Aktualisiert am 8. Dezember 2024 von Angelika
Das dritte Quartal hatte es in sich! Vom Blogmarathon im August über einen Roadtrip quer durch Dalmatien bis hin zur aufregenden Planung eines doppelten Umzugs – die letzten Monate waren alles andere als langweilig. Ich habe nicht nur meine erste Blogparade gestartet, sondern auch meinen Bewegungsapparat mit einem ehrgeizigen Kroatien-Roadtrip strapaziert und schließlich kurz vor der Rückreise erfahren, dass ich bald wieder in mein altes Zuhause aus den 90ern zurückkehren werde. Doch bevor ich zu sehr vorgreife, nehme ich dich mit auf eine Reise durch die Highlights (und unerwarteten Stolpersteine) dieses ereignisreichen Quartals.
Meine erste Blogparade
Im August stand das große Thema „Blogparade ausrichten“ in der Blogger-Community The Content Society auf dem Plan, und ich, absoluter Blogparaden-Neuling, war mittendrin! Zum ersten Mal eine Blogparade veranstalten und auch an anderen teilnehmen – Challenge accepted.
Neun fantastische Bloggerinnen – darunter drei Reisebloggerinnen – sind meiner Einladung gefolgt und haben fleißig Geschichten unter dem Motto „In diesen Städten habe ich schon mal gewohnt“ beigesteuert. Jeder Beitrag war wie ein Roadtrip durch die Wohnorte und Erinnerungen der Autorinnen – voller Abenteuer, Überraschungen und, ja, auch ein bisschen Fernweh. All die individuellen Stadtgeschichten habe ich dann im Artikel „Gemeinsame Stationen, individuelle Geschichten: Meine erste Blogparade im Rückblick“ zusammengefasst.
Natürlich habe ich mich selbst auch beteiligt, und zwar mit „Stadtgeschichten: Orte, die mein Leben geprägt haben.“ Dazu kamen noch Beiträge für andere Blogparaden wie „Lektionen: Was ich auf Reisen gelernt habe“ und „Unsere schönsten Reisespiele im Rückblick: Ferienspaß in analogen Zeiten.“ Im August habe ich noch mehr gebloggt und so viele Artikel geschrieben, dass es glatt der produktivste Monat 2024 wurde!
Kroatien-Roadtrip: Inselhopping, Stadtmauern und stolze Preise
Im September ging’s endlich los – ich machte mich mit meiner Freundin Paula aus Melbourne auf zu einem Roadtrip durch Kroatien. Treffpunkt: Flughafen Split, wo wir uns gleich einen Mietwagen schnappten und ab nach Šibenik fuhren. Die Idee war, hier ganz praktisch den Krka-Nationalpark vor der Tür zu haben, aber schnell merkten wir, dass Šibenik das perfekte Basislager für Dalmatien-Entdeckungen ist. Von Šibenik aus kannst du interessante Ziele wie Trogir, Primošten, Split und Zadar schnell erreichen. Die Ferienwohnung mit Meerblick* war ein echter Glückstreffer, samt super-nettem Gastgeber, der uns mit Tipps versorgte.I Wir verbrachten einen ausgedehnten Tag im Krka Nationalpark und erkundeten Šibenik ausgiebig.
Nächster Stopp: Split, die inoffizielle Hauptstadt von Dalmatien und unser Zuhause für fünf Tage. Split hat uns gut gefallen, obwohl Šibenik irgendwie heimeliger wirkte – klar, Split ist einfach ein paar Nummern größer. Dafür ist Split strategisch goldrichtig, vor allem für Inselausflüge! Der riesige Hafen ist der Knotenpunkt für Touren zu den vorgelagerten Inseln und sogar nach Dubrovnik. Wir entschieden uns für Hvar als Tagesziel, und die Wahl war perfekt. Split selbst hat als Highlight den Diokletianspalast, der viel mehr ist als ein Palast, nämlich das schönste Viertel der Altstadt. Tipp: Ein geführter Rundgang* lohnt sich, um all die versteckten Winkel und Geschichten zu entdecken.
Dann ging’s weiter nach Makarska, wo wir drei Tage im „Sonne-Regen-Mix“ verbrachten. Der letzte Tag entschädigte uns allerdings mit Sonnenschein und einem Ausflug ins Biokovo-Gebirge*. Ein kleiner Hinweis aus Insiderwissen: Wer den Biokovo-Skywalk sehen möchte und dabei lieber nicht auf einer schmalen und ungesicherten Straße rückwärts einen Abgrund entlang fahren will, bucht besser eine geführte Tour! Die Straße ist nämlich nur einspurig, und das heißt: Wenn dir von oben ein Fahrzeug entgegenkommt, musst du rückwärts die nächste Ausweichstelle ansteuern. Ich hatte von diesem Schmalspur-Horror gelesen und lieber eine Tour gebucht – und der Guide war fantastisch, mit spannenden Infos zur Geschichte und Geologie der Gegend.
Von Makarska aus nahmen wir Kurs auf das große Finale unseres Trips: Dubrovnik! Zum Glück hatten wir ein ruhiges, schönes und bezahlbares Guesthouse mit kostenlosem Parkplatz* in Lapad gefunden, einem gemütlichen Viertel mit gutem Essen zu vernünftigen Preisen (im Gegensatz zur Altstadt!). Ein Aperol Spritz im Zentrum kann bis zu 14,70 € kosten – den günstigsten (immerhin 9 €) entdeckten wir in einem Irish Pub. Der Rundgang auf der Stadtmauer von Dubrovnik ist atemberaubend und absolut empfehlenswert, wenn man den Preis von 35 € verschmerzen kann. Der Dubrovnik Pass* lohnt sich da echt, weil er freien Eintritt zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten und freie Fahrt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln umfasst.
Dubrovnik war auch unser Ausgangspunkt für zwei unvergessliche Tagesausflüge. Gleich für den ersten Tag hatten wir eine Tour in die Bucht von Kotor* gebucht. Der Ausflug beinhaltete eine Stadtführung in der UNESCO-Welterbestadt Kotor sowie eine traumhaft schöne Bootsfahrt zur Insel Gospa od Škrpjela mit Stopp an der berühmten Kirche und in der hübschen Stadt Perast. Auch unser zweiter Ausflug zu den drei größten Elaphitischen Inseln* in der wunderschönen Bucht von Dubrovnik ist eine Empfehlung!
Unsere Kroatien-Reise war fantastisch und voller Highlights, auch wenn sie nicht ohne Hindernisse verlief. Der Mietwagen meldete ständig Reifendruck- und Bremsprobleme, sodass wir ihn am dritten Tag austauschen mussten. Und dann gab’s ja noch das „Problem“ mit meinem Fuß – aber mehr dazu im nächsten Abschnitt. Übrigens: Kroatien ist gefühlt teurer, als wir dachten, vor allem die Alkoholpreise in den Restaurants überraschten uns. Doch mit ein paar Geheimtipps fanden wir trotzdem einige bezahlbare Restaurants und Konobe mit leckerem Essen. Aber das war oft Glückssache oder eine Frage guter Tipps!
Vom linken Knie zum rechten Fuß: Mein Körper auf Abwegen
Vor der Kroatien-Reise dachte ich, ich hätte mein linkes Knie endlich im Griff – dank Physiotherapie, Krafttraining und einer etwas weniger geliebten Ernährungsumstellung (weniger Zucker, Fett und Alkohol, dafür viel mehr Eiweiß). Kurz vor dem Urlaub im September fühlte sich alles stabil an, und ich war überzeugt: Das geht schon gut! Ein Roadtrip durch Dalmatien stand auf dem Plan, und ich sollte die einzige Fahrerin sein. Doch, wie das Leben so spielt: „Alles im Griff“ kann ganz schnell Geschichte werden.
Die ersten Tage verliefen tatsächlich wie erhofft, keine Probleme beim Autofahren und auch nicht beim Laufen. Ich war auf Wolke sieben, bereit für einen schmerzfreien Urlaub. Aber dann kam Makarska, unsere dritte Station, und mein Optimismus bekam eine schmerzhafte Delle – im rechten Fuß! Ohne Vorwarnung durchzuckte ein Schmerz meinen Fuß, als ich ahnungslos durch die Ferienwohnung lief. Das ganze Jahr über hatte sich mein linkes Bein so viel Aufmerksamkeit erschlichen, und jetzt war plötzlich der rechte Fuß dran?
Ich kramte Ibuprofen aus dem Gepäck und stellte fest: Weiche Sohlen sind jetzt angesagt, harte Flipflops und Trekking-Sandalen das neue No-Go. Zum Glück hatte ich zwei Paar Sandalen mit weichen Sohlen mit und sogar meine Wanderstöcke – ganz ehrlich, in solchen Momenten feiere ich meine Angewohnheit, immer mehr einzupacken, als ich jemals brauchen könnte. Mit dieser Ausrüstung und reichlich Schmerztabletten schaffte ich es tatsächlich, auch die letzte Urlaubswoche in Makarska und Dubrovnik irgendwie zu genießen. Die Stöcke waren nicht das eleganteste Accessoire, aber immerhin kam ich voran.
Zurück in Deutschland löste sich der Schmerz quasi in Luft auf – zumindest, solange ich nicht wieder zu lange im Auto saß. Der Termin beim Orthopäden stand schon fest, und auch meine Physiotherapeutin sah sich nun den rechten Fuß skeptisch an. Sie identifizierte beim ersten Termin nach der Reise den Schuldigen: eine empfindliche Stelle am linken Schienbein, die den Schmerz in meinen Fuß schickte. Der Orthopäde diagnostizierte schließlich eine Knochenhautentzündung und ein Ödem, und jetzt sollen Diclofenac, Einlagen und Kompressionsstrümpfe für Erlösung sorgen. Es bleibt spannend! 🤞🤞
Zurück in die 90er und ran ans Ausmisten: Ein Umzug der besonderen Art
Gegen Ende unseres Kroatien-Roadtrips klingelt plötzlich das Telefon, und mein Vater ist dran: „Im Betreuten Wohnen ist jetzt eine Zwei-Zimmer-Wohnung für mich frei!“. Nach einem Jahr auf der Warteliste kam diese Nachricht nun doch überraschend. Doch der Plan war schon geschmiedet: Ich ziehe in seine bisherige Wohnung, die Wohnung, in der ich in den 1990ern mit meiner Tochter etwa sieben Jahre gelebt habe und die voll schöner Erinnerungen steckt. Schon ein bisschen verrückt, aber irgendwie freue ich mich riesig darauf, wieder dort einzuziehen!
Aber vor dem großen Einzug in mein „altes Zuhause“ steht eine lange To-do-Liste. Der Umzug meines Vaters ist für spätestens Mitte November geplant – da bleiben uns keine Ewigkeiten. Danach müssen die Wände gestrichen, der alte Laminat rausgerissen und neue Fliesen verlegt werden. Ein Fliesenleger mit freien Kapazitäten und die passenden Fliesen sind glücklicherweise schon gefunden. Mein eigener Umzug ist dann für Mitte Januar angesetzt, und bis dahin heißt es: ausmisten, ausmisten, ausmisten. Wahnsinn, was sich in 16 Jahren ansammelt! Vor allem Klamotten, die ich „vielleicht irgendwann nochmal tragen könnte“ und Bücher, die eher Staub fangen, als ein zweites Mal gelesen zu werden. Da werde ich großzügig Luft schaffen!
Vor allem für meinen Vater wird dieser Umzug ein bisschen wie ein Sprung ins kalte Wasser, dem er mit einem lachenden und einem weinenden Auge entgegensieht. Er hängt an seiner jetzigen (meiner zukünftigen) Wohnung, ist aber auch gespannt auf den neuen Lebensabschnitt. Für ihn hoffe ich auf nette Kontakte und viel Spaß in seinem neuen Umfeld, wo er sicher ein paar unternehmungslustige Altersgenossen finden wird. Und ich freue mich, wenn ich dann mein neues-altes Zuhause mit Büro und Gästezimmer habe – perfekt, wenn meine Tochter zu Besuch kommt. Und an Weihnachten wird sich nichts ändern – das feiern wir schon seit Jahren mit der ganzen Familie in dieser Wohnung.
Was im 3. Quartal sonst noch los war
- Wir feierten den 85. Geburtstag meines Vaters bei einem feinen Essen im Garten des Landhotels Hirsch in Bebenhausen. Im Vorfeld machten meine Schwester und ich mit unserem Vater einen Schiffsausflug nach Ludwigsburg, wo wir von der Anlegestelle in Ludwigsburg-Hoheneck durch den Favorite-Park zum Blühenden Barock wanderten.
- Ich habe für 12 von 12 einen Stadtrundgang durch die Fachwerkstadt Altensteig im Schwarzwald gemacht, das ich bisher nur von der Durchfahrt in Richtung Freudenstadt oder den südlichen Schwarzwald kannte. Ein Ausflug voller Überraschungen!
- Endlich habe ich mal das Schloss Solitude besichtigt, das nur ein paar Kilometer von meinem Wohnort entfernt liegt und wo Friedrich Schiller einst an der Hohen Karlsschule studierte.
Meine Blog-Zahlen im 3. Quartal
Während ich mich im August wohl dank meiner vielen Blogartikel und der Blogparade über steigende Zugriffszahlen freuen konnte, ging es im September – wo ich im Urlaub war und gar nicht bloggte – wieder steil bergab.
Insgesamt wurden meine Beiträge in der Google-Suche im 3. Quartal aber etwa 1.300 mal häufiger geklickt als im 2. Quartal.
Bei meinem Beitrag über Weimar überrascht mich nach wie vor, dass der Artikel häufiger über die Bildersuche gefunden wird als über die normale Text-Suche in Google. Kann das an dem Filter liegen, den ich beim Beitragsbild über Goethe und Schiller gelegt habe? 🤔
Meine Hörbücher im 3. Quartal
In meinem Kroatien-Urlaub hatte ich tatsächlich überhaupt keine Zeit zu lesen oder Hörbücher zu konsumieren. Dennoch habe ich im dritten Quartal vier interessante Bücher gehört, die ich alle wärmstens empfehlen kann.
Saša Stanišić: Möchte die Witwe angesprochen werden, platziert sie auf dem Grab die Gießkanne mit dem Ausguss nach vorne
Saša Stanišić, der während des Balkankriegs in den 1990er-Jahren mit seinen Eltern nach Deutschland kam, ist ein Glücksfall für die deutsche Gegenwartsliteratur. In dieser Kurzgeschichtensammlung spielt er mit den möglichen Varianten von Lebensgeschichten. Mit feinem Humor und präziser Beobachtung erkundet er kleine Begebenheiten, die tief in das Seelenleben seiner Figuren blicken lassen. Alle Geschichten sind miteinander verwoben, sodass sie der Reihe nach gelesen werden müssen, wie der Autor in der Einleitung ausführt. Wer die Möglichkeit hat, Saša Stanišić einmal bei einer Lesung zu erleben, sollte sie ergreifen! So unterhaltsam werden Sprachkunstwerke selten präsentiert. Das Hörbuch wird vom Autor selbst gelesen – mitreißend, berührend und mit viel Humor.
Dörte Hansen: Altes Land
Dörte Hansen erzählt in ihrem 2015 erschienenen Debütroman die Geschichte zweier Frauen – Vera, die 1945 als „Polackenkind“ als Flüchtlingskind aus Ostpreußen ins Alte Land kam, und ihrer Nichte Anne, die 60 Jahre später plötzlich mit ihrem Kind vor ihrer Tür steht. Auf Sinnsuche flüchtet sie nach der Trennung von ihrem Mann aus ihrem schicken Hamburger Leben aufs Land. Auf Veras altem Bauernhof kämpfen vor dem Hintergrund der Herausforderungen des Landlebens mit der eigenen Vergangenheit und Themen wie Heimat, Zugehörigkeit und Entfremdung.
Michael Köhlmeier: Das Philosophenschiff
Der virtuose Erzähler Michael Köhlmeier verbindet in diesem Meisterwerk die wahre Geschichte der Deportation russischer Intellektueller im Jahr 1922 mit der fiktiven Begegnung der 14-jährigen Protagonistin Anouk mit Lenin auf dem Sonnendeck des Schiffes. Die zentralen Themen des Romans sind der Konflikt zwischen Ideologie und persönlicher Freiheit, die Politik des Terrors, Heimat und Verlust. Das Hörbuch wird vom Autor selbst gesprochen – ein Genuss!
Daniela Krien: Die Liebe im Ernstfall
Die in der Nähe von Schwerin geborene und in Jena aufgewachsene Autorin Daniela Krien erzählt in diesem Buch die miteinander verwobenen Geschichten von fünf Frauen, die sich mit den Höhen und Tiefen des Lebens und der Liebe auseinandersetzen. Krien schildert eindrücklich, wie ihre Protagonistinnen auf unterschiedliche Weise mit gescheiterten Beziehungen, Verlust und dem Wunsch nach einem erfüllten Leben ringen. Darüber hinaus ist das Buch ein wunderbares Porträt des Leipzigs der Gegenwart. Daniela Krien habe ich erst dieses Jahr für mich entdeckt und direkt in die Riege meiner Lieblingsautorinnen aufgenommen.
Meine Blogbeiträge im 3. Quartal 2024
- 12 von 12 im Juli 2024: Tübingen – Stadt der Blumen, der Dichter und der Radfahrer
- Quartalsrückblick April bis Juni 2024: Zwischen Arztbesuchen und Alpenzauber
- Blogparade: In diesen Städten habe ich schon mal gewohnt
- Stadtgeschichten: Orte, die mein Leben geprägt haben
- Unsere schönsten Reisespiele im Rückblick: Ferienspaß in analogen Zeiten
- 12 von 12 im August 2024: Stuttgart – Die schönsten Aussichtspunkte zwischen Fernsehturm und Weißenburgpark
- Lektionen: Was ich auf Reisen gelernt habe
- Berchtesgadener Land: Die 9 besten Sehenswürdigkeiten und Ausflugsziele [inkl. Karte und Tipps]
- Meine 33 To-Wants für das 4. Quartal 2024
- Gemeinsame Stationen, individuelle Geschichten: Meine erste Blogparade im Rückblick
- 12 von 12 im Oktober 2024: Altensteig – Geheimtipp an der Deutschen Fachwerkstraße
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