Aktualisiert am 4. Oktober 2025 von Angelika
Zwischen Albtrauf, Fachwerk und Weltkulturerbe
Die Schwäbische Alb ist noch immer eine der unterschätzten Regionen Deutschlands. Dabei vereint sie eine außergewöhnliche Vielfalt: schroffe Felsen mit weiten Ausblicken, geheimnisvolle Höhlen, malerische Städte, uralte Burgruinen und stille Klöster. Wer hierher kommt, entdeckt nicht nur eine abwechslungsreiche Landschaft, sondern auch Spuren von über 40.000 Jahren Menschheitsgeschichte. Ich zeige dir hier die schönsten Highlights, Ausflugsziele und Geheimtipps.
👉 Tipp: Wenn du die Schwäbische Alb intensiver kennenlernen möchtest, findest du in meinem Artikel über die schönsten Roadtrip-Routen in Deutschland zwei ausgearbeitete Routen über die Alb – ideal, um die Region in mehreren Tagen (oder Wochen) zu entdecken.
Was macht die Schwäbische Alb so besonders?
Die Schwäbische Alb erzählt ihre Geschichte in vielen Facetten: in mittelalterlichen Burgen, barocken Klöstern, Fachwerk-Altstädten und in Museen, die Themen von der Eiszeitkunst bis zur Spielzeuggeschichte aufgreifen. Gleichzeitig laden Wanderwege, Aussichtsfelsen und Naturdenkmäler dazu ein, die Landschaft aktiv zu erleben – immer mit dem Gefühl, ein Stück authentisches Deutschland zu entdecken. Und das Beste: Viele ihrer Highlights liegen noch immer abseits der großen Touristenströme und laden dazu ein, in Ruhe erkundet zu werden.
Die Highlights der Schwäbischen Alb im Überblick
Lade dir diese Karte auf dein Handy, und du weißt immer, wo die nächste Sehenswürdigkeit auf dich wartet. In meinem Beitrag Route planen in Google Maps – die komplette Anleitung und 3 Extra-Tipps zeige ich dir Schritt für Schritt, wie das geht und wie du die Karte offline nutzen kannst.
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Mehr InformationenBurgen, Schlösser und Ruinen
Majestätisch thronen sie auf den charakteristischen Kalksteinfelsen der Alb: zahlreiche Burgen, Schlösser und Ruinen gehören zu den eindrucksvollsten Wahrzeichen der Schwäbischen Alb. Viele von ihnen erzählen Geschichten von Rittern, Herzögen und Königen – und bieten spektakuläre Aussichten bis weit ins Albvorland. Ob literarisch inspiriert wie Schloss Lichtenstein oder geheimnisvoll überwuchert wie die Ruine Hohenurach: Hier schlägt das Herz von Geschichtsfans und Romantikern höher. Besonders schön sind auch die Wandermöglichkeiten rund um die Burgen, bei denen sich Naturerlebnis und Kulturgenuss perfekt verbinden lassen.
1. Burg Hohenzollern
Die Krone der Schwäbischen Alb
Die Burg Hohenzollern bei Hechingen ist zweifellos eine der bekanntesten und meistbesuchten Sehenswürdigkeiten der Schwäbischen Alb – ein echtes Postkartenmotiv. Sie ist der Stammsitz des Hauses Hohenzollern, das ab 1701 die Könige von Preußen und von 1871 bis 1918 die deutschen Kaiser stellte. Die Burg thront spektakulär 850 m hoch auf einem kegelförmigen Berg.
Obwohl der heutige Bau erst im 19. Jahrhundert im neugotischen Stil errichtet wurde, reicht die Geschichte der Burg bis ins 11. Jahrhundert zurück. Sie wurde mehrfach zerstört, aufgegeben und wieder aufgebaut. König Friedrich Wilhelm IV. von Preußen war es, der die imposante Anlage als romantisches Denkmal der Familiengeschichte wiedererrichten ließ. Heute kannst du prächtige Innenräume besichtigen – darunter die Schatzkammer mit der preußischen Königskrone – und beim Spaziergang über die Bastei einen fantastischen Ausblick genießen, der an klaren Tagen bis zu 100 Kilometern weit reicht.
Tipp für deinen Besuch:
Es lohnt sich, die Burg Hohenzollern bei schönem Wetter zu besuchen – dann hast du eine weite Sicht über die Schwäbische Alb, zum Schwarzwald oder gar bis zum Alpenvorland. Besonders ist der Blick auf die Burg vom Zeller Horn, wenn sich im Herbst der Morgennebel lichtet.
✨ Königlicher Winterzauber:
In der Adventszeit verwandelt sich die Burganlage in ein Wintermärchen: Beim „Königlichen Winterzauber“ erwartet dich ein festlich geschmückter Burghof mit Lichterglanz, Glühweinduft, Kunsthandwerk und Märchenwald – ein Erlebnis für alle Sinne. Mehr dazu liest du in meinem Beitrag Geschichte, Glanz und Glühwein auf der Burg Hohenzollern.
🥾 Wandertipp: Den Premiumwanderweg Traufgang Zollernburg-Panorama gilt als einer der schönsten Wanderwege Deutschlands. Die aussichtsreiche Rundtour führt u. a. zum berühmten Zeller Horn, einem der besten Fotospots der Alb mit großartigem Blick auf die Burg, sowie zum Aussichtspunkt Hangender Stein und dem Raichbergturm. Die 8,7 km lange Strecke ist abwechslungsreich, mittelschwer und besonders lohnenswert im goldenen Herbst, wenn die Alb in den schönsten Farben erstrahlt.
Burg Hohenzollern Infos
Adresse: Burg Hohenzollern, 72379 Burg Hohenzollern / Hechingen
Öffnungszeiten: täglich 10 – 17:00 Uhr (letzter Einlass)
Eintritt: regulär online €26, Tageskasse €29, ermäßigt online €16, Tageskasse €19. Im Ticketpreis sind die Gebühren für Parkplatz und Pendelbus zur Burg bereits enthalten.
Hier gehts zur Website der Burg Hohenzollern.
2. Schloss Lichtenstein – Das Märchenschloss der Schwäbischen Alb
Das Märchenschloss der Alb
Schloss Lichtenstein thront malerisch auf einem Felssporn an der Albkante – ein romantisches Kleinod im Stil des Historismus. Inspiriert vom gleichnamigen Roman des Dichters Wilhelm Hauff, ließ Herzog Wilhelm von Urach das heutige Schloss Mitte des 19. Jahrhunderts erbauen. Die auffällige Architektur mit zinnengekröntem Turm, Zugbrücke und Bastionen macht das Schloss zu einem der fotogensten Orte auf der Schwäbischen Alb.
Im Inneren des Schlosses erwarten dich historische Gemächer, kunstvoll verzierte Möbel und eine liebevoll restaurierte Kapelle. Die Besichtigung (nur mit einer geführten Tour möglich) gibt dir spannende Einblicke in das höfische Leben vergangener Jahrhunderte – und in die Entstehungsgeschichte dieses beeindruckenden Bauwerks.
Den schönsten Blick aufs Schloss hast du übrigens vom Aussichtspunkt innerhalb der Schlossanlage.
🥾 Wandertipp: Besonders reizvoll ist eine Rundwanderung vom Schloss zur Nebelhöhle und wieder zurück: Der Premiumwanderweg „hochgehträumt“ führt durch lichte Wälder und vorbei an mehreren Aussichtspunkten. Ein Highlight ist der Gießstein, von dem aus du einen großartigen Blick auf die schroffen Felsen rund um Schloss Lichtenstein genießt. Eine sehr schöne Sicht aufs Schloss bietet auch der Aussichtspunkt bei der benachbarten Burgruine Alt-Lichtenstein.
👉 Weitere Tipps und Fotos findest du in meinem Artikel Ein perfekter Tag rund ums Schloss Lichtenstein.
Schloss Lichtenstein Infos
Adresse: Schloss Lichtenstein 1, 72805 Lichtenstein
Öffnungszeiten: März – Oktober: täglich 9:00 – 17:30 Uhr
November – Februar: nur an Wochenenden und Feiertagen geöffnet, 10:00 – 16:00 Uhr
(Letzter Einlass jeweils 30 Min. vor Schließung)
Eintritt: Schlosshof regulär 5€, ermäßigt 4€, Kinder 6 – 12 Jahre 3€; Innenbesichtigung des Schlosses (nur mit Führung) regulär 14€, ermäßigt 12€, Kinder 8€. Alle aktuellen Preise findest du hier.
Hier geht’s zur Website von Schloss Lichtenstein.
3. Festungsruine Hohenneuffen
Die größte Festungsruine der Schwäbischen Alb – mit Weitblick & Wein
Hoch über dem Albtrauf thront die imposante Festungsruine Hohenneuffen, eine der beeindruckendsten historischen Anlagen der Schwäbischen Alb. Bereits von weitem sichtbar, bietet sie nicht nur spektakuläre Aussichten auf die Alb und ins Albvorland, sondern auch spannende Einblicke in die Geschichte des südwestdeutschen Festungsbaus.
Die Ursprünge der Burg reichen ins 12. Jahrhundert zurück. Im 16. Jahrhundert wurde sie zur Landesfestung ausgebaut, diente später als Staatsgefängnis und ist heute ein beliebtes Ausflugsziel – ob zum Wandern, zur Einkehr im Panoramabiergarten oder für Veranstaltungen wie das multikulturelle Fest der Nationen oder den Burgsommer Hohenneuffen mit Konzerten und Kleinkunst.
Bei schönem Wetter kreisen viele Paraglider über dem Hohenneuffen, die besonders in der Abendstimmung zusammen mit der Burg und der Landschaft attraktive Film- und Fotomotive abgeben. Vom Aussichtspunkt Wilhelmsfels (nur ein kurzer Fußweg vom Parkplatz) bietet sich ein herrlicher Blick auf die Festung und die Umgebung.
🥾 Wandertipp: Besonders empfehlenswert ist der Rundwanderweg „hochgehfestigt“, ein 9,5 Kilometer langer Premiumweg ab Beuren mit weiten Blicken, sonnenbeschienenen Weinbergen und schattigen Wäldern. Auch ein direkter Aufstieg von Neuffen ist möglich – kürzer, aber steil und aussichtsreich.
💡 Historisches Extra: 1948 fand hier das Dreiländertreffen statt – der Startschuss für die politische Debatte über den Zusammenschluss der drei südwestdeutschen Nachkriegsländer Baden, Württemberg-Baden und Württemberg-Hohenzollern. Diese führte 1952 schließlich zur Gründung des Bundeslands Baden-Württemberg.
Festungsruine Hohenneuffen Infos
Adresse: Burg Hohenneuffen, 72639 Neuffen
(Parkplätze am Ende der Hohenneuffenstraße, Fußweg zur Burg ca. 20–30 Minuten)
Öffnungszeiten: Jederzeit frei zugänglich
(Biergarten und Veranstaltungsräume saisonal geöffnet – bitte auf der Website informieren)
Eintritt: Der Zugang zur Festung ist kostenlos
Website: Hier geht’s zur Website der Festungsruine Hohenneuffen.
4. Burg Teck
Aussichtsturm mit Wanderheim – und historischem Namen
Streng genommen ist die Burg Teck heute keine Burg mehr – zumindest nicht im mittelalterlichen Sinn. Die ursprüngliche Festung wurde im Bauernkrieg 1525 zerstört. Geblieben ist nur der Name. Auf dem Teckberg bei Kirchheim unter Teck steht heute ein Aussichtsturm mit angeschlossenem Wanderheim und einer beliebten Gaststätte – ein perfektes Ziel für Wanderer, Naturliebhaber:innen und alle, die sich an Fernblicken erfreuen. Unterhalb des Aussichtsturms können „Höhlenforscher“ über einen schmalen Pfad das Sybillenloch erreichen.
💡 Wissenswertes
Der heute sichtbare Aussichtsturm wurde bereits 1889 vom Verschönerungsverein Kirchheim errichtet – in einer Zeit, als die Region ihre Burgruinen als romantische Ausflugsziele neu entdeckte. Der Name „Teck“ geht auf das Adelsgeschlecht der Herzöge von Teck zurück, ein Seitenzweig der Zähringer, der im Mittelalter eine bedeutende Rolle spielte.
🥾 Wandertipp
Die Burg Teck ist in ca. 30 Minuten vom Parkplatz Hörnle aus zu erreichen – teilweise steil, aber gut begehbar. Der Aufstieg lohnt sich: Vom Turm genießt du eine grandiose Aussicht über das Albvorland. Rund um den Teckberg gibt es zudem ein dichtes Netz an Wanderwegen, darunter auch der Premiumwanderweg „hochgehadelt“ und ein Abschnitt des Albsteigs (Fernwanderweg HW1, schwer!).
👉 Extra-Tipp: Wenn du die Burg Teck besuchst, lohnt sich auch ein Abstecher in die Altstadt von Kirchheim unter Teck. Das charmante Städtchen punktet mit gut erhaltenen Fachwerkhäusern, einem hübschen Marktplatz und einer Renaissance-Festung, die jahrhundertelang als Wohnsitz für die Witwen der Herzöge von Württemberg diente. Mehr erfährst du in meinem Beitrag über Kirchheim.
Burg Teck Infos
Adresse: Burg Teck, 73230 Kirchheim unter Teck (am besten Parkplatz „Hörnle“ anfahren)
Öffnungszeiten: Der Aussichtsturm ist tagsüber frei zugänglich (1€ Eintritt in die aufgestellte Kasse werfen); das Wanderheim ist i. d. R. von März bis November geöffnet (genaue Zeiten auf der Website prüfen)
Eintritt: Gelände frei, Aussichtsturm 1€; Übernachtung & Gastronomie im Wanderheim kostenpflichtig
Hier gehts zur Website der Teck.
5. Burgruine Reußenstein
Burgromantik über dem Neidlinger Tal
Spektakulär auf einem Felsen über dem Neidlinger Tal gelegen, zählt die Burgruine Reußenstein zu den beeindruckendsten Ruinen der Schwäbischen Alb. Die im 13. Jahrhundert erbaute Burg diente einst der Sicherung des Albaufstiegs und thront auf einem steilen Felsenriff – ein Ort, an dem Geschichte und Natur eine faszinierende Verbindung eingehen.
Die gut erhaltene Ruine ist frei zugänglich und belohnt mit weiten Ausblicken über das Neidlinger Tal und die markanten Höhenzüge der Schwäbischen Alb. Eine Besonderheit sind die verwitterten, aber noch gut erkennbaren architektonischen Details wie Fensteröffnungen, der einstige Palas und die ehemalige Kapelle.
🥾 Wandertipp: Eine beliebte Tour führt vom Wanderparkplatz Reußenstein rüber zur Ruine und weiter zur Heimenstein-Höhle, zum Randecker Maar und Schopflocher Moor, dann über den Wanderparkplatz Bahnhöfle wieder zurück zum Parkplatz Reußenstein. Wer weniger Zeit hat, erreicht die Burg vom Parkplatz Reußenstein nach einem etwa 10-minütigen Fußweg.
💡 Tipp: Der Reußenstein ist ein beliebter Ort für Sonnenuntergänge und romantische Picknicks – festes Schuhwerk ist ratsam!
Burgruine Reußenstein Infos
Adresse: Parkplatz Reußenstein, Reußensteinstraße, 73252 Neidlingen
Öffnungszeiten: Ganzjährig frei zugänglich
Eintritt: kostenlos
Hier geht’s zur Website der Burgruine Reußenstein.
6. Burgruine Hohenurach
Weitblick und Wildromantik über dem Ermstal
Die Burgruine Hohenurach thront auf einem Felssporn über dem Kurort Bad Urach – ein Ziel für alle, die Geschichte und Ausblicke gleichermaßen lieben. Die Anlage wurde im 11. Jahrhundert von den Grafen von Urach gegründet und später zur württembergischen Festung ausgebaut. Im 18. Jahrhundert geschleift, blieb nur die eindrucksvolle Ruine mit weitläufigem Blick über das Ermstal und die Schwäbische Alb.
Neben ihrer strategischen Bedeutung war die Burg einst berüchtigt als Staatsgefängnis. Heute sind die Überreste frei zugänglich – eine perfekte Etappe für Wandernde, die das Abenteuer suchen und mit einem Panorama belohnt werden möchten.
🥾 Wandertipp: Der Aufstieg vom Uracher Wasserfall zur Burgruine Hohenurach ist kurz, aber steil – ideal für eine Rundwanderung, die auch den Wasserfall und die Hochebene umfasst. Festes Schuhwerk ist Pflicht. Besonders schön: ein Besuch am späteren Nachmittag, wenn Ruhe einkehrt und das Licht weich über die Albhänge fällt.
💡 Tipp: Die Ruine liegt oberhalb von Bad Urach – einem der schönsten Fachwerkstädtchen der Schwäbischen Alb. Kombiniere den Ausflug zu den Wasserfällen und der Burgruine mit einem Stadtbummel.
Burgruine Hohenurach Infos
Adresse: 72574 Bad Urach (keine Postadresse; Startpunkt z. B. Parkplatz P23 am Uracher Wasserfall, Maisentalstraße)
Öffnungszeiten: ganzjährig frei zugänglich. Achtung: Die Burgruine wird derzeit saniert und muss deshalb gelegentlich für Besucher komplett gesperrt werden (Stand 2025). Aktuelle Infos auf der Website checken.
Eintritt: kostenlos
Hier gehts zur Website der Burgruine Hohenurach.
7. Hohenzollernschloss Sigmaringen
Die fürstliche Residenz der Hohenzollern inmitten der Stadt
Im Herzen von Sigmaringen thront das imposante Hohenzollernschloss auf einem Felsen über der Donau. Anders als die berühmte Burg Hohenzollern war dieses Schloss nie eine romantisierte Nachbildung, sondern über Jahrhunderte hinweg echte Fürstenresidenz. Noch heute gehört es der Familie Hohenzollern und zählt zu den größten Stadtschlössern Süddeutschlands.
Das heutige Erscheinungsbild ist das Ergebnis mehrerer Bauphasen – von der mittelalterlichen Burg zur barocken und schließlich neugotischen Residenz. Beeindruckend ist vor allem die vollständig erhaltene Innenausstattung mit prachtvollen Salons, Waffenarsenal, Schlossküche und dem prunkvollen Fürstensaal. Bei einer Führung kannst du tief in die Welt des Adels eintauchen – vom höfischen Alltag bis zu historischen Wendepunkten wie dem Ende der Monarchie 1918. Die Waffenhalle des Schlosses beherbergt die größte private Waffensammlung Europas.
🥾 Wandertipp:
Eine Wanderung durch den Fürstlichen Park Inzigkofen (nur 3 km von Sigmaringen entfernt) lohnt sich besonders: Über die Teufelsbrücke und die Hängebrücke zum berühmten Amalienfelsen.
💡 Wissenswert:
Sigmaringen wurde 1944 für kurze Zeit zur Ersatzresidenz der Vichy-Regierung und damit sozusagen französische Hauptstadt, nachdem die Alliierten große Teile Frankreichs befreit hatten.
📸 Noch mehr Eindrücke gefällig?
In meinem Beitrag 12 von 12 im Juli: Schloss Sigmaringen und der Fürstliche Park Inzigkofen nehme ich dich mit auf einen Ausflug vzum Schloss Sigmaringen und in den Fürstlichen Park in Inzigkofen – mit vielen persönlichen Tipps und Fotos:
Hohenzollernschloss Sigmaringen Infos
Adresse: Schloss Sigmaringen, 72488 Sigmaringen
Öffnungszeiten: Täglich geöffnet (auch montags) April bis Oktober: 9:30 – 17:30 Uhr, November bis 23. Dezember
Donnerstag – Sonntag von 10 Uhr bis 17 Uhr, 26. Dezember bis 6. Januar täglich von 10 Uhr bis 17 Uhr
(letzter Einlass: jeweils 1 Stunde vor Schließung) [Stand 2025]. Die aktuellen Öffnungszeiten findest du hier.
Eintritt: regulär 15 €, ermäßigt 13 €, Kinder (6–17 Jahre) 7 €, Familienkarte 40 €
→ Führung oder Audioguide im Preis inbegriffen
Alle aktuellen Infos findest du auf der Website des Hohenzollernschlosses Sigmaringen.
Naturwunder der Schwäbischen Alb
Von leuchtend blauen Quelltöpfen bis zu moosgrünen Wasserfällen – die Schwäbische Alb begeistert mit außergewöhnlichen Naturphänomenen, wie man sie sonst kaum in Deutschland findet. Ihre abwechslungsreiche Landschaft ist geprägt von ehemaligen Vulkanen, geheimnisvollen Karstquellen, ursprünglichen Mooren und sanft eingeschnittenen Flusstälern.
Wer hier unterwegs ist, entdeckt nicht nur spektakuläre Aussichten und fotogene Landschaften, sondern erlebt auch hautnah, wie sich Geologie, Wasser und Zeit zu echten Naturwundern verbinden. Besonders lohnenswert sind Wanderungen durch diese einzigartigen Lebensräume – mal wildromantisch, mal still und geheimnisvoll.
8. Uracher Wasserfall
Der spektakulärste Wasserfall der Schwäbischen Alb
Er gehört zu den bekanntesten Naturhighlights der Region – und ist zu jeder Jahreszeit ein lohnendes Ausflugsziel: Der Uracher Wasserfall stürzt über 37 Meter in die Tiefe und speist sich aus einer Karstquelle am Hang der Schwäbischen Alb. Besonders eindrucksvoll ist das Schauspiel nach Regenfällen oder während der Schneeschmelze, wenn sich das Wasser in breiten Kaskaden über die moosbewachsenen Kalktuffterrassen ergießt.
Vom Wanderparkplatz Maisental aus erreichst du den Wasserfall bequem auf einem gut ausgebauten Spazierweg entlang des Brühlbachs. Wer es sportlicher mag, nimmt den steilen Pfad hinauf zur Hochwiese – oben erwartet dich nicht nur ein Blick in den tosenden Abgrund, sondern auch eine Holzbrücke über dem sprudelnden Wasser und weite Ausblicke über das Ermstal.
🥾 Wandertipp: Eine der schönsten Rundtouren ist die etwa 7 km lange Strecke „Wasserfallsteig“, einer der zertifizierten Grafensteige. Sie verbindet den Uracher Wasserfall mit der Burgruine Hohenurach, mehreren Aussichtspunkten und bietet unterwegs immer wieder fantastische Albpanoramen.
💡 Wissenswert: Der Wasserfall entstand durch Kalktuff-Ablagerungen, die sich über Jahrhunderte aus dem kalkreichen Quellwasser bildeten – ein eindrucksvolles Beispiel für geologische Prozesse in der Karstlandschaft der Schwäbischen Alb.
💡 Tipp: Plane etwas Zeit für einen Bummel durch Bad Urach ein – das hübsche Fachwerkstädtchen am Fuß des Albtraufs lädt mit Altstadt, Schloss und Kurpark zu einem lohnenden Zwischenstopp ein.
Uracher Wasserfall Infos
Adresse: Wanderparkplatz Uracher Wasserfälle P23, Vorderes Maisental 6, 72574 Bad Urach
Öffnungszeiten: ganzjährig frei zugänglich
Eintritt: kostenlos
Hier geht’s zur offiziellen Seite der Stadt Bad Urach.
9. Großes Lautertal
Naturschönheit mit Felsen, Fluss und Burgruinen
Das Große Lautertal, durch das sich die Große Lauter malerisch schlängelt, gehört zu den spektakulärsten Naturlandschaften der Schwäbischen Alb. Es vereint Wacholderheiden, bizarre Kalksteinformationen, versteckte Ruinen und idyllische Dörfer – mitten im UNESCO Global Geopark und Biosphärengebiet Schwäbische Alb. Mit dem Titel „Naturwunder Deutschland 2019“ ausgezeichnet, bietet das Lautertal pure Atmosphäre für alle, die stille Schönheit, Kulturerbe und Natur erleben möchten.
🥾Wandertipp: Bei einer Wanderung auf einem der Premiumwanderwege „hochgehlautert“, „hochgehswiggert“ oder „hochgehbürzelt“ kannst du das Große Lautertal in seiner ganzen Schönheit erleben. Diese Routen führen dich über Höhenzüge mit Weitblicken auf das Lautertal, vorbei an alten Burgruinen und duftenden Magerrasen – durch eine Landschaft, die an Wildnis und Geschichte gleichermaßen erinnert. Susanne Glas vom Reiseblog Travelsanne gibt in ihrem Beitrag über ein Wanderwochenende im Großen Lautertal jede Menge Tipps zu allen drei Routen.
💡 Tipp: Pferde-Liebhaber kommen bei einem Besuch des Haupt- und Landgestüts Marbach – dem ältesten Gestüt Deutschlands – voll auf ihre Kosten.
👉 Tipp für Geschichtsinteressierte: Im Lautertaldorf Buttenhausen lebte bis 1941 eine der wenigen jüdischen Dorfgemeinden, die es auf der Alb gab. Im Jüdischen Museum und auf einem Geschichtlichen Rundgang wird an das Leben und Wirken der jüdischen Mitbürger erinnert, von denen viele den Nazi-Terror nicht überlebten.
Großes Lautertal Infos
Lage: Großes Lautertal (zwischen Gomadingen-Offenhausen und Münsingen, entlang der Großen Lauter)
Zugang zu den Ruinen: Einige der Burgruinen sind frei zugänglich (z. B. Burg Derneck, die Ruine Bichishausen und die Burg Hohengundelfingen) bieten einen beeindruckenden Blick auf die Landschaft, andere sind wegen Baufälligkeit gesperrt oder befinden sich in Privatbesitz. Die größte Burgendichte findest du im Abschnitt zwischen Buttenhausen und Indelhausen.
Webseite: Mehr Infos bei Schwäbische Alb!
10. Vulkanberg Jusi
Aussichtsreicher Zeuge der feurigen Vergangenheit
Der Jusi bei Kohlberg ist der imposanteste Vulkanschlot des sogenannten Schwäbischen Vulkans – einer geologischen Besonderheit im Albvorland, die vor etwa 17 Millionen Jahren durch heftige Eruptionen entstand. Der kegelförmige Berg erhebt sich gut sichtbar aus der Landschaft und bietet von seinem Hochplateau aus eine der schönsten Aussichten über das Albvorland und die Schwäbischen Alb.
Der Südhang ist ein geschütztes FFH- und Naturschutzgebiet, im Frühling leuchten hier die violetten Blüten der Küchenschelle auf den Wacholderheiden. Die Hochebene rund um das Gipfelkreuz gehört zu den eindrucksvollsten Aussichtspunkten der Schwäbischen Alb – ist aber nur über steile, teils felsige Wege erreichbar.
🥾 Wandertipp: Paradieswegrunde über den Jusi: Ein schöner Rundweg führt vom Wanderparkplatz Raupental bei Kohlberg über den steilen Nordwesthang zum Vorberg des Jusi und weiter zum Gipfelkreuz. Dann geht es durch lichte Buchenwälder bergab zum Sattelbogen. Bei den Streuobstwiesen am Sommerberg genießt du nochmal eine großartige Aussicht.
💡 Wissenswert: Kappishäusern am Jusi ist mit 500 m Deutschlands höchstgelegenes Weindorf. Das vulkanische Gestein erwärmt sich schnell – ideale Bedingungen für die Weinreben.
👉 Extra-Tipp: Die Thermalbäder Beuren und Bad Urach nutzen die Wärme aus 770 Metern Tiefe für Ihre Gesundheitsbäder.
Jusiberg Infos
Adresse Wanderparkplatz Raupental (Jusiberg): Metzinger Str. 90, 72664 Kohlberg
Öffnungszeiten: ganzjährig frei zugänglich
Weitere Informationen und Wanderwege rund um den Jusiberg auf der Website der Gemeinde Kohlberg.
11. Blautopf
Der sagenumwobene Quelltopf – türkisblau und geheimnisvoll
Tiefblau, glasklar und von geheimnisvoller Schönheit – der Blautopf ist nicht nur eine der bekanntesten Karstquellen Deutschlands, sondern auch ein Ort voller Mythen. In der berühmten Sage Die schöne Lau von Eduard Mörike lebte dort in einem unterirdischen Palast eine Wassernixe, die mit Hilfe der Blaubeurer Frauen ihr Lachen und schließlich auch ihr Liebesglück wiederfand.
Von Märchen zu Fakten: Aus der Tiefe der Schwäbischen Alb strömt im Blautopf das Wasser der größten unterirdischen Flusssysteme Süddeutschlands an die Oberfläche. Der intensive Farbton des Wassers entsteht durch feinste Kalkpartikel, die das Licht streuen – besonders leuchtend an sonnigen Tagen.
Der Blautopf liegt am Rand der hübschen Altstadt von Blaubeuren und ist nicht nur ein beliebtes Fotomotiv, sondern auch Ausgangspunkt für Erkundungen: Direkt am Blautopf steht die Historische Hammerschmiede (wegen Umbauarbeiten bis Ende 2028 geschlossen), und gleich nebenan erhebt sich das eindrucksvolle Kloster Blaubeuren mit seinem berühmten Hochaltar – ein Meisterwerk der Spätgotik, das du dir keinesfalls entgehen lassen solltest.
💡 Wissenswertes: Der Blautopf ist der sichtbare Teil eines der größten unterirdischen Höhlensysteme Deutschlands und Quelle des Flusses Blau. Die Blautopfhöhle wurde erst in den letzten Jahrzehnten durch aufwendige Tauchgänge erschlossen – die gefährliche Erkundung der Unterwasserhöhlen fasziniert Höhlenforscher bis heute.
🥾 Wandertipp: Eine schöne Rundwanderung führt vom Blautopf durch das malerische Blautal, vorbei an Felsen, Wäldern und über den sogenannten Felsenstieg zurück nach Blaubeuren (ca. 6 km, mittelschwer, Trittsicherheit erforderlich). Wer es gemütlicher mag, kann auch den kürzeren Blautopfrundweg gehen (rund 3 km).
Blautopf Infos
Adresse: Blautopfstraße, 89143 Blaubeuren
Öffnungszeiten: frei
Museum in der Historischen Hammerschmiede: wegen Sanierungsarbeiten rund um den Blautopf bis Ende 2028 geschlossen. Informationen zum aktuellen Stand der Bauarbeiten am Blautopf gibt es auf der Website von Blaubeuren. Der Blautopf kann über zwei Behelfsbrücken trotz der Umbaumaßnahmen besucht und besichtigt werden.
Aktuelle Informationen: blaubeuren.de
12. Schopflocher Moor
Einzigartiges Hochmoor auf der Albhochfläche
Ein Moor auf der Schwäbischen Alb? Klingt erstmal ungewöhnlich – doch das Schopflocher Moor ist tatsächlich ein echtes Naturwunder. Auf der wasserarmen Karsthochfläche der Mittleren Alb liegt das einzige ständig wasserführende Hochmoor der Region. Es entstand durch die Verwitterung von Basalttuff in einem Volkanschlot, was zur Bildung einer wasserundurchlässigen Tonschicht führte – eine geologische Besonderheit in der sonst so durchlässigen Karstlandschaft.
Heute ist das Schopflocher Moor ein wertvolles Naturschutzgebiet, in dem seltene Pflanzen wie Wollgras, Sumpfblutauge oder Sonnentau vorkommen. Wer Glück hat, begegnet bei einer Wanderung sogar dem selten gewordenen Neuntöter oder sieht Libellen über dem Moor tanzen.
🥾 Wandertipp:
Der Moor-Erlebnis-Pfad bietet einen leichten Rundweg mit zahlreichen Infotafeln zur Flora, Fauna und Geologie des Gebiets. Bester Ausgangspunkt ist der Parkplatz Torfgrube, von wo aus es nur ein kurzer Fußweg bis zum Holzsteg ist. Die kurze Tour ist auch für Familien gut geeignet und dauert etwa 45–60 Minuten.
💡 Tipp: Verbinde deinen Besuch mit einem Abstecher ins nahe gelegene Randecker Maar – einem beeindruckenden Relikt vulkanischer Aktivität. Das Gebiet liegt nur rund 2 km entfernt und bietet eine tolle Aussicht auf das Albvorland. Die Rundwanderung Vom Moor zum Maar führt dich zu vielen Highlights dieser schönen Gegend.
Schopflocher Moor Infos
Adresse: Naturschutzzentrum Schopflocher Alb, Beim Randecker Maar 1, 73252 Lenningen-Schopfloch
Öffnungszeiten: Das Moor ist ganzjährig zugänglich. Der Parkplatz Torfgrube liegt ganz nah am Erlebnispfad Schopflocher Moor mit seinem Holzsteg und nur wenige Meter vom Gasthof Albengel mit schönem Biergarten entfernt.
Das Naturschutzzentrum ist im Sommerhalbjahr dienstags bis samstags von 10:00 – 17:00 Uhr geöffnet, an Sonn- und Feiertagen von 11 – 17 Uhr, im Winterhalbjahr dienstags bis samstags erst ab 13 Uhr, samstags geschlossen (bitte Öffnungszeiten vor dem Besuch online prüfen).
Eintritt: Der Zugang zum Moor ist kostenlos.
Eintritt ins Naturschutzzentrum: frei, Spenden willkommen.
Hier geht’s zur Website des Naturschutzzentrums Schopflocher Alb.
13. Randecker Maar
Vulkanisches Fenster in die Erdgeschichte
Wer glaubt, auf der Schwäbischen Alb gäbe es nur Kalkfelsen, Höhlen und Burgruinen, wird am Randecker Maar überrascht: Hier blickst du in den Krater eines vor etwa 17 Millionen Jahren aktiven Vulkans – heute ein faszinierender Ort für Naturliebhaber und Hobbygeologen. Der ehemalige Vulkanschlot ist längst erloschen, doch die trichterförmige Senke erinnert noch deutlich an seine explosive Vergangenheit.
Heute ist das Gebiet ein Hotspot der Artenvielfalt. Besonders bekannt ist das Randecker Maar für seine Vogelflugbeobachtungen im Herbst. Beim Flug gen Süden passieren jedes Jahr Tausende Vögel diese Stelle am Albtrauf – ein spektakuläres Naturphänomen, das hier seit Jahrzehnten wissenschaftlich dokumentiert wird.
🥾 Wandertipp: Ein informativer Geopfad mit Aussichtsbänken und Infotafeln führt am Kraterrand entlang. Von dort kann man auch weiter in die Zipfelbachschlucht wandern.
💡 Tipp: Kombiniere den Besuch des Randecker Maars mit den vielen weiteren Sehenswürdigkeiten und Naturschönheiten der Umgebung (Schopflocher Moor, Ruine Reußenstein, Zipfelbachschlucht, Aussichtspunkt Breitenstein, Burg Teck …). Es stehen viele schöne Wanderwege zur Auswahl. Einige Tipps findest du hier.
Randecker Maar Infos
Adresse: Wanderparkplatz Randecker Maar an der K1250 (Zugang zum Maar direkt auf der gegenüberliegenden Straßenseite)
Öffnungszeiten: Das Gebiet ist ganzjährig frei zugänglich. Ausführliche Infos zum Randecker Maar gibt es im Naturschutzzentrum Schopflocher Alb.
Eintritt: Das Gebiet ist ganzjährig frei zugänglich.
Website: Naturschutzzentrum Schopflocher Alb
14. Federsee
Moorsee, Vogelparadies und UNESCO-Welterbe
Der Federsee bei Bad Buchau ist mit 1,4 km² der größte See Oberschwabens und zugleich ein einzigartiges Naturparadies. Entstanden aus einem eiszeitlichen Gletschersee, verlandete er im Lauf der Jahrtausende zu einem Moorgebiet, das heute über 270 Vogelarten und seltene Pflanzen beherbergt.
Ein Highlight ist der Federseesteg, ein 1,5 Kilometer langer Holzsteg, der direkt vom Parkplatz am Federseemuseum ins Moor führt. Auf dem Weg, von einem Aussichtsturm und auf den Beobachtungsplattformen erlebst du die Natur hautnah und genießt weite Ausblicke über See und Ried. Besonders eindrucksvoll ist ein Besuch im Frühjahr oder Herbst, wenn Tausende Zugvögel hier Rast machen.
💡 Besonderer Tipp: Rund um den Federsee befanden sich vorgeschichtliche Pfahlbauten, die seit 2011 Teil des UNESCO-Welterbes „Prähistorische Pfahlbauten um die Alpen“ sind. Einen lebendigen Eindruck dieser Siedlungen vermittelt das nahegelegene Federseemuseum Bad Buchau, das mit Originalfunden und rekonstruierten Häusern Einblicke in das Leben der Stein- und Bronzezeit gibt.
Federsee Infos
Adresse: Großparkplatz am Federseemuseum, Federseeweg, 88422 Bad Buchau
Öffnungszeiten: Der Federseesteg ist ganzjährig 24 Std. am Tag geöffnet.
Eintritt: 2,50€
Hier geht’s zur Website des NABU Naturschutzzentrums Federsee.
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Kirchen und Klöster der Schwäbischen Alb
Spirituelle Orte mit kunstvoller Architektur und bewegter Geschichte
Zwischen Felsen und Flusstälern liegen auf der Schwäbischen Alb prachtvolle Kirchen und beeindruckende Klosteranlagen, die oft jahrhundertealte Zentren des Glaubens und der Bildung waren. Ob gotisches Münster, barockes Prälatenkloster oder stilles Zisterzienserrefugium – sie laden ein zur Andacht, zum Staunen oder einfach nur zum Genießen der Stille. Viele dieser spirituellen Orte beeindrucken mit kunstvollen Details, einzigartiger Lage und bewegter Geschichte.
15. Ulmer Münster
Der höchste Kirchturm der Welt
Das Ulmer Münster ist ein Meisterwerk der Gotik – und hat den mit seinen 161,53 Metern höchsten Kirchturm der Welt. Wenn du die 768 Stufen bis zur obersten Plattform erklimmst, wirst du mit einem atemberaubenden Blick über Ulm, das Donautal und bei gutem Wetter bis zu den Alpen belohnt. Der Bau der imposanten Kirche begann bereits 1377, doch vollendet wurde der Turm erst im 19. Jahrhundert – ganz nach den mittelalterlichen Plänen.
Neben dem Turm beeindrucken auch das reich verzierte Hauptportal, die bunten Fenster aus dem 15. Jahrhundert und die berühmte Kanzel des Ulmer Bildhauers Jörg Syrlin.
Wer trittsicher und schwindelfrei ist, kann die 768 Stufen zur Turmspitze erklimmen – ein einmaliges Erlebnis mit spektakulärem Blick über Ulm, das Donautal und bei klarer Sicht bis zu den Alpen. Hinweis: Aktuell kann der Kirchturm wegen Bauarbeiten nur bis zur Plattform 2 bestiegen werden).
💡 Wissenswert: Die Kirche wurde in der Reformationszeit (1530) protestantisch und ist bis heute die größte evangelische Kirche Deutschlands. Innen beeindruckt sie mit ihren filigranen Maßwerkfenstern, dem prachtvollen Chorgestühl von Jörg Syrlin d.J. aus dem 15. Jahrhundert und der schieren Weite des Kirchenschiffs.
📍 Tipp: Kombiniere deinen Besuch des Münsters mit einem Rundgang durch die Altstadt von Ulm, die mit dem Fischerviertel, dem Schiefen Haus und der Stadtmauer direkt an der Donau zu den schönsten in Süddeutschland gehört.
Ulmer Münster Infos
Adresse: Münsterplatz 21, 89073 Ulm
Öffnungszeiten: April bis 14.. Oktober: täglich 9 bis 18 Uhr, 15. Oktober bis März: täglich 10 bis 17 Uhr (in der Adventszeit bis 17 Uhr). Bitte beachten: Keine Besichtigung während der Gottesdienste und Konzerte. Aktuelle Infos auf der Website.
Eintritt: Münster frei; Turmbesteigung regulär 9€, ermäßigt 6€. Das Ulmer Münster wird derzeit saniert. Die Aussicht von der 1. Plattform ist daher stark eingeschränkt, die 143m-Ebene ist gesperrt. Die 102m-Ebene (Plattform 2) kann täglich von 10 – 17 Uhr bestiegen werden (Stand September 2025).
Hier geht’s zur Webiste des Ulmer Münsters.
16. Kloster Wiblingen
Barockes Gesamtkunstwerk vor den Toren Ulms
Nur wenige Kilometer südlich von Ulm liegt mit dem Kloster Wiblingen ein Juwel des Spätbarock. Die ehemalige Benediktinerabtei wurde 1093 gegründet und im 18. Jahrhundert grundlegend neu erbaut. Heute zählt sie zu den bedeutendsten Klosteranlagen Oberschwabens.
Schon von außen beeindruckt die symmetrisch angelegte Klosteranlage mit ihren Flügeln, Türmen und Torhäusern. Besonders sehenswert ist die Rokoko-Bibliothek mit ihren Marmorsäulen, vergoldeten Figuren und Deckenfresken – ein Paradebeispiel barocker Prachtentfaltung.
Auch die Klosterkirche St. Martin ist ein Meisterwerk: Die helle, lichte Raumwirkung, üppige Stuckaturen und fein gearbeitete Altäre machen sie zu einem der schönsten Sakralräume der Region.
💡 Tipp: Das Kloster Wiblingen lässt sich gut mit einem Ausflug nach Blaubeuren und zum Blautopf verbinden.
Kloster Wiblingen Infos
Adresse: Schlossstraße 38, 89079 Ulm-Wiblingen
Öffnungszeiten: je nach Jahreszeit, Feiertagen und Veranstaltungen unterschiedlich. Bitte vor dem Besuch Öffnungszeiten auf der Website prüfen.
Eintritt: Basilika frei, Bibliothekssaal regulär 6,00€, ermäßigt 3€, Familienkarte 15€ (Führungen kosten extra)
Hier geht’s zur Webiste des Klosters Wiblingen.
CC-BY-SA 4.0
17. Kloster Blaubeuren
Gotische Klosteranlage mit barocker Pracht und direkter Nachbarschaft zum Blautopf
Am Rand der malerischen Altstadt von Blaubeuren und gleich neben dem berühmten Blautopf liegt das ehemalige Benediktinerkloster, das zu den bedeutendsten spätgotischen Klosteranlagen Süddeutschlands zählt. Bereits im Jahr 1085 gegründet, wurde die Anlage im 15. Jahrhundert grundlegend umgestaltet und erhielt ihre heutige Form. Besonders beeindruckend sind der prachtvoll geschnitzte Hochaltar von 1493 und das Chorgestühl, zwei Meisterwerke der Ulmer Schule. Auch das spätgotische Kreuzrippengewölbe und der idyllische Kreuzgang machen den Rundgang durch das Kloster zu einem kunsthistorischen Erlebnis.
💡 Tipp: Kombiniere deinen Besuch mit einem Spaziergang zum nur wenige Schritte entfernten Blautopf, der mit seinem tiefblauen Wasser und der Karsthöhlenlegende zu den bekanntesten Naturwundern der Schwäbischen Alb gehört. Im Urzeitlichen Museum Blaubeuren sind unter anderem Funde aus den UNESCO-Welterbehöhlen der Schwäbischen Alb ausgestellt, darunter die über 30.000 Jahre alte Venus vom Hohle Fels, eine der weltweit ersten Darstellungen des menschlichen Körpers.
💡 Zusätzlicher Tipp: Wenn du von Ulm aus nach Blaubeuren fährst, lohnt sich ein Stopp am Kloster Wiblingen mit seiner barocken Klosterbibliothek – eines der eindrucksvollsten Bauwerke seiner Art in Süddeutschland.
Kloster Blaubeuren Infos
Adresse: Klosterhof 5, 89143 Blaubeuren
Öffnungszeiten: März–Oktober: täglich 10–17 Uhr; November–Februar: Montag bis Freitag 14 – 16 Uhr, Samstag, Sonntag und feiertags 11 – 16 Uhr.
Eintritt: egulär 5 €, ermäßigt 2,50 €, Kombiticket mit Badhaus 7€, Kinder bis 18 Jahre frei.
Hier geht’s zur Website des Klosters Blaubeuren.
18. Kloster und Schloss Bebenhausen
Mittelalterliche Klosteridylle und württembergische Schlossgeschichte im Schönbuch
Am Rande des Naturparks Schönbuch, nur wenige Kilometer nordwestlich von Tübingen, liegt das Kloster und Schloss Bebenhausen – eine der besterhaltenen Klosteranlagen Südwestdeutschlands. Im 12. Jahrhundert als Zisterzienserabtei gegründet, beeindruckt Bebenhausen durch seine romanisch-gotische Architektur, den wunderschönen Kreuzgang, die Klosterkirche mit Maßwerkfenstern und die spätgotische Abtskapelle. Nach der Reformation wurde das Kloster aufgelöst, diente ab 1556 als Klosterschule und im 19. Jahrhundert als Jagdschloss der württembergischen Könige. Nach dem Ende der Monarchie lebte hier das letzte württembergische Königspaar. Von 1947 bis 1952 war Schloss Bebenhausen sogar Sitz des ersten Landtags von Württemberg-Hohenzollern, bis die drei Länder Württemberg-Hohenzollern, Baden und Württemberg-Baden sich zum Bundesland Baden-Württemberg zusammenschlossen.
💡 Tipp: Ein Besuch von Bebenhausen lässt sich hervorragend mit einem Stadtrundgang durch das benachbarte Tübingen verbinden – die Universitätsstadt mit ihrer historischen Altstadt, der Neckarfront und dem Schloss Hohentübingen ist nur etwa 6 km entfernt.
🥾 Wandertipp: Vom Wanderparkplatz in Bebenhausen führen mehrere gut ausgeschilderte Wege durch den Naturpark Schönbuch. Eine leichte und schöne Runde (ca. 6 km) führt durch den Naturpark Schönbuch zu Aussichtspunkten mit Blick aufs Kloster und zurück ins mittelalterliche Dorf.
Kloster und Schloss Bebenhausen Infos
Adresse: Im Schloss, 72074 Tübingen-Bebenhausen
Öffnungszeiten: 1. Mai bis 1. November: täglich 9 bis 17 Uhr, im Winterhalbjahr verkürzte Öffnungszeiten – bitte vor dem Besuch auf der Website nachschauen.
Eintritt: Kloster regulär 7 €, ermäßigt 3,50 €, Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre frei; Kombikarte Kloster und Schloss (Schloss nur mit Führung zu besichtigen) regulär 13€, ermäßigt 6,50€
Hier geht’s zur Website des Klosters Bebenhausen.
19. Münster Zwiefalten
Ein barockes Meisterwerk mit bewegter Geschichte
Im kleinen Ort Zwiefalten an der jungen Donau erhebt sich eine der prächtigsten Barockkirchen Süddeutschlands: das ehemalige Benediktinerkloster mit seinem imposanten Münster „Unserer lieben Frau“. Schon beim ersten Blick auf die Doppelturmfassade wird klar, dass sich ein Abstecher hierher lohnt – denn die Ausstattung des Gotteshauses zählt zu den eindrucksvollsten des süddeutschen Spätbarocks.
Die Ursprünge des Klosters reichen bis ins 11. Jahrhundert zurück. Die heutige Kirche wurde im 18. Jahrhundert nach Plänen von Johann Michael Fischer neu errichtet. Überwältigend sind die üppigen Stuckarbeiten von Johann Michael Feichtmayr, die farbenprächtigen Deckenfresken von Franz Joseph Spiegler und die kunstvoll gestalteten Altäre. Besonders beeindruckend ist auch die barocke Orgel mit ihrem reichen Figurenschmuck.
💡 Wissenswert: Nach der Säkularisation im frühen 19. Jahrhundert wurde das Kloster aufgehoben – die Gebäude dienen seither teilweise als psychiatrische Klinik. Das Münster blieb jedoch erhalten und ist heute eine katholische Pfarrkirche. Während der Zeit des Nationalsozialismus wurden viele Patienten aus Zwiefalten Opfer des Euthanasie-Programms „Aktion T4“.
🥾 Tipp für einen Ausflug: Zwiefalten liegt direkt an der Oberschwäbischen Barockstraße und ist gut mit einem Besuch der Wimsener Höhle kombinierbar, die nur wenige Kilometer entfernt liegt.
Münster Zwiefalten Infos
Adresse: Klosterhof 1, 88529 Zwiefalten
Öffnungszeiten: täglich von 9:00 – 18:00 Uhr
Eintritt: frei, Führungen auf Anfrage über das Pfarramt ()
Hier geht’s zur Website des Zwiefalter Münsters.
20. Wallfahrtskirche Schönenberg
Barockjuwel mit Weitblick über Ellwangen
Nur wenige Minuten außerhalb der schönen Stadt Ellwangen erhebt sich die Schönenbergkirche auf einem bewaldeten Höhenrücken. Von der Westseite bietet sich ein herrlicher Blick auf das Schloss, die Stadt und die Ellwanger Berge. Im Inneren der Kirche wartet ein opulentes barockes Gesamtkunstwerk.
Die ursprüngliche, ab 1682 nach Plänen des Architekten Michael Thumb nach dem Vorarlberger Münsterschema errichtete Kirche, brannte 1709 nach einem Blitzschlag vollständig aus. Noch im gleichen Jahr wurde mit dem Wiederaufbau begonnen, der 1729 fertiggestellt wurde. Die prachtvolle Ausstattung mit Altären, Stuckaturen und Deckenfresken stammt größtenteils aus dem frühen 18. Jahrhundert. Zentrum der Marienwallfahrt ist seit dem Dreißigjährigen Krieg die „Madonna vom Schönenberg“. Die 7,5 cm große Tonfigur ist eine Nachbildung der Notre Dame de Foy aus Belgie, die in einem prunkvollen Schrein in der Gnadenkapelle steht.
🥾 Tipp für deinen Besuch: Die Kirche liegt direkt am Ellwanger Kapellenweg, der sich gut für eine nicht nur spirituelle Wanderung eignet. Die leichte, aber 12,5 Kilometer lange Rundwanderung führt durch die sanfte Hügellandschaft der Ellwanger Berge und bietet immer wieder herrliche Ausblicke nach Ellwangen, zum Albtrauf und bis zu den Dreikaiserbergen.
💡 Wissenswert: Die Wallfahrt zum Schönenberg hat eine lange Tradition und zieht auch heute noch jedes Jahr über 250.000 Pilger an. Die große Schönenberg-Wallfahrt wird begleitet von Festgottesdiensten und Konzerten
Schönenbergkirche Infos
Adresse: Schönenbergs 42, 73479 Ellwangen (Jagst)
Öffnungszeiten: rund um die Uhr geöffnet.
Eintritt: frei
Hier geht’s zur Website.
21. Kloster Beuron
Benediktinerabtei inmitten der Felsenlandschaft des Donautals
Eingebettet in die imposante Felsenlandschaft des Oberen Donautals liegt das Kloster Beuron – eine der bedeutendsten Benediktinerabteien Deutschlands. Bereits im 11. Jahrhundert als Augustiner-Chorherrenstift gegründet, wurde es im 19. Jahrhundert neu belebt und entwickelte sich zum geistigen Zentrum der sogenannten Beuroner Kunstschule, die den katholischen Kirchenbau weit über die Region hinaus prägte. Die Beuroner Kunst war ein sakraler Vorläufer des Jugendstils und zeichnet sich durch klare Linienführung und geometrische Bildkompositionen aus.
Die barocke Klosteranlage beeindruckt durch ihre harmonische Architektur und die reiche Innenausstattung der Abteikirche St. Martin, in der byzantinisch inspirierte Fresken und Mosaike dominieren. Auch heute noch ist die Abtei ein aktives Kloster mit klösterlichem Leben, klösterlicher Buchhandlung und einer schlichten Klostergaststätte.
🥾 Wandertipp:
Für geübte Wanderer bietet sich die knapp 15 km lange Premium-Wanderweg DonauWellen-Tour „Eichfelsen-Panorama“ an – eine Rundwanderung durch das wildromantische Donautal mit spektakulären Ausblicken, geheimnisvollen Höhlen und abwechslungsreichen Pfaden. Start- und Zielpunkt ist der Parkplatz beim Kloster Beuron. Unterwegs kommst du u. a. an den Aussichtspunkten Eichfelsen und Rauher Stein vorbei, die zu den schönsten Panoramapunkten im Donaudurchbruch zählen.
☕ Tipp für danach: Direkt beim Kloster Beuron laden ein Café und das Gasthaus „Pelikan“ zur Einkehr ein. Wenn du eine echte schwäbische Spezialität probieren möchtest, bestell dir unbedingt ein Stück Donauwelle – der Blechkuchen-Klassiker mit Sauerkirschen, Buttercreme und Schokoguss ist nicht nur namensverwandt mit der Wanderung, sondern auch ein echtes Genusserlebnis nach der Tour.
💡 Tipp für alle, die es gemütlicher mögen:
Die Aussichtspunkte lassen sich auch ganz ohne große Wanderung erreichen. Vom Parkplatz Eichfelsen sind es nur etwa 800 Meter bis zum Aussichtspunkt Eichfelsen. Und vom Parkplatz Rauher Stein in Irndorf (direkt beim Wanderheim Rauher Stein) erreichst du den gleichnamigen Aussichtspunkt in nur wenigen Minuten. Beide Spots bieten einen traumhaften Blick ins Donautal – ganz ohne schweißtreibenden Aufstieg.
Kloster Beuron Infos
Adresse: Erzabtei St. Martin zu Beuron, Abteistraße 2, 88631 Beuron
Öffnungszeiten: Kirche täglich geöffnet, 5:00 – 20:00 Uhr (Stand: September 2025)
Eintritt: frei
Hinweis: Bitte respektiere die Gebetszeiten der Mönche und die Klosterruhe.
Hier geht’s zur Website der Erzabtei Beuron.
22. Kloster Lorch
Die einstige Staufergrablege mit Panoramablick ins Remstal
Schon von weitem sichtbar thront Kloster Lorch malerisch auf einem Hügel über dem Remstal. Die ehemalige Benediktinerabtei wurde um 1100 von den Staufern gegründet, einem der bedeutendsten Herrschergeschlechter des Mittelalters. Heute ist die eindrucksvolle Anlage ein Ort der Geschichte, der Stille – und ein beliebtes Ausflugsziel.
Besonders sehenswert ist die romanische Kirche mit gotischen Elementen, der weitläufige Klostergarten sowie das monumentale Staufer-Rundbild, an dem der Lorcher Künstler Hans Kloss von 1998 bis 2002 arbeitete. Es erzählt auf 30 Metern die Geschichte des Staufergeschlechts – von Friedrich Barbarossa bis Friedrich II.
Während der NS-Zeit wurde das Kloster im Zuge der Staufer-Verehrung von den Nazis für zahlreiche propagandistische Veranstaltungen genutzt. Heute steht es für einen ganz anderen Geist: In den historischen Gebäuden ist eines der schönsten Pflegeheime Baden-Württembergs untergebracht – ein Ort der Fürsorge und Menschlichkeit an einem geschichtsträchtigen Ort.
Direkt vor dem Klostergelände steht ein rekonstruierter Limes-Wachturm – ein Hinweis auf die römische Vergangenheit der Region. Der Obergermanisch-Raetische Limes, der ganz in der Nähe verlief, gehört heute zum UNESCO-Welterbe in Deutschland.
💡 Wissenswert:
In der Klosterkirche befinden sich die Grabstätten mehrerer Mitglieder der Stauferfamilie, darunter die von Friedrich I. von Schwaben und seiner Frau Agnes, sowie von Irene von Byzanz, der Schwiegertochter Friedrich Barbarossas.
🥾 Wandertipp:
Eine schöne Rundwanderung führt auf ca. 11 km vom Kloster Lorch entlang des Limes zur Schillergrotte und über die Schelmenklinge, vorbei an Mammutbäumen wieder zurück.
Kloster Lorch Infos
Adresse: Klosterstraße 2, 73547 Lorch
Öffnungszeiten: März – Oktober: Mittwoch bis Sonntag und Feiertage 10:00 – 18:00 Uhr, November – Februar: Mittwoch bis Sonntag und Feiertage 13:00 – 17:00 Uhr
Eintritt: Erwachsene 6€, ermäßigt 3€, Familienkarte 15€ (inkl. Stauferrundbild)
Hier geht’s zur Website des Klosters Lorch.
Höhlen der Schwäbischen Alb
Faszinierende Einblicke in die Erd- und Menschheitsgeschichte
Die Schwäbische Alb gilt als höhlenreichste Region Deutschlands – über 2.800 Höhlen sind hier bislang erfasst worden. Viele davon sind durch die typische Karstlandschaft entstanden, in der sich Wasser seinen Weg durch den Kalkstein gegraben hat. Einige dieser Höhlen kannst du heute auf gesicherten Wegen erkunden – sie bieten eindrucksvolle Tropfsteinformationen, unterirdische Flüsse oder gar einen Einblick in die Eiszeitkunst der ersten Menschen.
Besonders spannend für Kinder ist der Besuch der Schauhöhlen bei Sonnenbühl (Bärenhöhle und Nebelhöhle) sowie der Laichinger Tiefenhöhle – Deutschlands tiefster begehbarer Schachthöhle. Archäologie- und Kulturfreunde werden sich für die UNESCO-geschützten Fundstätten im Ach- und Lonetal begeistern. Hier wurden einige der ältesten Kunstwerke der Menschheitsgeschichte entdeckt, die heute in modernen Museen der Region zu bestaunen sind.
23. Bären- und Nebelhöhle bei Sonnenbühl
Zwei der schönsten Schauhöhlen der Schwäbischen Alb
Im Karstgebiet rund um Sonnenbühl auf der Mittleren Schwäbischen Alb liegen gleich zwei faszinierende Tropfsteinhöhlen, die zu den beliebtesten Ausflugszielen der Region zählen: die Bärenhöhle bei Erpfingen und die Nebelhöhle bei Genkingen. Beide Höhlen sind über viele Jahrtausende hinweg durch kalkhaltiges Wasser entstanden und bieten eindrucksvolle Tropfsteinformationen in bizarren Formen.
Die Bärenhöhle verdankt ihren Namen den zahlreichen Knochenfunden eiszeitlicher Höhlenbären, die hier einst lebten. Sie ist knapp 250 Meter lang und besonders familienfreundlich gestaltet. Gleich daneben liegt der Freizeitpark Traumland auf der Bärenhöhle, der sich perfekt für einen Tagesausflug mit Kindern eignet.
Die Nebelhöhle, nur wenige Kilometer entfernt, ist etwas größer, naturbelassener und wirkt besonders mystisch – nicht zuletzt durch die sagenumwobenen Geschichten, die sich um sie ranken. Im Innern erwarten dich gewaltige Hallen, Säulen und Vorhänge aus Tropfstein, kunstvoll beleuchtet in wechselndem Licht.
🥾 Wandertipp:
Die beiden Höhlen lassen sich auf einer schönen Wanderung miteinander verbinden – z. B. über einen etwa 10 km langen Rundweg, der auch Schloss Lichtenstein – ein absolutes Highlight auf der Alb! – einschließt und durch Wälder und Wacholderheiden führt.
Bärenhöhle Infos
Adresse: Bärenhöhle, 72820 Sonnenbühl
Öffnungszeiten: April – Oktober: täglich 9:00 – 17:30 Uhr, November – März: Sa, So & Feiertage 9:00 – 17:00 Uhr,
(Winterpause von Dezember bis Februar – aktuelle Infos auf der Website)
Eintritt: Erwachsene 7€, ermäßigt 6€, Kinder 5€, Familienkarte 17€
Hier geht’s zur Website der Bärenhöhle.
Nebelhöhle Infos
Adresse: Nebelhöhle 1, 72820 Sonnenbühl-Genkingen
Öffnungszeiten: April – Oktober: täglich 9:00 – 17:30 Uhr, November – März: Sa, So & Feiertage 9:00 – 17:00 Uhr,
(Winterpause von Dezember bis Februar – aktuelle Infos auf der Website)
Eintritt: Erwachsene 7€, ermäßigt 6€, Kinder 5€, Familienkarte 17€
Hier geht’s zur Website der Nebelhöhle.
24. Wimsener Höhle
Deutschlands einzige mit dem Boot befahrbare Schauhöhle
Die Wimsener Höhle, auch Friedrichshöhle genannt, ist ein echtes Naturwunder und ein Highlight für alle, die die Schwäbische Alb einmal vom Wasser aus erleben möchten. Sie ist die einzige mit dem Boot befahrbare Schauhöhle Deutschlands – ein absolutes Unikat.
Am Fuß einer Kalksteinwand entspringt hier die Zwiefalter Aach, die sich ihren Weg aus dem Höhleninneren ins Freie bahnt. Die ersten 70 Meter der Höhle kannst du bei einer geführten Fahrt mit einem kleinen Elektroboot erkunden. Besonders eindrucksvoll ist der Moment, wenn man vom Tageslicht in das geheimnisvolle Dunkel der Tropfsteinwelt eintaucht.
Bei der Bootsfahrt in die Höhle erzählt dir der Guide unterwegs Spannendes über die Geologie und Geschichte – und dass die konstante Temperatur perfekt zur Lagerung von Weihnachtsstollen ist. Den berühmten Wimsener Höhlenstollen gibts bei BeckaBeck, der viele Filialen auf der Schwäbischen Alb betreibt.
Direkt nebenan lädt der historische Gasthof Friedrichshöhle zur Einkehr ein: Bio, regional & besonders lecker. Ich hatte schwäbischen Wurstsalat mit einem Bierdressing (!), dazu Rosmarinkartoffeln. Klingt ungewöhnlich – war aber richtig gut und schmeckte gar nicht nach Bier.
💡 Wissenswert:
Die Höhle ist benannt nach Herzog Friedrich I. von Württemberg, der 1803 als erster die Höhle auf einem Floß befuhr. Die erforschte Gesamtlänge der Höhle beträgt heute über 1.200 Meter, allerdings ist nur ein kleiner Teil öffentlich zugänglich.
📍Tipp: Kombiniere den Ausflug mit einem Besuch des nur 4 Kilometer entfernten Münsters Zwiefalten, einem Meisterwerk des Oberschwäbischen Barock. Bierfreunde kommen in der Brauerei des Zwiefalter Klosterbräus auf ihre Kosten, die auch Besichtigungen anbietet.
🥾 Wandertipp:
Rund um die Höhle verläuft der rund 9 km lange Premiumwanderweg hochgehschätzt, der dich durch idyllische Täler, Wälder, Wachholderheiden und vorbei am Schloss Ehrenfels führt. Die grüne Natur und die plätschernden Bäche, Quellen und kleinen Wasserfälle machen die Gegend besonders zauberhaft. Die Wanderung startet direkt am Parkplatz der Wimsener Höhle und ist als mittelschwere Tour (rund 3 Stunden) mit normaler Kondition gut zu bewältigen – festes Schuhwerk ist erforderlich.
Wimsener Höhle Infos
Adresse: Wimsen 1, 72534 Hayingen
Öffnungszeiten: April – Oktober täglich 10:00 – 18:00 Uhr (je nach Wetterlage), Bootsfahrten nur bei geeignetem Wasserstand – Infos auf der Website
Eintritt: Erwachsene 7€, Kinder 6 – 12 Jahre 6€, Kinder 2 – 5 Jahre 5€. Online-Buchung empfehlenswert.
Hier geht’s zur Website der Wimsener Höhle.
25. Laichinger Tiefenhöhle
Deutschlands einzige zur Schauhöhle ausgebaute Schachthöhle
Wer den Blick nicht nur über die Alb, sondern in sie hinein werfen will, ist in der Laichinger Tiefenhöhle genau richtig: Die beeindruckende Schachthöhle führt steil in die Tiefe – bis zu 80 Meter kannst du auf gesicherten Wegen erkunden. Ein außergewöhnliches Erlebnis für alle, die keine Platzangst haben und ein bisschen Abenteuerlust mitbringen!
Entdeckt wurde die Höhle im Jahr 1892 von dem Laichinger Sandgräber Johann Georg Mack. Heute ist sie die einzige zur Schauhöhle ausgebaute Schachthöhle in Deutschland – mit einem rund 330 m langen Weg, der die Besucher über Eisentreppen 55 m in die Tiefe führt. Obwohl es nur wenige Tropfsteine in der Höhle gibt, ist sie sehr interessant, da man hier die Stockwerksbildung und den Gesteinsaufbau der Alb deutlich sehen kann.
Die Temperatur in der Höhle ganzjährig um die 8°C liegt – du solltest bei deinem Besuch also auf jeden Fall eine Jacke mitbringen.
💡 Wissenswert: Schachthöhlen entstehen durch vertikalen Wasserabfluss im verkarsteten Kalkgestein – anders als die horizontalen Höhlensysteme, die du ebenfalls auf der Schwäbischen Alb findest, bei denen das Wasser entlang von wasserundurchlässigen Schichten ins Gestein sickert. Beide Arten von Höhlen bilden sich durch die langsame Auflösung des Gesteins durch säurehaltiges Wasser.
🥾 Wandertipp: An der Laichinger Tiefenhöhle beginnt der 11, 5 km lange karstkundliche Wanderweg. Er bietet abwechslungsreiche Einblicke in die Karstlandschaft: Höhlenöffnungen, Kalkfelsformationen sowie typische Vegetation der Schwäbischen Alb wechseln einander ab.
Laichinger Tiefenhöhle Infos
Adresse: Höhleweg 220, 89150 Laichingen
Öffnungszeiten: von Palmsonntag bis zum Ende der Herbstferien in Baden-Württemberg täglich von 10 bis 18 Uhr (Einlass bis 17:30 Uhr).
Eintritt: Erwachsene 6€, Kinder bis 16 Jahre 4€.
Hier geht’s zur Website der Laichinger Tiefenhöhle.
26. UNESCO-Welterbe-Höhlen im Ach- und Lonetal
Die älteste Kunst der Menschheit in der Schwäbischen Alb entdecken
Kaum zu glauben: Einige der ältesten Kunstwerke und Musikinstrumente der Welt stammen nicht aus Ägypten oder Mesopotamien – sondern von der Schwäbischen Alb! In den Höhlen des Ach- und Lonetals lebten vor rund 40.000 Jahren die ersten modernen Menschen Europas. Ihre kunstvollen Schnitzereien und Flöten zählen zum ältesten kulturellen Erbe der Menschheit und wurden 2017 als „Höhlen und Eiszeitkunst der Schwäbischen Alb“ in die UNESCO-Welterbeliste aufgenommen.
Im Achtal bei Blaubeuren ist vor allem der Hohle Fels bei Schelklingen beeindruckend: Hier wurden die weltberühmte Venus vom Hohle Fels – die älteste bekannte Darstellung eines Menschen –, mehrere Flöten aus Vogelknochen und Mammutstoßzahn sowie Tierfiguren wie ein Pferdekopf oder Wasservogel gefunden. Die Höhle kann im Rahmen von Führungen besichtigt werden, die Originalfunde sind im Urgeschichtlichen Museum Blaubeuren (URMU) ausgestellt.
Im Lonetal, nordöstlich von Ulm, lohnt sich besonders ein Besuch der Stadel-Höhle am Hohlenstein: Hier entdeckten Archäologen 1939 den rätselhaften Löwenmenschen – eine 40.000 Jahre alte Figur aus Mammutelfenbein, halb Tier, halb Mensch, die heute im Museum Ulm zu sehen ist. Ebenfalls im Lonetal liegt die Bocksteinhöhle, Fundort zahlreicher Werkzeuge und Schmuckstücke aus der Zeit des Neandertalers. Die Vogelherdhöhle, aus der einige der spektakulärsten Funde stammen, ist leider dauerhaft geschlossen.
💡 Tipp: Einige der schönsten Eiszeit-Figuren – etwa das Mammut oder das Wildpferd aus der Vogelherdhöhle – sind im Museum Alte Kulturen (MUT) in Tübingen zu bestaunen.
🥾 Wandertipp: Eine schöne Rundwanderung führt auf dem Eiszeitpfad Neandertalerweg von Lindenau zu den UNESCO-Welterbe-Höhlen des Lonetals (ca. 12 km)
Hohle Fels Infos
Adresse: Hohle-Fels-Weg, 89601 Schelklingen (Zugang vom Wanderparkplatz beim Friedhof)
Öffnungszeiten: von April bis Oktober Samstag und Sonntag 11:00 – 17:00 Uhr, Freitag und Feiertage 14:00 – 17:00 Uhr, in den Sommerferien erweiterte Öffnungszeiten, Führungen samstags um 11:45 Uhr (bitte auf der Website überprüfen)
Eintritt: regulär 4,50€, Kinder/Jugendliche bis 17 Jahre 2€, ermäßigt 3€
Hier geht’s zur Website des Hohle Fels.
Stadel-Höhle (Hohlenstein) Infos
Adresse: Wanderparkplatz Lindenau, 89192 Rammingen; von hier führt ein Weg hinunter ins Lonetal. Die Höhlen (links Stadel, rechts Bärenhöhle) liegen auf der rechten Talseite.
Öffnungszeiten: frei zugänglich
Hier geht’s zur Website der Hohlenstein-Höhlen.
Städte auf der Schwäbischen Alb
Fachwerk, Geschichte und lebendige Altstädte mit besonderem Flair
Zwischen markanten Felsformationen und stillen Wacholderheiden verstecken sich auf der Schwäbischen Alb einige der schönsten Städte Süddeutschlands. Hier treffen liebevoll restaurierte Fachwerkhäuser auf mächtige Münster, barocke Klöster auf mittelalterliche Stadttore – und immer wieder überrascht das kulturelle Angebot. Ob Universitätsstadt, Wallfahrtsort oder ehemalige Residenz: Die Städte auf der Alb sind so vielfältig wie die Landschaft drumherum. Perfekt für alle, die ihre Naturerlebnisse gern mit einem Schuss Geschichte und regionalem Genuss kombinieren.
27. Tübingen
Fachwerkromantik, studentisches Flair und eine der ältesten Universitäten Deutschlands
Tübingen gehört zu den charmantesten Städten Baden-Württembergs – traditionsreich, lebendig und geprägt von einer über 500-jährigen Universitätsgeschichte. Die Altstadt mit ihren engen Gassen, bunten Fachwerkhäusern und der malerischen Neckarfront ist ein echter Hingucker. Auf dem Marktplatz sorgen das imposante Rathaus mit seiner bemalten Fassade, am Neckarufer der neugotische Hölderlinturm für besonders fotogene Kulissen. Hoch über der Stadt thront das Schloss Hohentübingen, von dessen Innenhof du einen herrlichen Blick über die Stadt hast.
Die Eberhard Karls Universität, gegründet im Jahr 1477, zählt zu den ältesten Hochschulen Deutschlands. Noch heute prägt sie das Stadtbild – jeder dritte Einwohner Tübingens ist Student. Das sorgt für ein lebendiges Kulturleben, viele Cafés und alternative Läden.
💡 Tipp: Wenn du ein bisschen mehr Zeit hast, lohnt sich ein Abstecher zum Kloster und Schloss Bebenhausen, das nur wenige Kilometer außerhalb im Naturpark Schönbuch liegt. Die mittelalterliche Klosteranlage und das ehemalige Jagdschloss der württembergischen Könige gehören zu den Highlights der Region.
🥾 Stadt-Wandertipp: In meinem Artikel Tübingen – Stadt der Blumen, der Dichter und der Radfahrer nehme ich dich mit auf einen Altstadtrundgang, kombiniert mit einem Aufstieg zum Schloss Hohentübingen. Dort findest du auch eine Google-Maps-Karte, die du dir für deinen Stadtrundgang aufs Handy laden kannst.
🎭 Ein besonderes Ereignis ist das Stocherkahnrennen auf dem Neckar, das jedes Jahr an Fronleichnam stattfindet und Tausende Besucher anzieht. Ebenfalls beliebt ist der Umbrisch-Provenzalische Markt im September, wenn Händler aus den Partnerstädten italienische und französische Lebensart in die Altstadt bringen.
Tübingen Infos
Highlights Tübingen:
- Schloss Hohentübingen mit Museum Alte Kulturen
- Marktplatz mit prachtvollem Rathaus
- Hölderlinturm
- Neckarfront
- Stocherkahnfahrten
- Kloster und Schloss Bebenhausen
Adresse Tourist-Information: An der Neckarbrücke 1, 72072 Tübingen
Öffnungszeiten Tourist-Information: Montag – Freitag 10:00 – 18:00 Uhr, Samstag 10:00 – 14:30 Uhr, Sonntag 11:00 – 14:30 Uhr
Hier geht’s zur Tourismus-Website von Tübingen.
Parkhaus-Empfehlung: Neckar-Parkhaus (in der Nähe der Neckarbrücke), Wöhrdstraße 11, 72072 Tübingen
28. Ulm
Traditionsreich, weltoffen und spektakulär: Ulm begeistert mit Münster, Donau und viel Charme
Ulm ist eine Stadt der Superlative – und das gleich in mehrfacher Hinsicht. Weltberühmt ist das Ulmer Münster mit seinem 161,53 Meter hohen Turm, dem höchsten Kirchturm der Welt. Wer die 768 Stufen zur Aussichtsplattform meistert, wird mit einem atemberaubenden Panoramablick über die Stadt, die Donau und bei klarer Sicht bis zu den Alpen belohnt. Doch Ulm hat weit mehr zu bieten als nur sein berühmtes Wahrzeichen.
In der malerischen Altstadt lädt das Fischerviertel mit seinen schiefen Fachwerkhäusern, engen Gassen und kleinen Brücken zum Flanieren ein. Hier steht auch das Schiefe Haus, das es wegen seiner starken Neigung sogar ins Guinness-Buch der Rekorde geschafft hat – heute beherbergt es ein romantisches Hotel. Das schönste Gebäude der Altstadt ist meiner Meinung nach das Renaissance-Rathaus mit beeindruckenden Fassadenmalereien und astronomischer Uhr. Entlang der Donau lässt es sich herrlich spazieren oder radeln, etwa auf der Uferpromenade bis zum Kloster Wiblingen mit seiner prachtvollen barocken Bibliothek.
Kulturell ist Ulm mit dem Museum Ulm, dem Edwin-Scharff-Museum und der Kunsthalle Weishaupt ebenfalls gut aufgestellt. Besonders spannend: Im Museum Ulm (derzeit wegen Umbau geschlossen! Stand September 2025) entsteht eine neue Ausstellung zur UNESCO-Welterbestätte „Höhlen und Eiszeitkunst der Schwäbischen Alb“ mit Originalfunden aus den Höhlen im Lonetal. Höhepunkte ist der 40.000 Jahre alte Löwenmensch aus der Stadel-Höhle (bis Oktober 2025 ist er in der benachbarten kunsthalle weishaupt zu sehen. Wer tiefer eintauchen will, kann von Ulm aus bequem einen Tagesausflug ins Lonetal unternehmen. Weitere Informationen findest du im Absatz über die Höhlen der Schwäbischen Alb.
💡 Wissenswert: Ulm war einst eine freie Reichsstadt und Geburtsort des berühmten Physikers Albert Einstein – an ihn erinnert heute ein Denkmal auf dem Bahnhofsplatz, das seinen Kopf als Stahlskulptur darstellt.
🥾 Tipp: Wer nach dem Stadtbummel noch Energie hat, kann auf dem Ulmer Höhenweg (ca. 12 km) die grüne Seite der Stadt entdecken – mit weiten Ausblicken über das Donautal und netten Einkehrmöglichkeiten unterwegs.
🎭 Ein Höhepunkt im Jahreslauf ist der Schwörmontag am vorletzten Montag im Juli, wenn der Oberbürgermeister traditionell seinen Treueschwur erneuert – gefeiert wird mit Festumzug, Wasser- und Stadtfest. Ebenfalls legendär ist das Nabada, bei dem am Schwörmontag unzählige bunt geschmückte Boote und Gummitiere die Donau hinuntertreiben. Alle vier Jahre findet außerdem das historische Fischerstechen statt, bei dem verkleidete Stecher auf Booten gegeneinander antreten – ein Spektakel mit jahrhundertealter Tradition.
Ulm Infos
Highlights von Ulm:
- Ulmer Münster
- Altstadt mit prachtvollem Rathaus und Fischerviertel
- Donaupromenade
- Museum Ulm (mit UNESCO-Funden)
- Kunsthalle Weishaupt
- Kloster Wiblingen
Adresse Tourist-Information: Münsterplatz 50, 89073 Ulm
Öffnungszeiten Tourist-Information: Montag – Freitag 09:30 – 18:00 Uhr, Samstag 09:30 – 16:00 Uhr, Sonntag 11:00 – 15:00 Uhr
Hier geht’s zur Tourismus-Website von Ulm.
Parkhaus-Empfehlung : Parkhaus am Rathaus (zentral gelegen, 3 Gehminuten zum Münster), Neue Straße 83, 89073 Ulm
29. Kirchheim unter Teck
Fachwerkstadt mit Residenzflair am Albtrauf
Kirchheim unter Teck ist ein echter Geheimtipp für alle, die historische Kleinstädte mit Atmosphäre lieben. Die liebevoll restaurierte Altstadt liegt an der Deutschen Fachwerkstraße und zählt zu den schönsten Fachwerk-Ensembles in Baden-Württemberg – mit zahlreichen Cafés, inhabergeführten Läden und kleinen Museen. Mittelpunkt ist der Marktplatz mit dem imposanten Rathaus aus dem 16. Jahrhundert und der Stadtkirche.
Ein besonderes Highlight ist das Renaissance-Schloss, das einst Witwensitz der württembergischen Herzoginnen war. Die berühmteste Witwe, die hier residierte, war Franziska von Hohenheim. Heute kann man die historischen Räume mit Originalmöbeln und Gemälden besichtigen – ein authentischer Einblick in den fürstlichen Alltag vergangener Jahrhunderte.
Auch literarisch hat Kirchheim unter Teck einen bekannten Namen hervorgebracht: Max Eyth, Ingenieur, Zeichner und Schriftsteller, wurde hier 1836 geboren. Sein Geburtshaus – ein prächtiges Fachwerkgebäude – kann heute besichtigt werden. Es beherbergt die Tourist-Information sowie eine kleine Ausstellung zu Leben und Werk des vielseitigen Autors.
🥾 Rund um Kirchheim laden schöne Spazier- und Wanderwege dazu ein, die Natur zu erkunden – zum Beispiel zur nahe gelegenen Burg Teck, die du in etwa 30 Minuten zu Fuß vom Parkplatz Hörnle erreichst. Wer mehr Zeit mitbringt, hat die Qual der Wahl zwischen vielen Touren in dieser herrlichen Gegend. Auf dem Premiumwanderweg „hochgehadelt“ erlebst du mit dem Breitenstein, der Burg Teck und der Ruine Rauber einige der schönsten Aussichtspunkte auf der Alb.
🎭 Ein lebendiger Brauch ist das Haft- ond Hokafescht, das jedes Jahr am letzten Juni-Wochenende mit Musik, regionalen Spezialitäten und buntem Rahmenprogramm Besucher aus der ganzen Region in die Altstadt lockt. In der Adventszeit erstrahlt die Stadt mit dem romantischen Weihnachtsmarkt rund um das Kirchheimer Schloss in festlichem Glanz.
Kirchheim unter Teck Infos
Highlights Kirchheim unter Teck:
- Altstadt mit vielen gut erhaltenen Fachwerkhäusern
- Fachwerk-Rathaus
- Max-Eyth-Haus
- Städtisches Museum im Kornhaus
- Burg Teck
Adresse Tourist-Information (im Max-Eyth-Haus): Max-Eyth-Str. 15, 73230 Kirchheim unter Teck
Öffnungszeiten Tourist-Information: Montag–Freitag: 10:00 – 17:00 Uhr, Samstag: 10:00 – 14:00 Uhr
Hier geht’s zur Website der Tourist-Information.
Parkhaus-Empfehlung: Tiefgarage Krautmarkt (direkt am Marktplatz), Alleenstraße 1 – 3, 73230 Kirchheim unter Teck
30. Blaubeuren
Mittelalterliche Klosterstadt mit UNESCO-Welterbe
Blaubeuren liegt idyllisch am Fuße der Schwäbischen Alb und ist untrennbar mit dem mystischen Blautopf verbunden, dessen tiefblaues Wasser zahlreiche Sagen inspiriert hat (näher beschrieben unter der Rubrik Höhlen weiter oben in diesem Artikel). Direkt oberhalb erhebt sich das ehemalige Benediktinerkloster Blaubeuren, das im 11. Jahrhundert gegründet wurde. Besonders sehenswert ist der spätgotische Chor mit dem weltberühmten Blaubeurer Hochaltar (um 1500), einem Meisterwerk schwäbischer Schnitzkunst.
Ein weiteres Highlight ist das Urgeschichtliche Museum Blaubeuren (urmu). Hier tauchst du ein in die Steinzeit und entdeckst einzigartige Originalfunde aus den Höhlen der Schwäbischen Alb, die seit 2017 zum UNESCO-Welterbe „Höhlen und Eiszeitkunst der Schwäbischen Alb“ gehören. Die weltberühmte Venus vom Hohle Fels – eine rund 40.000 Jahre alte Elfenbeinfigur – kannst du hier im Original bestaunen. Die nahe gelegenen Höhlen im Achtal, etwa der Hohle Fels oder das Geißenklösterle, sind bedeutende Fundstätten, die Teil des UNESCO-Welterbes sind und die Gegend um Blaubeuren zu einem zentralen Ort der Menschheitsgeschichte machen.
Beim Spaziergang durch die Altstadt erwarten dich liebevoll restaurierte Fachwerkhäuser, kleine Cafés und der malerische Marktplatz. Ein Abstecher zum Blautopf ist Pflicht – er gehört zu einem Besuch in Blaubeuren einfach dazu.
🥾 Der Besuch von Blaubeuren lässt sich gut mit einer Wanderung im Achtal oder einer Besichtigung des Hohle Fels und des Geißenklösterle verbinden.
🎭 Ein kulturelles Highlight ist die Sommerbühne am Blautopf, die jeden Sommer über mehrere Wochen hinweg mit Konzerten, Theater und Kleinkunst zahlreiche Besucher aus der ganzen Region anzieht.
Blaubeuren Infos
Adresse Tourist-Information: Kirchplatz 10, 89143 Blaubeuren
Öffnungszeiten Tourist-Information: im Sommer Montag – Sonntag 10:00 – 17:00 Uhr, im Winter Montag – Freitag 10:00 – 12:00 Uhr, Samstag und Sonntag 10:00 – 16:00 Uhr
Hier geht’s zur Website der Tourist-Information.
Highlights von Blaubeuren:
- Blautopf – sagenumwobene Karstquelle
- Benediktinerkloster Blaubeuren mit Hochaltar
- Urgeschichtliches Museum (urmu) mit der Venus vom Hohle Fels
- UNESCO-Höhlen im Achtal (Hohle Fels, Geißenklösterle)
- Altstadt mit Fachwerkhäusern und Marktplatz
Parkplatz-Empfehlung: Dodelweg (großer, gebührenpflichtiger Parkplatz in Innenstadtnähe): Dodelweg, 89143 Blaubeuren
31. Ellwangen
Barocke Residenzstadt mit klösterlicher Vergangenheit
Ellwangen an der Jagst blickt auf eine über 1250-jährige Geschichte zurück. Die Stadt wurde im 8. Jahrhundert als Benediktinerabtei gegründet und entwickelte sich später zu einer bedeutenden Residenzstadt. Bis heute prägt die barocke Stiftskirche St. Vitus das Stadtbild, die als eine der schönsten Barockkirchen Süddeutschlands gilt.
Auf dem Schlossberg thront das Schloss ob Ellwangen, einst Sitz der Fürstpröpste. Heute beherbergt es ein Museum, das die wechselvolle Geschichte der Region erzählt – von der klösterlichen Gründung über die fürstpröpstliche Residenzzeit bis in die Gegenwart.
Beim Spaziergang durch die Altstadt entdeckst du prachtvolle Bürgerhäuser, enge Gassen und den barocken Marktplatz mit Rathaus und Basilika. Besonders reizvoll ist ein Besuch im Frühling, wenn die Stadt während der Ellwanger Pferdetage zum Zentrum des Reitsports wird.
🎭 Das bedeutendste Fest ist der Kalte Markt, der traditionell für vier Tage ab dem zweiten Sonntag im Januar gefeiert wird und seit dem Mittelalter zu den wichtigsten Pferdemärkten in Süddeutschland zählt. Jetzt schon vormerken: 2026 findet die Landesgartenschau in Ellwangen statt.
Ellwangen Infos
Adresse Tourist-Information: Spitalstraße 4, 73479 Ellwangen (Jagst)
Öffnungszeiten Tourist-Information: Montag – Freitag 09:00 – 17:00 Uhr, Samstag 09:00 – 13:00 Uhr, Ausnahmen sind auf der Website vermerkt.
Hier geht’s zur Website der Tourist-Information.
Highlights von Ellwangen:
- Stiftskirche St. Vitus (barocke Basilika)
- Schloss ob Ellwangen mit Museum
- Historischer Marktplatz und Altstadt
- Ellwanger Pferdetage (jährlicher traditioneller Pferdemarkt)
Parkplatz-Empfehlung: Für die Schlossbesichtigung Parkplatz am Schloss, Schloss ob Ellwangen 13, 73479 Ellwangen (Jagst); für die Stadtbesichtigung ist der P2 Parkpalette Innenstadt (Adresse fürs Navi: Schöner Graben 9, 73479 Ellwangen) empfehlenswert, da die ersten zwei Stunden mit Parkschein gebührenfrei sind.
menszner@Getty Images via canva.com
32. Rottweil
Älteste Stadt Baden-Württembergs mit mittelalterlichem Flair
Die älteste Stadt Baden-Württembergs blickt auf eine über 2.000-jährige Geschichte zurück – von der römischen Siedlung Arae Flaviae bis zur lebendigen Kleinstadt von heute. In der Altstadt erwarten dich prachtvolle Bürgerhäuser mit Erkern, mittelalterliche Türme und malerische Gassen. Besonders sehenswert sind das Schwarze Tor, das Alte Rathaus und die Kirchen der Stadt.
Rottweil trägt den Beinamen „Stadt der Türme“ – von den mittelalterlichen Stadttürmen bis hin zum futuristischen Thyssenkrupp Testturm. Mit 246 Metern Höhe gehört er zu den höchsten Bauwerken Deutschlands, und von seiner Besucherplattform in 232 Metern Höhe eröffnet sich ein atemberaubender Rundblick über den Schwarzwald, die Alb und bei guter Sicht bis zu den Alpen.
🎭 Kulturelles Highlight: Rottweil ist berühmt für seine Fasnet, eine der traditionsreichsten schwäbisch-alemannischen Fastnachten. Höhepunkt ist der Narrensprung, der am Fasnetsmontag und Fasnetsdienstag Tausende Zuschauer in die Altstadt zieht, wenn Hunderte Narren in ihren historischen Häs durch die Straßen springen.
Rottweil Infos
Adresse Tourist-Information: Hauptstraße 21, 78628 Rottweil
Öffnungszeiten Tourist-Information: Die Öffnungszeiten unterscheiden sich je nach Jahreszeit. Du findest sie auf der Website der Tourist-Information.
Hier geht’s zur Website der Tourist-Information.
Highlights von Rottweil:
- Schwarzes Tor
- Hauptstraße mit schönen alten Häusern
- Heilig-Kreuz-Münster
- Dominikanerkirche
- TK Elevator Testturm
Parkplatz-Empfehlung:
Felsen und Aussichtspunkte
Die Schwäbische Alb ist berühmt für ihren markanten Albtrauf, die steil abfallende Kante des Mittelgebirges. Von dort eröffnen sich atemberaubende Weitblicke über die Schwäbische Alb, das Albvorland und bei klarer Sicht sogar bis zu den Alpen. Oft hast du die beste Aussicht von Felsvorsprüngen oder Türmen, die auf kurzen oder auch längeren Wanderungen zu erreichen sind.
Egal ob du spektakuläre Panoramen, verwunschene Felsen oder historische Aussichtstürme auf Berggipfeln bevorzugst – die Schwäbische Alb bietet Wanderwege für alle Ansprüche. Auch weniger ambitionierte Wanderer finden hier abwechslungsreiche Touren, die ohne große Anstrengung zu eindrucksvollen Aussichtspunkten führen. Die folgenden Tipps stellen einige der schönsten Ziele vor, die du leicht über markierte Wanderwege und nahegelegene Wanderparkplätze erreichen kannst.
33. Zeller Horn
Panoramablick auf die Burg Hohenzollern
Das Zeller Horn ist wohl der bekannteste Aussichtspunkt der Schwäbischen Alb – kein Wunder, denn von hier hast du den schönsten Blick auf die imposante Burg Hohenzollern, die malerisch auf ihrem kegelförmigen Berg thront. Der Aussichtspunkt liegt am Albtrauf oberhalb von Albstadt-Onstmettingen und ist zu Fuß gut erreichbar.
🥾 Wandertipp: Vom Parkplatz am Zollersteighof läufst du nur etwa 20 Minuten bis zum Zeller Horn. Achtung; Hier gibt es zwei Möglichkeiten. Variante 1 folgt dem Traufgang Zollernburg-Panorama. Hier geht es zunächst in den Wald hinunter, dann folgt ein steiler Aufstieg zum Zeller Horn. Variante 2 ist ein breiter, ebener Weg vom Parkplatz aus in Richtung Nordosten, der sich auch für ungeübte Wanderer eignet. An einer Wegkreuzung geht es nach links weiter zum Zeller Horn. Wenn du mehr wandern möchtest, empfiehlt sich der Zollernburg-Panoramaweg, einer der schönsten Wanderwege Deutschlands. Die insgesamt 16 Kilometer lange Tour führt über die Traufkante mit immer neuen Blicken auf die Burg Hohenzollern. Wer nicht die ganze Strecke gehen will, kann die Runde in zwei kürzere Etappen aufteilen.
💡 Extra-Tipp: Der Blick auf die Burg Hohenzollern ist besonders stimmungsvoll bei Sonnenaufgang oder Sonnenuntergang, wenn die Silhouette der Burg im goldenen Licht erstrahlt – ein unvergessliches Fotomotiv.
Parken: Parkplatz Zollersteighof, Zollersteige 5, 72379 Hechingen
34. Breitenstein
Weitblick über das Albvorland bis zu den Alpen
Der Breitenstein bei Ochsenwang zählt zu den beliebtesten Aussichtspunkten auf der Schwäbischen Alb. Der markante Felsvorsprung am Albtrauf bietet dir einen spektakulären Panoramablick über das Albvorland und bei klarer Sicht sogar bis zu den Alpen. Besonders eindrucksvoll ist die steile Felskante, die frei über die Landschaft hinausragt – ein perfekter Fotospot.
🥾 Wandertipp: Am einfachsten erreichst du den Breitenstein vom Wanderparkplatz Breitenstein bei Ochsenwang. Von hier sind es nur wenige Minuten zu Fuß bis zum Felsen. Wer eine längere Tour unternehmen möchte, kann vom Wanderparkplatz Hörnle startend auf dem Premiumwanderweg „hochgehadelt“ mehrere Highlights in einer Tour verbinden: die Burg Teck, den Aussichtpunkt Gelber Fels, die Ruine Rauber und als Sahnehäubchen den Breitenstein.
💡 Extra-Tipp: Der Breitenstein liegt nicht ganz in der Nähe des Randecker Maars und des Schopflocher Moors, zwei Naturphänomene auf der Schwäbischen Alb, die du dir nicht entgehen lassen solltest (siehe Rubrik Naturwunder der Schwäbischen Alb weiter oben in diesem Artikel)
Parken: Wanderparkplatz Breitenstein, 73268 Ochsenwang
35. Schönbergturm („Onderhos“) bei Pfullingen
Ein Aussichtsturm mit Kultstatus
Der Schönbergturm bei Pfullingen, von den Einheimischen liebevoll „Onderhos“ genannt, ist einer der kuriosesten Aussichtstürme der Schwäbischen Alb. Seinen Spitznamen verdankt er seiner ungewöhnlichen Form: Der 26 Meter hohe Turm erinnert in Farbe und Form an eine lange Männerunterhose, wie sie mein Opa getragen hat😅. Der Turm wurde 1905 von der Ortsgruppe Pfullingen des Schwäbischen Albvereins erbaut und ist seither ein beliebtes Ziel für Ausflügler.
🥾 Wandertipp: Den Schönbergturm erreichst du in etwa 45 Minuten vom Wanderparkplatz Ruoffseck. Wer es kürzer mag, startet am Wanderparkplatz Wanne, von dort sind es nur rund 20 Minuten bis zum Turm. Beide Wege führen durch abwechslungsreiche Wälder und sind auch für weniger geübte Wanderer gut machbar.
💡 Besonderer Tipp: Vom Turm aus eröffnet sich ein weiter Blick über das Echaztal, die markante Achalm bei Reutlingen und den Georgenberg bei Pfullingen. Direkt unterhalb des Turms liegt die Hochwiese „Wanne“, die im Frühjahr von Enzianen übersät ist. Wenn du die Wiese – eine kleine „Halbinsel“ am Albtrauf – umrundest, genießt du ein ebenso spektakuläres Panorama auf das Pfullinger Umland wie vom Turm selbst. So kannst du selbst entscheiden, ob du die Treppen noch erklimmen möchtest.
Parken: Wanderparkplatz Ruoffseck (längere Variante) oder Wanderparkplatz Wanne (kürzere Variante)
36. Sternbergturm bei Gomadingen
Weitblick vom höchsten Gipfel der Münsinger Alb
Der Sternberg ist mit 844 Metern der höchste Gipfel der Münsinger Alb und ein erloschener Vulkan. Vermutlich leitet sich sein Name von den sieben Tälern ab, die sternförmig in den Steilhang einschneiden. Auf seiner Kuppe thront der Sternbergturm, den die Ortsgruppe Gomadingen des Schwäbischen Albvereins 1912 errichten ließ. Nach der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg wurde er 1951 wieder aufgebaut. Heute bietet er einen fantastischen Rundumblick über das Lautertal, die Münsinger Alb und bei klarer Sicht bis zu den Alpen.
🥾 Wandertipp: Zum Sternbergturm gelangst du zu Fuß vom Wanderparkplatz Braikestal in etwa 20 Minuten oder vom Wanderparkplatz Sternberg in rund 25 Minuten. Wer eine längere Tour unternehmen möchte, dem seien der Premiumwanderweg „hochgesprudelt“ oder der Planetenweg empfohlen, die beide am Sternberg vorbeiführen und mit abwechslungsreichen Landschaftseindrücken punkten.
💡 Extra-Tipp: In unmittelbarer Nähe zum Sternberg findest du gleich zwei spannende Ausflugsziele – das traditionsreiche Haupt- und Landesgestüt Marbach, das älteste staatliche Gestüt Deutschlands, sowie das Schloss Grafeneck, bei dem sich heute ein Dokumentationszentrum sowie eine Gedenkstätte für die Opfer der NS-„Euthanasie“ befinden. Beide Orte lassen sich gut mit einem Besuch des Sternbergs verbinden.
Parken: Wanderparkplatz Braikestal (ca. 20 Min.) oder Wanderparkplatz Sternberg (ca. 25 Min.)
37. Rutschenfelsen bei Bad Urach
Spektakuläre Aussicht hoch über dem Ermstal
Der Rutschenfelsen ist eine der eindrucksvollsten Steilkanten am Albtrauf bei Bad Urach. Von hier hast du einen atemberaubenden Blick direkt auf die Burgruine Hohenurach und weit über die Uracher Alb. Seinen Namen verdankt der Felsen einer historischen Besonderheit: Am benachbarten Hanner Felsen, rund zwei Kilometer östlich, wurden bis 1797 frisch gefällte Bäume über eine lange Holzrutsche ins Tal hinabgelassen.
🥾 Wandertipp: Am besten erreichst du den Rutschenfelsen vom Wanderparkplatz Eppenzillfelsen. Von dort führt ein ca. 1,2 km langer Weg durch den Wald zum Rutschenfelsen. Ambitionierte Wanderer gehen den Wasserfallsteig, der auch zu den Uracher und Gütersteiner Wasserfällen führt. Diese Tour ist allerdings anspruchsvoll und nur für geübte Wanderer zu empfehlen.
Parken: Wanderparkplatz Eppenzillfelsen, 72574 Bad Urach
38. Lembergturm bei Gosheim
Aussicht vom höchsten Berg der Schwäbischen Alb
Der Lemberg ist mit 1.015 Metern der höchste Berg der Schwäbischen Alb – und schon deshalb ein Muss für alle, die den besten Weitblick suchen. Auf seiner Kuppe steht seit 1899 der Lembergturm, ein 33 Meter hoher Aussichtsturm aus Stahl. Von seiner Plattform bietet sich ein grandioses Panorama: Du siehst das Obere Donautal, den Schwarzwald, den Bodensee und bei klarer Sicht sogar die Alpenkette. Der Turm ist ganzjährig kostenlog zugänglich.
🥾 Wandertipp: Der Aufstieg beginnt am Wanderparkplatz Lemberg bei Gosheim. Von dort erreichst du den Turm in etwa 45 Minuten über einen gut markierten, mäßig ansteigenden Weg. Wer es sportlicher mag, kann den Lemberg auch in eine längere Rundwanderung über das Obere Donautal einbinden.
💡 Extra-Tipp: Der Lemberg gehört zu den „Zehn Tausendern“, den zehn höchsten Gipfeln der Schwäbischen Alb, die alle über 1.000 Meter liegen. Ein Besuch lohnt sich besonders am frühen Morgen oder späten Abend – dann taucht das Sonnenlicht die Landschaft in eine einzigartige Stimmung, und besonders an schönen Herbst- und Wintertagen kannst du die Alpen am Horizont besonders klar erkennen.
Parken: Wanderparkplatz Lemberg, 78559 Gosheim
39. Knopfmacherfelsen bei Fridingen
Panoramablick ins Obere Donautal
Der Knopfmacherfelsen ist einer der bekanntesten Aussichtspunkte im Oberen Donautal – und das aus gutem Grund. Hoch über Beuron gelegen, eröffnet sich von hier ein spektakulärer Blick auf die Donau, die sich in engen Schleifen durch die steilen Kalkfelsen windet. Besonders eindrucksvoll ist die Aussicht auf das Kloster Beuron, das sich malerisch im Talgrund ausbreitet.
🥾 Wandertipps:
- Vom Berghaus Knopfmacher erreichst du den Aussichtspunkt in etwa 40 Minuten, weitere 40 Minuten läufst du noch bis zum Gedächtnistempel Donautal, zurück gehts auf dem gleichen Weg.
- Eine weitere Möglichkeit ist eine leichte Rundwanderung ab Fridingen: Sie führt über mehrere Aussichtspunkte, darunter den Knopfmacherfelsen, und dauert rund 2:10 Stunden.
💡 Besonderer Tipp: Unvergesslich ist eine Sonnenaufgangstour vom Knopfmacherfelsen zum Gedächtnistempel Donautal. Während das Tal unter dir noch im Nebel liegt, taucht langsam die Silhouette des Klosters Beuron auf – einer der schönsten Sonnenaufgänge im ganzen Donautal. Um diese Tour zu machen, bietet es sich an, im Berghaus Knopfmacher zu übernachten.
Parken: Am Berghaus Knopfmacher, 78567 Fridingen an der Donau
Museen und Gedenkstätten auf der Schwäbischen Alb
Von der Eiszeitkunst bis zum Widerstand gegen Hitler
Die Schwäbische Alb bietet nicht nur Naturerlebnisse und Panoramablicke, sondern auch eine große kulturelle und historische Vielfalt. In den Museen kannst du tief in die Ur- und Frühgeschichte eintauchen, Alltagskultur lebendig erleben oder bedeutende Persönlichkeiten kennenlernen. Die Gedenkstätten der Region wiederum erinnern an die dunklen Kapitel des 20. Jahrhunderts und an Menschen, die sich mutig für ihre Überzeugungen eingesetzt haben.
Archäologische Museen auf der Schwäbischen Alb
Die Schwäbische Alb ist eine der reichsten Fundlandschaften Europas – von der Eiszeit über die Kelten bis zu den Römern. Gleich drei UNESCO-Welterbestätten prägen die Region: die Höhlen und Eiszeitkunst der Schwäbischen Alb, die prähistorischen Pfahlbauten um die Alpen am Federsee und der Obergermanisch-Raetische Limes. In den archäologischen Museen und Freilichtanlagen der Schwäbischen Alb kannst du diese Zeugnisse hautnah erleben und eine Zeitreise in die frühe Geschichte Mitteleuropas unternehmen.
40. Museum Alte Kulturen (Tübingen)
Eiszeitkunst und archäologische Schätze im Schloss Hohentübingen
Im Museum Alte Kulturen der Universität Tübingen, untergebracht im Schloss Hohentübingen, sind archäologische Funde von Weltrang zu sehen. Besonders bedeutend sind die Originalfiguren aus der Vogelherdhöhle bei Niederstotzingen: ein kleines Pferd und ein Mammut aus Mammutelfenbein, die zu den ältesten bekannten Kunstwerken der Menschheit zählen. Ebenso gehören Funde aus den Pfahlbausiedlungen am Federsee zur Sammlung, die das zweite UNESCO-Welterbe der Region repräsentieren.
Darüber hinaus präsentiert das Museum Objekte aus 40.000 Jahren Kulturgeschichte – von der Steinzeit bis zu den Römern, ergänzt durch altägyptische und orientalische Sammlungen.
Museum Alte Kulturen Infos
Adresse: Schloss Hohentübingen, Burgsteige 11, 72070 Tübingen
Öffnungszeiten: Mittwoch bis Sonntag, 10:00 –17:00 Uhr, Donnerstag 10:00 – 19:00 Uhr
Eintritt: Erwachsene ca. 5€, ermäßigt ca. 3€ (Stand 2025)
Hier geht’s zur Website des Museums Alte Kulturen.
41. Urgeschichtliches Museum Blaubeuren (urmu)
UNESCO-Welterbe und die älteste Kunst der Menschheit
Im Urgeschichtlichen Museum Blaubeuren kannst du spektakuläre Originalfunde aus den Höhlen der Schwäbischen Alb bestaunen, die seit 2017 Teil des UNESCO-Welterbes „Höhlen und Eiszeitkunst“ sind. Das bekannteste Exponat ist die rund 40.000 Jahre alte Venus vom Hohle Fels, die älteste bekannte Frauenfigur der Welt. Ergänzt wird die Sammlung durch Musikinstrumente und Tierfiguren aus Mammutelfenbein, die einen einzigartigen Einblick in die Kultur der Eiszeitjäger geben.
Urgeschichtliches Museum Blaubeuren Infos
Adresse: Kirchplatz 10, 89143 Blaubeuren
Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag, 10:00 –17:00 Uhr (montags geschlossen). Im Winter geänderte Öffnungszeiten, bitte vor dem Besuch auf der Website prüfen.
Eintritt: Regulär 6€, ermäßigt 5€, Kinder 3 € (Stand 2025)
Hier geht’s zur Website des urmu.
42. Urwelt-Museum Hauff (Holzmaden)
Fossilien aus dem Jurameer
Das Urwelt-Museum Hauff zeigt eine der weltweit bedeutendsten Sammlungen von Fossilien aus der Jurazeit. Vor rund 180 Millionen Jahren war die Schwäbische Alb vom Urmeer bedeckt – im Schiefergestein rund um Holzmaden blieben außergewöhnlich gut erhaltene Fossilien von Ichthyosauriern, Krokodilen, Fischen und Meerespflanzen erhalten. Viele der Exponate sind einzigartig und werden in spektakulären Großpräparaten präsentiert. Ein Highlight für Besucher ist die Möglichkeit, im nahe gelegenen Urwelt Steinbruch Holzmaden selbst nach Fossilien zu suchen – ein Erlebnis, das besonders Familien begeistert.
Urwelt-Museum Hauff Infos
Adresse: Aichelberger Str. 90, 73271 Holzmaden
Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag, 9:00 –17:00 Uhr (montags geschlossen). Im Winter geänderte Öffnungszeiten, bitte vor dem Besuch auf der Website prüfen.
Eintritt: regulär 8€, Kinder 5€ (Stand 2025)
Hier geht’s zur Website des Urwelt-Museums Hauff
43. Limesmuseum Aalen
UNESCO-Welterbe und das größte römische Reiterkastell nördlich der Alpen
Das Limesmuseum Aalen befindet sich auf dem Gelände des größten bekannten römischen Reiterkastells nördlich der Alpen. Hier verläuft der Obergermanisch-Raetische Limes, der seit 2005 zum UNESCO-Welterbe gehört. Im Museum erfährst du alles über das Leben der Römer an der Grenze des Imperiums – von Alltagsgegenständen über Waffen bis hin zu aufwendigen Rekonstruktionen. Im angeschlossenen Archäologischen Park sind Teile des Kastells mit Mauerzügen und Toren wieder sichtbar gemacht.
Limesmuseum Aalen Infos
Adresse: St.-Johann-Straße 5, 73430 Aalen
Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag, 10:00 –17:00 Uhr (montags geschlossen)
Eintritt: regulär 6€, ermäßigt 4€ (Stand 2025)
Hier geht’s zur Website des Limesmuseums Aalen
44. Heuneburg bei Herbertingen
Keltenstadt und frühkeltisches Machtzentrum
Die Heuneburg bei Herbertingen war vor rund 2.500 Jahren eine der bedeutendsten keltischen Siedlungen Mitteleuropas. Archäologische Funde zeigen, dass hier ein regelrechtes Machtzentrum mit Handelsbeziehungen bis ins Mittelmeer existierte – wahrscheinlich identisch mit der von Herodot erwähnten Stadt Pyrene. Heute kannst du im Freilichtmuseum Heuneburg rekonstruierte keltische Häuser, Wehranlagen und Handwerksstätten besichtigen und so einen lebendigen Eindruck vom Alltag der Kelten gewinnen.
🥾 Tipp: Besonders spannend ist der Archäologische Rundwanderweg, der zu mehreren keltischen Grabhügeln führt. Wer weniger Zeit hat, kann auch die beiden Hügel in Sichtweite der Heuneburg besuchen – einer davon ist mit einem Trockenmäuerchen aus behauenen Vierkantpfosten (Rekonstruktion) eingefasst. Ganz in der Nähe liegt außerdem der berühmte Hohmichele, einer der größten Fürstengrabhügel Mitteleuropas. Er ist vom Wanderparkplatz in der Nähe der Dollhofer Straße aus in wenigen Minuten zu Fuß erreichbar und liegt idyllisch im Wald.
Heuneburg Infos Infos
Adresse: Heuneburg 1, 88518 Herbertingen
Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag, 10:00 –17:00 Uhr (montags geschlossen)
Eintritt: regulär 5€, ermäßigt 2,50€ (Stand 2025)
Hier geht’s zur Website der Heuneburg
45. Federseemuseum Bad Buchau
UNESCO-Welterbe der prähistorischen Pfahlbauten
Das Federseemuseum Bad Buchau widmet sich den vorgeschichtlichen Pfahlbausiedlungen am Federsee, die Teil des UNESCO-Welterbes „Prähistorische Pfahlbauten um die Alpen“ sind. Im Museum erfährst du, wie die Menschen vor 6.000 Jahren in Pfahlhäusern lebten, und siehst Originalfunde wie Werkzeuge, Keramik und Schmuck. Im angrenzenden Freigelände kannst du rekonstruierte Pfahlbauten betreten und so hautnah in die Welt der Stein- und Bronzezeit eintauchen. Eines der schönsten Freilichtmuseen, die ich kenne – absolut empfehlenswert und spannend für die ganze Familie!
💡 Tipp: Verbinde den Museumsbesuch mit einem Spaziergang über den Federseesteg, der dich mitten ins Naturschutzgebiet führt und fantastische Ausblicke auf die Moorlandschaft und die Vogelwelt eröffnet.
Federseemuseum Infos
Adresse: August-Gröber-Platz 2, 88422 Bad Buchau
Öffnungszeiten: April bis Oktober täglich 10:00 – 18:00 Uhr, November bis März nur Sonntag 10:00 –16:00 Uhr (Stand 2025)
Eintritt: Erwachsene 8€, ermäßigt 6,50€ (Stand 2025)
Hier geht’s zur Website des Federseemuseums.
Museen zu Kultur, Alltagsgeschichte und Traditionen auf der Schwäbischen Alb
Die Schwäbische Alb hat nicht nur uralte archäologische Funde zu bieten, sondern auch ein reiches kulturelles Erbe. In dieser Kategorie entdeckst du Museen und Einrichtungen, die das Alltagsleben vergangener Jahrhunderte, die Kreativität bedeutender Persönlichkeiten und lebendige Traditionen der Region zeigen – von bäuerlicher Kultur über Spielzeuggeschichte bis hin zur jahrhundertealten Pferdezucht.
46. Museum Ulm
Von der Eiszeitkunst bis zur Moderne
Das Museum Ulm vereint Kunst- und Kulturgeschichte aus vielen Epochen. Berühmt ist es vor allem für den Löwenmenschen, eine aus Mammutelfenbein geschnitzte Figur, die vor rund 40.000 Jahren in der Stadel-Höhle im Lonetal geschaffen wurde. Sie zählt zu den ältesten Kunstwerken der Menschheit und ist Teil des UNESCO-Welterbes „Höhlen und Eiszeitkunst der Schwäbischen Alb“. Darüber hinaus zeigt das Museum Sammlungen mittelalterlicher Skulpturen, Werke von Ulmer Meistern wie Hans Multscher und moderne Kunst des 20. Jahrhunderts (u. a. Werke von Picasso, der Künstlergruppen Blauer Reiter und Brücke sowie Vertretern des Bauhauses).
Museum Ulm Infos
Adresse: Marktplatz 9, 89073 Ulm
Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag, 11–17 Uhr (montags geschlossen)
Eintritt: Erwachsene 8€, ermäßigt 6€ (Stand 2025)
Hier geht’s zur Website des Museums Ulm.
47. Steiff Museum (Giengen an der Brenz)
Die Welt der Teddybären und Kuscheltiere
Das Margarete Steiff Museum ist ein Muss für Familien und alle, die Spielzeuggeschichte lieben. In einer modernen Erlebniswelt erfährst du, wie die Unternehmerin Margarete Steiff trotz Kinderlähmung ein weltbekanntes Spielzeugimperium aufbaute. Herzstück der Ausstellung sind über 2.000 Teddybären und Stofftiere, darunter der erste Steiff-Teddy von 1902, der den Siegeszug des Kuscheltieres begründete. Interaktive Stationen, fantasievolle Szenen und eine große Spielwelt machen den Besuch besonders für Kinder zu einem unvergesslichen Erlebnis.
Steiff Museum Infos
Adresse: Margarete-Steiff-Platz 1, 89537 Giengen an der Brenz
Öffnungszeiten: Montag bis Sonntag, 10–18 Uhr (Stand 2025)
Eintritt: Erwachsene 12€, Kinder 8€ (Stand 2025)
Hier geht’s zur Website des Steiff Museums.
48. Freilichtmuseum Beuren
Alltagskultur aus 600 Jahren Geschichte
Im Freilichtmuseum Beuren entdeckst du, wie die Menschen auf der Schwäbischen Alb und in der Region Neckarland früher gelebt und gearbeitet haben. Auf dem weitläufigen Gelände sind über 20 originalgetreu versetzte Gebäude aus sechs Jahrhunderten aufgebaut – vom Bauernhaus über die Dorfschule bis zur Mühle. Authentische Gärten, Streuobstwiesen und wechselnde Handwerksvorführungen machen den Rundgang zu einer lebendigen Zeitreise, die besonders auch für Familien spannend ist.
Freilichtmuseum Beuren Infos
Adresse: In den Herbstwiesen, 72660 Beuren
Öffnungszeiten: Ende März bis Anfang November, Dienstag bis Sonntag 9–18 Uhr (montags geschlossen, außer an Feiertagen)
Eintritt: Erwachsene 8,50€, Kinder 4,50€ (Stand 2025)
Hier geht’s zur Website des Freilichtmuseums Beuren.
49. Haupt- und Landgestüt Marbach
Lebendige Pferdetradition seit dem 16. Jahrhundert
Das Haupt- und Landgestüt Marbach bei Gomadingen ist das älteste staatliche Gestüt Deutschlands und gilt als lebendiges Kulturdenkmal der Schwäbischen Alb. Seit dem 16. Jahrhundert werden hier edle Pferde gezüchtet, darunter die berühmten Vollblutaraber aus dem Marbacher Stamm. Besucher können die weitläufigen Stallungen und Weiden erkunden, Hengstparaden oder Fohlenvorführungen erleben und bei Führungen Einblicke in die jahrhundertealte Tradition der Pferdezucht gewinnen. Besonders reizvoll ist auch die Lage des Gestüts im idyllischen Großen Lautertal, das zu den schönsten Landschaften der Schwäbischen Alb gehört.
💡 Tipp: Nur wenige Kilometer vom Gestüt entfernt befindet sich in Gomadingen-Offenhausen das Gestütsmuseum, das spannende Einblicke in die Geschichte der Pferdezucht auf der Schwäbischen Alb bietet. Direkt neben dem ehemaligen Kloster Offenhausen, in dem sich das Gestütsmuseum befindet, entspringt die Lauter. Museum und Lauterquelle sind Stationen des aussichtsreichen Premiumwanderwegs „hochgehsprudelt“, auf dem du den Sternberg mit seinem Aussichtsturm und das Lautertal erleben kannst.
Haupt- und Landgestüt Marbach Infos
Adresse: Gestütshof 1, 72532 Gomadingen-Marbach
Öffnungszeiten: Gestütsführungen von 01. April bis 31. Oktober an allen Sonn- und Feiertagen und in den baden-württembergischen Oster-, Pfingst-, Sommer- und Herbstferien täglich um 13:30 Uhr und 15:00 Uhr. Von 01. November bis 31. März an allen Sonn- und Feiertagen und in den baden-württembergischen Weihnachts- und Winterferien täglich um 13:30 Uhr. Aktuelle Informationen findest du hier.
Eintritt: Erwachsene 7€, Kinder 3,50€ (Stand 2025)
Hier geht’s zur Website des Gestüts Marbach.
Gedenkstätten auf der Schwäbischen Alb: Orte der Erinnerungskultur
Die Schwäbische Alb ist nicht nur reich an Burgen und Naturdenkmälern, sondern auch ein Ort des Erinnerns. Mehrere Gedenkstätten mahnen an die Opfer der NS-Verbrechen und würdigen den Mut von Menschen, die Widerstand gegen Hitler leisteten. Wer reist, findet hier nicht nur schöne Aussichten und historische Mauern, sondern wird auch an die Verantwortung erinnert, die Geschichte wachzuhalten. Diese Orte laden dazu ein, innezuhalten und die Vergangenheit nicht nur als abstraktes Kapitel, sondern in persönlichen Schicksalen und eindringlichen Schauplätzen zu begreifen.
50. Gedenkstätte Grafeneck (Gomadingen)
Erinnerung an die Opfer der NS-„Euthanasie“
1940 wurden auf dem Gelände von Schloss Grafeneck bei Gomadingen 10.654 Menschen mit kognitiven und psychischen Beeinträchtigungen im Rahmen des NS-„Euthanasie“-Programms ermordet. Damit war Grafeneck die erste von insgesamt sechs zentralen Tötungsanstalten im Deutschen Reich. Heute erinnert eine Gedenkstätte an diesen Ort des Schreckens.
Im Dokumentationszentrum werden die Leidensgeschichten der Opfer und ihrer Familien eindringlich nachgezeichnet. Die An der Gedenkstätte laden eine offene Kapelle, das Namens- und Gedenkbuch sowie der Alphabet-Garten zum Innehalten ein. Besonders bewegend ist, dass das Schlossgelände heute wieder als Einrichtung für Menschen mit Behinderungen genutzt wird – ein bewusstes Zeichen gegen Ausgrenzung und Vergessen.
Gedenkstätte Grafeneck Infos
Adresse: 72532 Gomadingen-Grafeneck
Die Gedenkstätte ist gut ausgeschildert. Es gibt einen Besucherparkplatz schräg gegenüber des Dokumentationszentrums.
Öffnungszeiten: 31. März bis 6. Oktober: täglich 9 bis 18 Uhr, 7. Oktober bis 30. März: täglich 10 bis 16 Uhr (in der Adventszeit bis 17 Uhr)
Eintritt: frei (Stand 2025)
Hier geht’s zur Website der Gedenkstätte Grafeneck.
51. Stauffenberg-Gedenkstätte (Lautlingen)
Kindheitsort des Attentäters vom 20. Juli 1944
Die Ausstellung dokumentiert die Geschichte der Familie, das Leben von Claus Schenk Graf von Stauffenberg und die Ereignisse rund um das Attentat des 20. Juli 1944. Originaldokumente, Fotos und persönliche Gegenstände zeichnen das Bild eines Mannes, der vom überzeugten Offizier zum Widerstandskämpfer wurde. Sein Schicksal erfüllte sich im Bendlerblock in Berlin, wo er nach dem gescheiterten Attentat hingerichtet wurde – ein Ort, der heute ebenfalls als Gedenkstätte zugänglich ist.
Stauffenberg-Gedenkstätte Infos
Adresse: Schloßbergstraße 59, 72459 Albstadt-Lautlingen
Öffnungszeiten: Mittwoch, Samstag und Sonntag 14:00 –17:00 Uhr (Stand 2025)
Eintritt: regulär 3€, ermäßigt 2€ Kinder bis 18 Jahre frei (Stand 2025)
Hier geht’s zur Website der Stauffenberg-Gedenkstätte.
52. Georg-Elser-Gedenkstätte (Königsbronn)
Der Mann, der Hitler fast gestoppt hätte
Die Georg-Elser-Gedenkstätte in Königsbronn erinnert an den Schreinergesellen Georg Elser, der am 8. November 1939 ein Attentat auf Hitler im Münchner Bürgerbräukeller verübte. Nur weil Hitler den Saal früher als geplant verließ, misslang das Attentat. Elser wurde kurz darauf verhaftet und 1945 im KZ Dachau ermordet.
Die Gedenkstätte befindet sich im ehemaligen Rathaus von Königsbronn, dem Heimatort Elsers. Dokumente, Fotos und Originalobjekte zeichnen den Lebensweg eines einfachen Mannes nach, der früh erkannte, welche Katastrophe vom NS-Regime ausging – und bereit war, allein dagegen aufzustehen
Georg-Elser-Gedenkstätte Infos
Adresse: Herwartstraße 2, 89551 Königsbronn
Öffnungszeiten: Sonn- und Feiertage: 11:00 bis 17:00 Uhr. Führungen können auch außerhalb der Öffnungszeiten vereinbart werden (Tel. Tel. 07328 9625-10 ).
Eintritt: regulär 3€, Schüler 14 – 17 Jahre 1€, Kinder frei (Stand 2025)
Hier geht’s zur Webiste der Georg-Elser-Gedenkstätte.
Wo übernachten auf der Schwäbischen Alb? Meine Hotel-Tipps für deinen Aufenthalt
Die Schwäbische Alb bietet viele charmante Unterkünfte – vom modernen Stadthotel bis zum traditionsreichen Landgasthof. Für Reisende, die Komfort und Authentizität schätzen, lohnt es sich, den Standort nach den persönlichen Interessen auszuwählen. Hier drei Empfehlungen:
- Karls Hotel, Sigmaringen – modernes Hotel direkt an der Donau mit Blick auf das Hohenzollernschloss.
- Forellenhof Rössle, Lichtenstein-Honau – traditionsreicher Landgasthof mit regionaler Küche, ideal für einen Besuch von Schloss Lichtenstein.
- Hotel Am Schloss, Tübingen – charmantes Hotel in bester Altstadtlage, perfekt für Stadtentdecker.
Reiseführer-Empfehlungen für die Schwäbische Alb
Für meine eigenen Erkundungen habe ich diese Reiseführer genutzt, die ich dir beide wärmstens empfehlen kann:
Jürgen Meyer: 101 Highlights Schwäbische Alb (Oertel + Spoerer Verlag) – gut strukturiert und inspirierend, ideal für eine schnelle Übersicht über die schönsten Ziele. Mit vielen nützlichen Tipps zu Wanderungen, Erreichbarkeit und Einkehrmöglichkeiten.
Markus Bingel, Lars Dörenmeier: Schwäbische Alb (Trescher Verlag) – ausführlich, mit vielen Hintergrundinformationen zu Geschichte, Kultur und Natur. Schöne Tipps für Wanderungen und Radtouren.
Häufige Fragen zur Schwäbischen Alb
Was ist die beste Reisezeit für die Schwäbische Alb?
Besonders schön ist die Alb im Herbst, wenn Wälder und Landschaft in bunten Farben leuchten. Auch Frühling (Blütezeit) und Sommer (Feste, Freilichtbühnen) sind lohnend.
Was ist die AlbCard und wie bekomme ich sie?
Übernachtungsgäste erhalten in vielen Unterkünften die AlbCard kostenlos ab der ersten Übernachtung. Damit erhältst du kostenlosen Eintritt zu über 180 Attraktionen der Schwäbischen Alb, wie zum Beispiel dem Schloss Lichtenstein, dem Hohenzollernschloss Sigmaringen, der Heuneburg – Stadt Pyrene, Bären- und Nebelhöhle und viele mehr.
Welche UNESCO-Welterbestätten liegen auf der Schwäbischen Alb?
Bei einer Reise über die Alb kannst du drei UNESCO-Welterbestätten erleben: Die Höhlen und Eiszeitkunst der Schwäbischen Alb kannst du an den Fundstätten im Ach- und Lonetal erkunden. Die Funde werden in Museen in Blaubeuren, Tübingen und Ulm präsentiert. Die prähistorischen Fundstätten am Federsee zählen zum UNESCO-Welterbe „Prähistorische Pfahlbauten um die Alpen“. Im Limesmuseum Aalen kannst du in die Welt der Römer am Obergermanisch-Raetischen Limes eintauchen.
Welche Spezialitäten sollte man auf der Alb probieren?
Typisch sind Spätzle (z. B. mit Linsen und Saitenwürstchen), Maultaschen und herzhafte Wildgerichte. Viele Gasthäuser kochen noch nach traditionellen Rezepten.
Lohnt sich die Schwäbische Alb auch für längere Urlaubsaufenthalte?
Ja! Städte wie Tübingen, Ulm oder Blaubeuren lassen sich bestens mit Wanderungen, Burgen oder Museen kombinieren. Auch für Roadtrips ist die Alb ideal.
Welche Wellness-Angebote gibt es auf der Schwäbischen Alb?
In Kurorten wie Bad Urach oder Bad Überkingen findest du Thermen und Mineralbäder. Viele Hotels verbinden Wellness mit regionaler Küche und Naturerlebnissen.
Kann man die Schwäbische Alb auch ohne Auto bereisen?
Ja, größere Städte wie Tübingen, Ulm oder Hechingen sind mit der Bahn erreichbar. Von dort fahren Busse zu vielen Zielen. Flexibel bist du mit Mietwagen oder E-Bike.
Welche Wanderungen eignen sich für weniger geübte Wanderer?
Viele Aussichtspunkte sind auch auf kurzen Wegen erreichbar, z. B. das Zeller Horn (20 Minuten) oder der Breitenstein (10 Minuten). So kannst du die Panoramen ohne lange Tour genießen. Burgen und Schlösser haben meist einen eigenen Parkplatz oder Shuttle-Dienst.
Was muss ich auf der Schwäbischen Alb auf jeden Fall gesehen haben?
Absolute Must-Sees sind die Burg Hohenzollern und Schloss Lichtenstein sowie Tübingen, Ulm und die Uracher Wasserfälle.
Fazit: Eine unterschätzte Region mit großer Vielfalt
Die Schwäbische Alb ist eine der abwechslungsreichsten Landschaften Deutschlands – und doch vielen noch unbekannt. Zwischen Felsen, Höhlen, Burgen, Fachwerkstädten und Klöstern findest du hier eine Dichte an Natur- und Kulturschätzen, wie man sie in kaum einer anderen Region erlebt.
Gerade weil die Alb oft unterschätzt wird, lohnt sich ein Besuch besonders: Viele Highlights kannst du noch in aller Ruhe entdecken, abseits der großen Touristenströme. Wer hierher kommt, merkt schnell – die Schwäbische Alb gehört ganz weit nach oben auf jede Deutschland-Bucketlist.
Weiterlesen
Wenn du beim Stöbern durch diesen Artikel Lust auf einen Roadtrip über die Schwäbische Alb bekommen hast, findest du zwei Routenvorschläge für diese abwechslungsreiche Region in meinem Artikel Roadtrip Deutschland – die schönsten Routen mit Highlights und Karte.
Zu diesen Orten auf der Schwäbischen Alb findest du weiterführende Beiträge auf meinem Blog: Tübingen, Kirchheim unter Teck, Rottweil, Sigmaringen und Fürstlicher Park Inzigkofen, Gedenkstätte Grafeneck und Umgebung.
Wenn du die Schwäbische Alb besuchst, bietet sich ein Besuch der baden-württembergischen Landeshauptstadt Stuttgart an, die absolut sehenswert und schnell erreicht ist. Einen Überblick über Stuttgarts Highlights findest du in meinem Beitrag über die schönsten Städte Deutschlands. In weiteren Beiträgen gehts auf einen Rundgang durch die Stuttgarter Innenstadt und zu Stuttgarts schönsten Aussichtspunkten zwischen Fernsehturm und Weißenburgpark.
Für deine Urlaubsplanung erhältst du in meinem umfassenden Guide zu den 52 schönsten Regionen Deutschlands einen Überblick über die schönsten Ferienregionen des Landes. Die Schwäbische Alb ist natürlich auch dabei!
In meinem Beitrag über Deutschlands 55 UNESCO-Welterbestätten findest du weitere Informationen zu den UNESCO-Welterbestätten rund um die Schwäbische Alb (Höhlen-und Eiszeitkunst der Schwäbischen Alb, Prähistorische Pfahlbauten um die Alpen und Grenzen des Römischen Reichs – der Obergermanisch-Rätische Limes).
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