 1040 bis 1237 errichtet, nachdem die beiden Vorgängerbauten ganz oder teilweise durch Feuer zerstört worden waren. Der Italiener Pietro Magni fertigte zwischen 1701 und 1704 die barocken Stuckarbeiten im Innenraum an.
Balthasar Neumann fügte in der zweiten Hälfte des 18 Jahrhunderts die barocke Schönbornkapelle an, die Grablege der Fürstbischöfe. Die Grabmale der Bischöfe Rudolf von Scherenberg und Lorenz von Bibra stammen von Tilman Riemenschneider. Riemenschneiders Grabplatte wurde erst 1822 im Domleichhof entdeckt, als der Friedhof aufgelöst wurde. Ein Abguss davon ist jetzt an der nördlichen Außenwand des Doms angebracht. Das Original befindet sich im Museum für Franken in der Festung Marienberg.
Tilman Riemenschneider –
Kirchenkünstler, Bürgermeister und Rebell
Tilman Riemenschneider, geboren 1460, begann 1474 in seiner Heimatstadt Osterode im Harz eine Lehre als Steinbildhauer und Holzschnitzer. Ab 1478 ging er als Geselle auf Wanderschaft und wurde 1483 als Malerknecht in die Würzburger Zunft der Maler und Bildhauer aufgenommen. Als er 1485 die Witwe eines Goldschmieds, Anna Schmidt, heiratete, erlangte er Bürgerrecht und Meisterwürde. Damit erfüllte er die Voraussetzungen für die Gründung einer eigenen Werkstatt.
Seine Frau brachte den Hof zum Wolfmannszichlein in der Franziskanergasse 1 (heute das Restaurant „Tilmans Steakhaus“ in dem Gebäude) mit in die Ehe. Riemenschneider lebte und arbeitete hier bis zu seinem Tod im Jahr 1531. Riemenschneiders Werke erhielten von Anfang an viel Anerkennung. Mit seiner Werkstatt, in der er bis zu 18 Gesellen beschäftigte, versorgte er ganz Franken mit seinen Arbeiten. Hauptsächlich handelt es sich um Auftragsarbeiten religiösen Inhalts für die Kirchen der Region. Seine Skulpturen zeichnen sich durch ausdrucksstarke Gesichter und detaillierte Gewänder aus.
Auch politisch war Riemenschneider aktiv. 1504 wurde er in den Rat der Stadt gewählt und stieg bis zum Bürgermeister auf. Im Bauernkrieg von 1525 stand er zusammen mit anderen Stadträten auf der Seite der Aufständischen gegen den Landesherrn, Fürstbischof Konrad II. von Thüngen. Riemenschneider und andere Anführer des Aufstands wurden nach der Niederlage am 4. Juni 1525 auf der Festung Marienberg eingekerkert und gefoltert. Erst acht Wochen nach der Inhaftierung wurde Riemenschneider gegen Zahlung der Hälfte seines Vermögens freigelassen. Der nachtragende Fürstbischof nahm ihm alle Ämter und Ehren und sorgte dafür, dass er bis zu seinem Tod 1531 keinen größeren Auftrag mehr erhielt. Erst die Auffindung seines Grabsteins 1822 auf dem Domleichhof setzte eine bis heute anhaltende Riemenschneider-Renaissance in Gang.
Der Dom war beim Fliegerangriff auf Würzburg am 16. März 1945 schwer beschädigt worden und stürzte im Februar 1946 zu großen Teilen ein. Der Wiederaufbau dauerte bis 1967 und orientierte sich am ursprünglichen romanischen Baustil. Seit dem Umbau 1988 verbindet der Chorraum barocke und moderne Formen.
Dom St. Kilian Infos
Adresse: Domstraße 40, 97070 Würzburg
Öffnungszeiten: Montag bis Samstag 10 bis 17 Uhr, Sonn- und Feiertag 13 bis 18 Uhr
Domführungen: Montag bis Samstag um 12:30 Uhr, Sonn- und Feiertage 14 Uhr; weitere Infos findest du hier.
5. Marktplatz und Marienkapelle
Ein weiteres Highlight Würzburgs ist der Marktplatz mit der Marienkapelle und dem prachtvollen Falkenhaus, in dem sich die Tourist-Information befindet.
Die Marienkapelle auf der Nordseite des Marktplatzes stammt aus dem 14. Jahrhundert und gilt als Meisterwerk spätgotischer Baukunst. Trotz ihrer Größe ist sie „nur“ eine Kapelle, da sie nicht mit pfarrkirchlichen Rechten ausgestattet wurde.
Vor dem Bau der Marienkapelle befand sich an dieser Stelle eine Synagoge, die in einem Progrom gegen die jüdische Bevölkerung Würzburgs im Jahr 1349 zerstört wurde.
Progrom an den Würzburger Juden 1349
Ein im Pestjahr 1349 ausgestreutes Gerücht schob den Juden die Verantwortung für den Ausbruch der Pest zu. Am 21. April 1349 wurden Hunderte von Würzburger Juden ermordet, ihre Häuser und die Synagoge niedergebrannt. Auch in anderen bayrischen Städten (Nürnberg, München, Landshut, Bamberg und Passau) errichtete man Kirchen, wo vorher Synagogen standen. Den Grundstein für die jetzige Marienkapelle legte Bischof Gerhard von Schwarzburg am 16. Mai 1377. Sie wurde aus Geld- und Sachspenden der Würzburger Bürger (die am Progrom beteiligt waren) finanziert.
Weitere interessante Informationen zu den Themen Jüdisches Leben in Bayern und Progrome im Mittelalter findest du in einem hochinteressanten Beitrag auf der Website des Bayerischen Rundfunks.
Der Stadtrat beauftragte 1490 Tilman Riemenschneider, die Sandsteinfiguren von Adam und Eva für das Südportal zu fertigen. Die Originale wurden während des 2. Weltkriegs durch Kopien ersetzt und befinden sich heute im Museum für Franken auf der Festung Marienberg.
Das Tympanon am Nordportal, in dem die Verkündung Marias dargestellt ist, wird bestimmt auch dich erheitern: Ein gedrehter Schlauch führt vom Mund Gottes zum linken Ohr Marias. Die Taube am Ende des Schlauchs symbolisiert den Heiligen Geist. Auf dem Schlauch rutscht das Jesuskind bäuchlings zu Marias Ohr. Damit wäre das Rätsel der Unbefleckten Empfängnis endlich geklärt!
Die Marienkapelle wurde beim Bombenangriff auf Würzburg schwer beschädigt. Zahlreiche Kunstwerke gingen verloren. Der Wiederaufbau erfolgte von 1948 bis 1961.
Im Innenraum der Marienkapelle befindet sich das von Riemenschneider gefertigte Grabmal des Ritters Konrad von Schaumberg. Auch Balthasar Neumann, der Baumeister der Residenz, fand in der Marienkapelle seine letzte Ruhestätte.
Weitere Würzburg Sehenswürdigkeiten am Marktplatz: „Schwalbenlädle“, Stehcafé und Falkenhaus
Die kleinen Ladengeschäfte an der Süd- und Westseite der Marienkapelle sind eine Würzburger Besonderheit. Bereits 1437 vermietete die Kirche diese sogenannten „Schwalbenlädle“, die wie Schwalbennester an der Kirche kleben, an Händler. Hier befindet sich auch Würzburgs kleinstes Café, Brandstetter’s Stehcafé (eine Filiale der alteingesessenen Würzburger Bäckerei und Konditorei Brandstetter).
Die Touristeninformation befindet sich im prächtigsten Haus am Marktplatz. Das Haus zum Falken, auch Falkenhaus genannt, war ursprünglich das Wohnhaus des Dompfarrers. 1735 kaufte der Gastwirt Franz Thomas Meißner das Haus und betrieb es als Gasthaus „Zum Falken“. Nach dem Tod Meißners führte seine geschäftstüchtige Witwe den Gasthof und ließ 1751 die dreigiebelige, reich mit Stuck verzierte Rokoko-Fassade errichten. Das Haus brannte beim Bombenangriff auf Würzburg völlig aus. Es wurde Anfang der 1950er-Jahre auf der Grundlage alter Fotografien rekonstruiert.
Marienkapelle und Falkenhaus Infos
Adresse Marienkapelle: Marktplatz 7, 97070 Würzburg
Öffnungszeiten: tagsüber geöffnet
Eintritt: kostenlos
Hier geht’s zur Website der Marienkapelle.
Adresse Falkenhaus/Tourist-Information: Marktplatz 9,97070 Würzburg
Öffnungszeiten: Mo – Fr 10 bis 18 Uhr, Sa/So und Feiertage 10 bis 14 Uhr
Hier geht’s zur Website der Tourist-Information.
6. Grafeneckart und Vierröhrenbrunnen
Der Grafeneckart zählt zu Würzburgs Top-Sehenswürdigkeiten und ist der älteste Teil des Würzburger Rathauses.
Der Rat der Bürgerschaft, der sich als Gegengewicht zum Fürstbischof in Würzburg im Hochmittelalter gegründet hatte, erwarb 1316 den romanischen Geschlechterturm zusammen mit dem sogenannten Grünbaum (der an den Turm angebaute Seitenflügel) in der Nähe der Mainbrücke. Die ungewöhnliche Bezeichnung Grafeneckart erinnert an den bischöflichen Schultheißen und Vizegrafen Eckhart de Foro, der im Turm wohnte und 1201 ermordet wurde.
Der aufgemalte Baum an der Südfassade des Gebäudes erinnert an die Linde, unter der früher vor dem Grafeneckart Gerichtsverhandlungen stattfanden und die 1597 umgestürzt war. Die Verbrecher steckte man nach der Urteilsverkündung ins Verlies im Keller des Grafeneckart.
Mitte des 17. Jahrhunderts wurde der Rote Bau errichtet. An seinem Portal kannst du dir die Hochwassermarkierungen anschauen, die bis ins 14. Jahrhundert zurückreichen. Im 19. Jahrhundert kaufte der Stadtrat das säkularisierte Kloster der Beschuhten Karmeliten hinzu.
Durch das Portal des Roten Baus gelangt man in einen im Sommer vom Ratskeller bewirtschafteten Innenhof.
Die Bombenangriffe auf Würzburg richteten am Grafeneckart schwere Schäden an. In den 1950er-Jahren wurde er wiederaufgebaut. Im Südflügel wurde der neue Ratssaal mit einem zeitgenössischen Monumentalgemälde von Wolfgang Lenz eingerichtet.
Vierröhrenbrunnen – barockes Schmuckstück und beliebter Treffpunkt
Vor dem Grafeneckart steht der schöne Vierröhrenbrunnen im Rokokostil. Den Auftrag zur Neugestaltung des ursprünglichen Ziehbrunnens erhielt 1763 Lukas Anton van der Auwera, der auch einen Teil der Figuren schuf. Die weitere Ausführung übernahm Johann Peter Wagner, der in der Auwera-Werkstatt arbeitete. Auf dem Brunnenaufbau erheben sich über vier wasserspeienden Delfinen die vier christlichen Kardinaltugenden – Tapferkeit/Stärke (Fortitudo), Weisheit (Prudentia), Mäßigung (Temperantia) und Gerechtigkeit (Justitia). In der Mitte des Brunnens wacht auf einem wappengeschmückten Obelisk Frankonia über die Würzburger. Die Originale der Brunnen-Figuren kannst du dir im Museum für Franken ansehen.
Abends ist der Platz um den Vierröhrenbrunnen sehr belebt. Hol dir beim Eiscafé Fontana ein leckeres Eis aus eigener Herstellung und genieße das bunte Treiben.
Rathaus Würzburg Infos
Adresse: Beim Grafeneckart 1, 97070 Würzburg
7. Neumünster
Auch die Neumünster Kirche zählt zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Würzburg. Sie steht direkt neben dem Kiliansdom. Wo das Neumünster steht, starben die „Frankenapostel“ Kilian, Kolonat und Totnan im Jahr 689 den Märtyrertod. Zunächst errichtete Bischof Meningoz im achten Jahrhundert einen Memorialbau (Salvator-Dom) für die drei ermordeten irischen Wanderprediger.
Um ca. 1060 gründete der heilige Adalbero das Stift Neumünster. Als Erstes wurde eine romanische Basilika errichtet. Bei der Erweitung im 12. und 13. Jahrhundert wurde auch der Turm angebaut. Den barocken Westbau mit der Kuppel und der eindrucksvollen Westfassade hat Joseph Greissing Anfang des 18. Jahrhunderts errichtet.
Die Sandsteinmadonna in einer Pfeilernische des Kuppelraumes ist ein Frühwerk von Tilman Riemenschneider.
In der Krypta des Neumünsters werden neben den Särgen des heiligen Kilian und des Bischofs Meningoz auch die Reliquien der Märtyrer verwahrt. Das Urnengrab von Pfarrer Georg Häfner, der 1942 im KZ Dachau starb, befindet sich in der Kiliansgruft.
Neumünster Infos
Adresse: Neumünster (Zugang übers Hauptportal am Kürschnerhof)
Öffnungszeiten: täglich 8 bis 18:30 Uhr
Eintritt: kostenlos
Nähere Infos bei der Würzburger Tourist-Information.
8. Lusamgärtlein
Die romantischste Sehenswürdigkeit Würzburgs ist wohl der Kreuzgarten an der Nordseite des Neumünsters, in dem sich ein Gedenkstein für Walther von der Vogelweide (ca. 1170 bis 1230) befindet. Der Minnesänger soll seine letzten Lebensjahre im Neumünster-Stift verbracht haben und hier im Lusamgärtlein bestattet sein. Das Grab wurde vermutlich bei der Umgestaltung der Neumünsterkirche im 18. Jahrhundert aufgehoben. Bei Liebeskummer hilft es angeblich, Blumen auf den Gedenkstein zu legen.
Der noch erhaltene romanische Kreuzgangflügel im Lusamgärtlein gilt als ein Hauptwerk der Stauferzeit in Würzburg (erbaut im 12. Jahrhundert).
Lusamgärtlein Infos
Zugang Lusamgärtlein: über Martinstraße 4, 97070 Würzburg
Öffnungszeiten: ganztägig frei zugänglich
Nähere Infos bei der Würzburger Tourist-Information.
9. Käppele
Eine weithin sichtbare Sehenswürdigkeit von Würzburg ist die barocke Wallfahrtskirche auf dem Nikolausberg, die eigentlich „Mariä Heimsuchung“ heißt.
Der Nikolausberg entwickelte sich schon in den Wirren des Dreißigjährigen Krieges zum Pilgerort. Ein fränkischer Fischersohn stellte um 1640 ein geschnitztes Vesperbild in den Weinbergen auf. Schon bald wanderten vor allem Winzer und Bauern zu der kleinen Pietà hinauf. Eine erste kleine Kapelle wurde erbaut, nachdem es zu einigen wundersamen Heilungen gekommen war.
Fürstbischof Johann Gottfried von Guttenberg stimmte Ende des 17. Jahrhunderts nach anfänglichem Zögern der Erweiterung der Kapelle zu. Als Mitte des 18. Jahrhunderts die Entscheidung für einen Neubau fiel, erhielt – wen wundert’s – Hofbaumeister Balthasar Neumann den Auftrag. Dieser erbaute die jetzige Rokoko-Wallfahrtskirche zwischen 1748 und 1752. Der terrassierte Weg vom Mainufer zum Käppele wird von 77 Figuren von Peter Wagner und 14 Kreuzwegstationen gesäumt. Unterwegs kannst du von den Terrassen herrliche Ausblicke über die Stadt genießen.
Als eines der wenigen Würzburger Baudenkmäler blieb das Käppele von den Brandbomben des 16. März 1945 weitgehend verschont.
Käppele Infos
Adresse: Spittelbergweg 21, 97082 Würzburg
Öffnungszeiten: täglich 8 bis 17 Uhr
Eintritt: kostenlos
Hier geht’s zur Webiste des Käppele.
10. Würzburger Stein – terroir f Würzburg
Schon Goethe, Hermann Hesse, Leonhard Frank und Walter von der Vogelweide wussten, dass Wein eine inspirierende Wirkung hat. Diesen Dichtern begegnest du am terroir f Würzburg. Vom Literaturbalkon, der am Stein-Wein-Pfad über Würzburgs bester Weinlage „Würzburger Stein“ schwebt, kannst du die herrliche Aussicht auf die Stadt, die Festung Marienberg und die Weinberge genießen, die sich aus dem Maintal erheben. Der Aussichtssteg ist von 15 Stelen umgeben, die je nach Blickwinkel und Himmelsrichtung einen der vier Literaten zeigen, die alle eine besondere Beziehung zu Würzburg hatten. Im digitalen Schaukasten erhältst du weitere Infos zum Thema Wein und Literatur.
Der Würzburger Stein ist die größte zusammenhängende Weinlage Deutschlands. Auf dem 4 Kilometer langen Stein-Wein-Pfad kannst du einen schönen Spaziergang durch die Weinberge machen. Unterwegs informieren dich 20 Informationstafeln über die Geschichte des Frankenweins und Würzburgs. Hier erfährst du Wissenswertes zum Stein-Wein-Pfad.
Würzburg Sehenswürdigkeiten Umgebung (mit Karte)
Im Umkreis von ca. 30 km gibt es einige interessante Ausflugsziele, für die du zwei bis drei zusätzliche Tage einplanen solltest.
Für den schönen Schiffsausflug nach Veitshöchheim – den ich dir unbedingt ans Herz legen möchte – solltest du einen ganzen Tag einplanen.
An einem weiteren Tag kannst du Volkach (inklusive terroir f, Vogelsburg und Maria im Weingarten), Prichsenstadt und eventuell noch Iphofen schaffen. Das habe ich gemacht, fand diese Tagestour aber sehr anstrengend (allerdings war dies der heißeste Tag im Juli bei um die 40°C). Ich würde dir empfehlen, zwei Tagestouren zu unternehmen – zum Beispiel Volkach und Prichsenstadt an einem Tag, Iphofen, Marktbreit und Ochsenfurt am anderen.
Empfehlenswerte Ausflugsziele rund um Würzburg
Folgende Ziele in der Nähe von Würzburg sind sehenswert:
- Veitshöchheim (Besichtigung Schloss und Rokokogarten!)
- terroir f Volkach
- Vogelsburg (Aussicht auf Mainschleife)
- Wallfahrtskirche Maria im Weingarten
- Volkach Altstadt
- Steigerwald
- Prichsenstadt
- Iphofen
- Marktbreit
- Ochsenfurt
- Extra-Tipp: Rothenburg ob der Tauber (60 km)
Wein, Kunst und schöne Ausblicke
Einen Schiffsausflug nach Veitshöchheim solltest du dir nicht entgehen lassen. Schloss Veitshöchheim war der Sommersitz der Würzburger Fürstbischöfe. Der Schlosspark mit Laubengängen, Seen, Fontänen und ca. 300 Skulpturen gilt als einer der bedeutendsten Rokokogärten Europas .
Der sehenswerte Weinort Volkach lockt neben einem mittelalterlichen Ortskern mit Riemenschneider-Kunst in der Wallfahrtskirche Maria im Weingarten, Aussicht auf die Mainschleife von der Vogelsburg und der Aussichtsplattform des terroir f Volkach. Von Würzburg kommend, kannst du nacheinander das terroir f, die Vogelsburg, die Wallfahrtskirche und zum Schluss die Altstadt von Volkach besuchen.
Das malerische Prichsenstadt mit seinen kopfsteingepflasterten Gassen, mittelalterlichen Fachwerkhäusern und der Stadtmauer mit Wehrtürmen kannst du entlang des „Historischen Stadtrundgangs“ in etwa einer Stunde erkunden. Zum Abschluss könntest du in einem der gemütlichen Weinlokale einkehren.
In Iphofen findest du neben einer gut erhaltenen mittelalterlichen Stadtbefestigung mit Toren und Türmen einige Sehenswürdigkeiten, darunter das Rödelseer Tor, ein Wahrzeichen Frankens.
Auch Marktbreit, der Geburtsort Alois Alzheimers (Entdecker der nach ihm benannten Krankheit), kann mit einem der berühmtesten Fotomotive Frankens, dem Malerwinkel, aufwarten. Nimm dir Zeit für einen ausgedehnten Spaziergang.
Ochsenfurt, der größte Ort im Landkreis Würzburg, liegt direkt am Main und bietet eine fast komplette Stadtbefestigung mit Stadttoren und Türmen, ein bekanntes Trachtenmuseum, schöne Fachwerkhäuser und die Stadtpfarrkirche St. Andreas mit einer Nikolausfigur von Tilman Riemenschneider.
Last but not least ist das mittelalterliche Rothenburg ob der Tauber – eines der beliebtesten Reiseziele in Deutschland – nur 60 km von Würzburg entfernt. Wenn du noch nicht in Rothenburg warst, bietet es sich für einen schönen Tagesausflug an.
Möchtest du auch die Umgebung von Würzburg kennenlernen?
In meinem ausführlichen Beitrag Würzburg Sehenswürdigkeiten Umgebung – die 11 schönsten Ausflugsziele stelle ich dir Highlights und fränkische Weinorte rund um Würzburg vor.
Praktische Würzburg Tipps
Zum Abschluss meiner Reisetipps für Würzburg möchte ich dir noch einige praktische Hinweise mitgeben.
Tipps zur Anreise
Mit dem Flugzeug:
Würzburg hat keinen eigenen Flughafen. Die nächstgelegenen Flughäfen sind:
Am bequemsten ist die Zugverbindung vom Rhein-Main-Flughafens Frankfurt. Von dort aus besteht eine stündliche ICE-Direktverbindung nach Würzburg. Die Fahrzeit beträgt etwa 90 Minuten.
Sowohl vom Nürnberger als auch vom Stuttgarter Flughafen musst du erstmal mit U- bzw. S-Bahn vom Flughafen zum Hauptbahnhof fahren. Vom Nürnberger Flughafen aus beträgt die Fahrzeit mit der Bahn eine starke Stunde. Vom Stuttgarter Flughafen aus bist du schockierende 3 Stunden unterwegs.
Mit der Bahn:
Der Bahnhof liegt in Altstadtnähe. Wenn du für einen Kurztrip nach Würzburg kommst, ist es eine gute Option, mit der Bahn anzureisen. Die Stadt ist hervorragend an andere deutsche Großstädte angebunden.
Mit dem Auto:
Würzburg liegt verkehrsgünstig am Schnittpunkt von A7 und A3, so dass es mit dem Auto aus allen Richtungen gut erreichbar ist. Das elektronische Parkleitsystem führt dich zu den Parkplätzen und Parkhäusern der Innenstadt. Bedenke aber, dass die Gebühren in den Parkhäusern der Innenstadt hoch sind.
Parken in Würzburg
Leider gibt es im Würzburger Stadtzentrum wie in den meisten Großstädten keine kostenlosen Parkplätze. Es gibt aber einen kostenlosen Groß-Parkplatz in Innenstadtnähe, der dank eines Bürgerentscheids im Juli 2022 auch kostenlos bleibt (zumindest bis auf weiteres):
Talavera: Hier befindet sich ein riesiger kostenloser Parkplatz, sofern nicht gerade eine Veranstaltung wie das Kiliani oder das Frühjahrs-Volksfest stattfindet. Von hier aus kannst du entweder zu Fuß in ca. 15 Minuten in die Innenstadt gehen oder Straßenbahn bzw. Bus ab der Haltestelle Talavera nehmen. Das spart zwar kaum Zeit, aber dafür musst du dein Gepäck nicht schleppen.
Wenn du näher an deinem (Innenstadt-) Hotel parken möchtest, musst du notgedrungen in den sauren Apfel beißen und dein Auto in einer öffentlichen Garage parken, sofern dein Hotel nicht über eigene Parkplätze verfügt, die aber auch kostenpflichtig sein werden. Das günstigste Parkhaus in der Innenstadt ist das Parkhaus Theater mit 16€ pro Tag. Für alle anderen Innenstadt-Garagen musst du 19€ bis 24€ pro Tag berappen.
Eine Übersicht aller Parkplätze und -tarife du bei der WVV.
Du möchtest mit dem Auto durch Deutschland reisen?
In meinem Beitrag Roadtrip in Deutschland – die schönsten Routen gibt’s individuelle Tourenvorschläge für deine Planung.
Tipps zum Nahverkehr
Die Sehenswürdigkeiten der Innenstadt sind alle gut zu Fuß erreichbar. Es gibt aber auch ein gut ausgebautes Nahverkehrsnetz mit Bussen und Straßenbahnen. Die Tageskarte Solo für eine Einzelperson kostet 4,50€, die Tageskarte Plus für zwei Erwachsene und deren Kinder/Enkelkinder unter 15 Jahren kostet 6,40€. Eine Einzelfahrkarte gibt’s für 2,40€, eine Kurzstrecken-Fahrkarte (bis zu 4 Haltestellen nach dem Einstieg) für 1,40€.
Alle Informationen zum öffentlichen Nahverkehr in Würzburg findest du bei der WVV.
Tipps zu empfehlenswerten Unterkünften in Würzburg
Ich habe im Hotel Alter Kranen (Werbelink) übernachtet, das ich gern weiterempfehle. Die Lage ist super zentral in der Nähe der Alten Mainbrücke. Die Zimmer zum Mainkai bieten eine fantastische Aussicht zur Festung Marienberg. Da sie an der Hauptstraße liegen, ist es da allerdings ziemlich laut, wenn man das Fenster geöffnet hat. Besonders gut gefiel mir der helle Frühstücksraum mit Aussicht auf die Festung.
Da das Hotel nur über zwei (enge) Garagen verfügt, musst du deinen Pkw in einem öffentlichen Parkhaus abstellen (das nächstgelegene ist die Kranengarage, Tagessatz 19€). Falls du nicht auch das Würzburger Umland erkunden willst, empfehle ich dir die Anreise mit dem Zug.
Weitere empfehlenswerte Hotels in Würzburg:
DAS v EVERT Hotel – am Congress Centrum Würzburg (Werbelink): Komfortables Hotel in einem historischen Gebäude in der Innenstadt, mit eigenen Parkplätzen. Schöne Zimmer und freundlicher Service, heißt es in den Bewertungen.
Schlosshotel Steinburg (Werbelink): Knapp 2 km von der Alten Mainbrücke entfernt liegt dieses 4-Sterne-Hotel auf einem Hügel über der Stadt. Atemberaubende Aussicht und Parkplatz inklusive.
Tipps zu empfehlenswerten Restaurants, Cafés und Biergärten in Würzburg
Restaurant und Weinhaus Zum Stachel: Einen Abend im mittelalterlichen Weinhaus Stachel solltest du dir schon allein wegen des Ambiente unbedingt gönnen, wenn du in Würzburg bist! Im lauschigen Innenhof schmecken die leckeren Gerichte mit kreativem Touch und der fränkische Wein doppelt gut! Hier solltest du reservieren.
Adresse: Gressengasse 1, 97070 Würzburg; Telefon: +49 931 527 70; hier geht’s zur Website.
La Rustica: In einer Seitengasse hinter dem Hotel Alter Kranen habe ich bei diesem „echten“ Italiener gut gegessen. Im Sommer sitzt sich’s angenehm an einem der Tische auf dem Bürgersteig. Freundlicher Service, mittlere Preisklasse.
Adresse: Karmelitenstraße 29, 97070 Würzburg; Telefon: +49 931 4653 8811; hier geht’s zur Website.
Locanda Würzburg: Die Uferterrasse dieses Italieners direkt am Alten Kranen ist im Sommer dermaßen beliebt, dass es mir an meinen vier Abenden in Würzburg nicht gelungen ist, ohne Reservierung einen Tisch zu bekommen. Die Pizzen und Pastagerichte auf den Tellern der Gäste sahen lecker aus. Bei schönem Wetter gibt es meiner Meinung nach in Würzburg keine bessere Location.
Adresse: Kranenkai 1, 97070 Würzburg; Telefon: +49 931 15600; hier geht’s zur Website.
Biergarten Goldene Gans: Ein schöner Biergarten mit freundlichem Service in erstklassiger Lage unterhalb der Festung Marienberg. Der Blick auf die Brücke, den Fluss und die Stadt ist klasse, zumindest wenn man einen Tisch an der Mainseite ergattert. Klassische Biergarten-Gerichte (Bratwürste mit Sauerkraut, Natursauerteigbrot oder Kartoffelsalat; Brotzeiten). Ich hatte Schweinenackensteak mit Kartoffelsalat, dazu ein Glas fränkischen Silvaner. Mir hat’s geschmeckt.
Adresse: Leonhard-Frank-Promenade, Burkarderstraße 2 – 4, 97082 Würzburg; Telefon (Reservierungen ab 6 Personen): +49 176 24476389; saisonal geöffnet, bei schönem Wetter täglich ab 11 Uhr. Hier geht’s zur Website.
Wirtshaus Lämmle: Rustikales fränkisches Restaurant mit Biergarten direkt neben der Marienkapelle. An einem immer noch heißen Sommerabend saß ich auf der dank der alten Kastanienbäume angenehm luftigen Terrasse. Im Biergarten erwarte ich keine Gourmetküche. Der Obatzer in Begleitung eines Riesling war genau das Richtige für mich an diesem Abend nach meinem Besichtigungs-Marathon.
Adresse: Marienplatz 5, 97070 Würzburg; Telefon: +49 931 54 748; hier geht’s zur Website.
Eiscafé Fontana: Zweimal ließ ich nach dem Abendessen den Tag am Vierröhrenbrunnen mit einem Eis vom Fontana ausklingen. Die Auswahl an Eisspezialitäten aus eigener Herstellung lässt keine Wünsche offen. Meine Wahl: Dunkle Schokolade mit Tonka – zum Niederknien! Und an lauen Sommerabenden herrscht an diesem schönen Platz garantiert gute Stimmung.
Adresse: Beim Grafeneckart 8, 97070 Würzburg; Telefon: +49 931 3292180; hier geht’s zur Website.
Würzburg bietet so viele beeindruckende Sehenswürdigkeiten, dass man kaum weiß, wo man anfangen soll. Die Residenz und die Alte Mainbrücke sind ein absolutes Muss für jeden Besucher. Aber auch die Festung Marienberg und die Wallfahrtskirche Käppele sollten auf keiner Tour fehlen. Und wer noch Zeit hat, sollte sich unbedingt den Botanischen Garten der Universität Würzburg ansehen. Diese Stadt ist wirklich ein Juwel in Franken!
Hallo,
vielen Dank für den netten Kommentar. Für den Botanischen Garten hat mir leider die Zeit gefehlt – es gab einfach zu viel zu sehen im wunderschönen Würzburg, aber auch außerhalb. Ich komme bestimmt wieder und sehe mir dann noch einiges an, was ich beim ersten Besuch verpasst habe.
Viele Grüße,
Angelika
Dear Angelika,
I enjoyed your travel info. I am a Persian (Iranian) physicist and was attracted to nice Wurzburg because of the great German Physicist Wilhelm Rontgen who invented the X-ray in 1896. My visit dream to Wurzburg was fulfilled last July. Another city attraction that you may add to your website could be the Rontgen Museum where he discovered the X-ray. This place is very close to the city Hauptbahnhof.
Best regards,
Ebrahim
Dear Ebrahim,
Thank you so much for your kind comment and the hint regarding Wilhelm Roentgen. I really wasn’t aware that it was Wuerzburg where he discovered the X-ray. That’s very interesting, and I will remember to include it in an update of the Wuerzburg blog post. I’m glad that you enjoyed your visit to Wuerzburg so much. I really was surprised about how much this beautiful city has to offer.
Take care!
Angelika
Tolle Tipps insbesondere für Übernachtung und Verpflegung.
Vielen Dank, liebe Nicole! Es freut mich sehr, dass du meine Tipps hilfreich findest 🙂 Ich wünsch dir einen guten Rutsch!
Hi Angelika,
das ist ja ein Highlight. Danke.
Wenn das Wetter besser ist, müssen wir unbedingt Würzburg und vor allem auch die vorgeschlagenen Ziele in der Umgebung anschauen und erleben. Bin besonders gespannt auf die Werke von Tilmann Riemenschneider in Würzburg und Volkach plus Ochsenfurt, von denen ich bisher nichts wusste. Danke auch für den Hinweis auf Riemenschneiders Untersützung der Aufständischen – heute würden sie von den Herrschenden Terroristen genannt.
Wir sind gespannt auf die weiteren Vorschläge für Reisen in unserem besonderen Land.
Dietmar
Hallo Dietmar, vielen Dank für deinen Kommentar. Du hast ja schon gemerkt, dass ich von Würzburg total begeistert war. Die Stadt und die Gegend lohnen sich auf jeden Fall. Ich war auch überrascht, zu erfahren, dass Tilman Riemenschneider und Götz von Berlichingen sich im Weinhaus Stachel begegnet sind. Solche Geschichten erfährt man bei den geführten Stadtspaziergängen 🙂 Schöne Feiertage und einen guten Rutsch!